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zehnder - kraah
Im Spannungsfeld zwischen der Liebe zum Heimatlichen und neugieriger Weltoffenheit bewegt sich das erste Soloalbum des Stimmenkünstlers Christian Zehnder. Wie die wortlosen Lieder der Raben singt Zehnder in kraah den Vögeln gleich, kommuniziert so über alle Sprachgrenzen hinweg und erfindet in seinen Kompositionen eine ganz eigene musik-theatralische Welt. In einer von ihm bis heute selten gehörten Leichtigkeit entwirft er in seiner jüngsten Arbeit eine Musik, die uns humorvoll über vertraute Gesangsreigen bis hin zu entrückt klingenden Mysterien der menschlichen Stimme trägt. Dabei führen ihn der Kontrabassist Georg Breinschmid und der Perkussionist Thomas Weiss durch urban jazzige Strassen und weltumspannende, verspielte Grooves hinweg in eine neue musikalische Heimat: Sie liegt da, wo die Berge enden und der Raum der Vögel beginnt.
Der Schweizer Vokalist Zehnder, der sich in den vergangenen Jahren mit dem Duo stimmhorn international einen Namen gemacht hat, prägt als Musiker und Performer eine neue, innovativ-heimatliche Musik und ist im okzidentalen Kulturkreis als Obertonsänger unvergleichlich in seiner Art und Virtuosität.


Hebt sich vor einem ein Rabenschwarm in den Himmel, vernimmt man ein heiseres kraah kraah. Es mag auf den ersten Blick erstaunen, dass die Rabenvögel zu den Singvögeln gezählt und von den Ornithologen gar als Krönung der Singvogelevolution bezeichnet werden. Sie beherrschen einen leisen Plauder-Gesang und haben ein ausserordentlich grosses Stimmenspektrum, auch wenn es nur selten und kaum hörbar genutzt wird. Daraus ergibt sich eine Analogie zur menschlichen Stimme, die das Potenzial des Kehlkopforgans und die damit verbundenen Resonanzräume kaum ausschöpft und so ein grossartiges Register unbespielt lässt. Diese Lautsphäre der Raben und ihre ganze mythologische Bedeutung inspirierten mich zu meinem Album. Wie macht man von sich Reden, wenn der Vogel aus einem pfeift, krächzt?
Wenn das Sprachzentrum und das Erinnerungsvermögen beeinträchtigt sind, wird man auf ganz neue Weise mit der Kommunikation konfrontiert. Ich musste mich eine Zeit lang damit auseinandersetzen und begann, den nonverbalen Ausdruck der menschlichen Stimme in meine Arbeit zu integrieren und damit zu experimentieren. Damals entwickelte ich auch eine grosse Empathie zum Jodeln, weil sich darin untemperierte, alpine Naturtönigkeit und vorsprachliche Lautverbindungen unvergleichlich entfalten. Auf den Musikhochschulen der Schweiz war dieser lebensfrohe, brachiale Ausdruck des juchzen mittels Glottisschlag aber noch verschrien. Für mich hingegen wurde er zu einer Entdeckung, die mein Musikschaffen entscheidend geprägt hat. Es war schliesslich auch das Jodeln, das mir das Verständnis der Naturstimmen verschiedenster Kulturen unserer Welt näher brachte.
Viele denken, mein Obertongesang sei asiatischer, bzw. mongolischer Herkunft. Das ist nicht ganz richtig. Meine Obertontechnik basiert auf westlichen Ideen und sie unterscheidet sich von den asiatischen Singweisen. Erst in den letzten Jahren, als ich die Technik wirklich zu beherrschen begann, besuchte ich diese Länder, arbeitete mit Musikern aus anderen Kulturen zusammen und erlebte meinen Ausdruck als überraschend eigenständig. Man hat mir in Asien erzählt, dass die Pfeiftöne beim Obertongesang nicht aus der eigenen Kehle stammen; es sei der geistige Vogel, der da aus einem pfeife und diejenigen die ihn besässen, hätten auch einen treuen Boten in die andere Welt, die Welt dort oben: Steige ich zu Fuss auf einen Gipfel des Alpenkamms, rückt der Himmel näher. Manchmal juchze und jodle ich dann; auch um den Talschaften wieder etwas näher zu sein.
