WENER ENKE
Biografie:
Geboren 25.4.1941 in Berlin, waechst auf in Goettingen, als Zehnjaehriger zeichnet er seine Daumenkinos, die bald zwei Zigarrenkisten fuellten (einige davon spielten spaeter in "Zur Sache, Schaetzchen mit Uschi Glas auf der Bettkante eine große Rolle) mit sechzehn beginnt er Gedichte zu schreiben und beschaeftigt sich bis zum Abitur in Goettingen mit Jazz. Er spielt als Schlagzeuger in Schueler-Combos auf Schul- und Studentenfesten und in Jazzkellern.
1960 Ablehnung durch Schauspielschulen in Muenchen und Berlinspaeter eingeschrieben an der Universitaet Muenchen fuer Theaterwissenschaften, Franzoesisch und Germanistik; unregelmaeßiger Besuch, beginnt Theaterstuecke zu schreiben. Drei Stuecke sind aus dieser Zeit erhalten: "Der Bassist", "Der Trommler" und "Die Verlobung".
1962 privater Schauspielunterricht bei Ruth von Zerboni, Rudolf Noelte und Ulrich Beiger
1963 Arbeit beim Fernsehen; lernt Klaus Lemke und May Spils kennen
1964 die Drei versuchen eine kleine Werbefilmfirma zu gruenden
1965 Klaus Lemke, May Spils und Werner Enke bilden in Schwabing gemeinsam mit Dieter Geissler, Hubs Hagen, Elke Haltaufderheide, Wolfgang Limmer, Boris Marangosov, Martin Mueller, Peter Nestler, Nikolaus Schilling, Ekkehard Schmidt, Rudolf Thome, Dirk Wallbrecker und Max Ziehlmann die sogenannte "Muenchner Gruppe" um Jean-Marie Straub und Enno Patallas. Ziel der Gruppe ist es, Kurzfilme zu drehen.
1965 Enke dreht unter der Regie von Klaus Lemke den Kurzfilm "Kleine Front" (Produktion Franz Seitz, 35 mm, 22 min) Der Film erzielt als Vorfilm in den Kinos und auf Festivals gro§e Aufmerksamkeit.
1966 Kurzfilm "Henker Tom" mit Klaus Lemke. Der Film erhaelt den sogenannten "Golddukaten" bei dem Kurzfilmfestival in Mannheim (Produktion Schonger-Film, 35 mm, 10 min)
1966 May Spils dreht ihren ersten Kurzfilm, mit sich selbst in der Hauptrolle: "Das Portrait". Der Film erhaelt in Mannheim den dritten Preis (Produktion May Spils, 35 mm, 10 min)
1966 May Spils dreht mit Enke und sich selbst in den Hauptrollen den Kurzfilm "Manoever" (Produktion May Spils, 35 mm, 10 min) Dieser Film brachte fuer Enke/Spils den Durchbruch zum Langfilm.
1966 Enke wird in Volker Schloendorff's "Mord und Totschlag" gleich zu Anfang, nach wenigen Minuten von Anita Pallenberg erschossen. (Mord und Totschlag: Regie Volker Schloendorff, Buch: Volker Schloendorff, Arne Boyer, Kamera: Franz Rath, Musik: Brian Jones/Rolling Stones, Darsteller: Anita Pallenberg, Peter Hallwachs, Manfred Fischbeck, Werner Enke u.a., Produktion: Rob Houwer-Film)
1967 Enkes erste Hauptrolle in einem Spielfilm. (Mit Eichenlaub und Feigenblatt: Regie: Franz-Joseph Spieker, Buch: Franz-Joseph Spieker, Kamera: Klaus Fischer, Darsteller: Werner Enke, Birke Bruck, Eric Pohlmann, Christian Friedel, Rainer Basedow, E.O. Fuhrmann, Hans Fries u.a., Produktion: Walther Kruettner)
Danach begann Enke's eigentliche Karriere Zur Sache Schaetzchen (1968) Nicht fummeln, Liebling (1970) Hau drauf, Kleiner (1974) Wehe, wenn Schwarzenbeck kommt (1979)
Aus diesen Filmen heraus ragt bis heute das Erstlingswerk "Zur Sache Schaetzchen", das von einem Tag auf den anderen die gesamten Kino-Sehgewohnheiten in Deutschland ver,,nderte und bis heute beeinflusst. Das lag vor allem an der nuscheligen, rotzigen Sprache des Hauptdarstellers Werner Enke, der den Zuschauern eineinhalb Stunden lang leise, freche, melancholische, tiefstaplerische, "pseudo-philosophische" Sprueche und Dialogfetzen unterschob: Etliche typische Enke-Woerter geistern seitdem durch unsere Sprache.
"Zur Sache Schaetzchen" ist einer der groeßten Erfolge der deutschen Filmgeschichte, er lief damals in den gro§en deutschen Staedten über ein Jahr am Stueck.
"Zur Sache Schaetzchen" brachte May Spils und Werner Enke drei Bundesfilmpreise, den "Preis der 15" (bekanntesten Kritiker) "Film des Jahres" verschiedener Zeitungen und unter anderem war "Zur Sache Schaetzchen" der deutsche Beitrag bei den Filmfestspielen in Cannes. Das Festival fand 1968 dann allerdings nicht statt, es ging in den 68iger Unruhen unter.
Uschi Glas erhielt fuer ihre Rolle den "Bambi" und traegt bis heute den liebevollen Kosenamen "Schaetzchen".
In allen Banken kann man seit 1968 ein serioeses Wertpapier kaufen: das sogenannte "Bundesschaetzchen".
Zur Sache Schätzchen