Reim - Geboren in Korbach, Hessen, nimmt Reim nach dem Abitur ein Studium für Germanistik und Anglistik in Kassel auf, das er aber schon schnell und zu Gunsten der Musik vernachlässigt. Über noch ungeklärte Wege gerät er in eine Situation, in der sich der noch junge Student plötzlich als regelmäßiger Songschreiber und Text-Autor für damalige Schlagerstars wie Bernhard, Roberto Blanco, Jürgen Drews und Tina York wieder findet. Durchaus von diesen Erfolgen motiviert, nimmt Reim seine ersten eigene Scheiben auf. Die Bands heißen Fallen Dice und FairFax – und hören will sie niemand.
1989 schreibt Reim den Song Verdammt, ich lieb Dich, der 1990 auf den Markt kommt und nach kurzer Zeit über 2,5 Millionen Mal verkauft wird. Daraufhin erscheint das erste unter eigenem Namen veröffentlichte Album und auch das wurde erwartungsgemäß zu einem Verkaufskracher. Reim glaubt sich nach diesem Erfolg in den Höhen des deutschen Pop-Olymp wähnen zu dürfen, aber an der unumstrittenen Tatsache, dass dem nicht so ist, können auch sämtlich neun bis 1999 veröffentlichten Alben nichts ändern. Stattdessen sorgt Reim anderweitig für gehörigen Gesprächsstoff. Reim, der mit insgesamt vier Frauen vier Kinder hat, war dreimal verheiratet. Eine seiner Beziehungen, die zwar nicht zur Heirat, dafür aber zum Nachwuchs führte, unterhielt er mit dem deutschen Schlagersternchen Michelle alias Tanja Hewer. Ohne Frage brachte die Liaison eine gehörige Portion Publicity. Ob dieser Verbindung jemals etwas anderes zu Grunde gelegen hat, darf angesichts der öffentlichen in Bunte und Gala ausgetragenen Trennungsschlacht bezweifelt werden.
So um das Jahr 2000 herum gelangt in die Öffentlichkeit, daß Reim und ein von seinem langjährigen Manager aufgebautes Firmengeflecht mit Verbindlichkeiten in einer Höhe von bis zu 15 Millionen Euro belastet sind. Die Differenzen bezüglich der Schuldzuweisungen belasten die Auch-Freundschaft dermaßen, dass Reim sich irgendwann öffentlich von Reimann lossagt, der dass wiederum mit Fassungslosigkeit kommentiert. Reim, der jetzt gern in Interviews behauptet, nicht nur die letzten 18 Jahr umsonst gearbeitet zu haben, sondern noch die nächsten 15 Jahre dazu verdammt sei, seinen immensen Schuldenberg abzubauen, ist zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und macht wieder Musik. Geht doch
Wenn es keine Typen gäbe wie ihn, stände es wirklich schlecht um den deutschen Schlager. Wahrscheinlich wäre dieses Genre schon im Sumpf von Friede, Freude, Eierkuchen versunken. Bei Reim - der Vorname ist von nun an geschenkt - ticken die Uhren mehr als nur ein wenig anders. Der Sänger mit der eindringlich-markigen Stimme, der mit dem Millionenhit "Verdammt, ich lieb dich" sprichwörtlich über Nacht zum Superstar wurde, hat in den letzten Jahren so ziemlich jedes "worst case scenario" erlebt, was sich der Normalsterbliche vorstellen kann. Pleiten, Pech und Pannen im großen Stil. Aber die Auguren haben die Rechnung ohne Reim gemacht. Er ist zurückgekommen und hat mit den Bestsellern "Wolkenreiter" (2000) und "Morgenrot" (2002), letztgenannter zudem für einen Echo nominiert, künstlerisch die passenden Antworten gleich parat gehabt. Und auch jetzt gilt: Vier Buchstaben für ein Hallelujah. "Reim". Ein Dutzend Songs, die so und nur so kein anderer interpretieren kann. Der Reim-Song als Archetyp. Keine lyrische Klugscheißerei, sondern stets direkt und gnadenlos ehrlich. Belanglosigkeiten scheut Reim wie der Teufel das Weihwasser