kraah das sind Rabenlieder. Aber der Rabe singt nicht vom Tod, er singt von der Liebe; ganz im Gegensatz zu seinem Ruf, gegen den er sich zu unrecht immer wieder zwischen Ehrfurcht und Verteufelung behaupten muss. Erzählt wird aber auch von der Begegnung mit wunderbaren Musikern, allen voran Georg Breinschmid und Thomas Weiss, die einen ganz neuen Sound in meine Musik zaubern und meiner Stimme eine neue Heimat geben. Das Trio steht im Studio wie auch auf der Bühne im Mittelpunkt. Die instrumentalen Kontrapunkte und Kommentare schaffen meine Gastmusiker und bringen sich mit persönlichen und helvetischen Querbezügen vielseitig ein. So beginnt kraah beinahe poppig und endet mit zeitgenössischer Orchestermusik: Aber überall wartet der Rabe auf einen...
Ich singe Lieder zwischen Wort und Laut, versuche mich im Unberührten. Das Klare der Gedanken scheint dort manchmal verschluckt, entrückt. Das Wort, die Sprache kippt, steht Kopf, oder wie Paul Celan einmal gesagt hat: “Wer auf dem Kopf steht, der hat den Himmel als Abgrund unter sich“.
Christian Zehnder
Picnic with the monk - part one
Picnic with the monk - part two
Picnic with the monk - part three
When a flock of ravens rises to the sky, there is a hoarse kraah kraah. At first, it may be surprising that ravens are considered songbirds, and are even considered the culmination of songbird evolution by ornithologists. They master a gentle chatter song and have an extraordinarily broad vocal spectrum, even though it is only rarely used, and that barely audibly. The outcome of this is analogous to the human voice, which hardly uses the potential of the larynx and its related resonances, and leaves a splendid register unplayed. The ravens' world of sounds and their mythological meaning inspired this album. How do you become the talk of the town when the bird that sings within croaks?
When the speech centre and capacity for remembering are compromised, you are confronted with a completely new form of communication. I had to deal with this for a while, and started integrating the non-verbal expression of the human voice into my work and experimenting with it. It was then that I developed a big empathy for yodeling, because untempered, natural alpine tones and pre-linguistic sound connections unfold incomparably therein. However, this joyful, brute expression of cheerfully applying the glottal stop was still ill-reputed at Swiss music academies. But for me it became a discovery that left a crucial impression on my music. In the end it was yodeling that brought me closer to an understanding of the natural voices of various cultures of our world.
It is commonly thought that my overtone singing is of Asian, that is to say Mongolian origin, but this is not quite correct. My overtone technique is based on western ideas and is different from Asian vocals. It was only in the past few years, when I started really mastering the technique, that I visited these countries and worked with musicians from other cultures, and found my expression surprisingly autonomous. In Asia I was told that the whistling tones of overtone singing do not come from your own throat, but rather from the spiritual bird that sings from within, and that those who possess it have a faithful messenger to the other world, the world above. If I climb to the peak of an alpine ridge, heaven comes closer. Sometimes I shout and cheer and yodel; also to get closer to the valleys again.
kraah contains raven songs. But the raven does not sing about death, but rather of love - contrary to its reputation, against which it repeatedly has to stand up, toing and froing between reverence and demonisation. The story of the encounter with wonderful musicians, first and foremost Georg Beinschmid and Thomas Weiss, who have conjured a completely new sound into my music and given my voice a new home, is also told. This trio takes the limelight, in the studio as well as on stage. Guest musicians create instrumental counterpoints and comments, and add versatility with personal and Helvetic cross-references. Thus kraah starts out with pop and ends with contemporary orchestra, but the raven awaits throughout...
I sing songs perched between words and sounds, dabble with the untouched. Clarity of thought sometimes seems to be swallowed up, slipping away. Words and language topple, turn upside down. Or, as Paul Celan once put it,"when you stand on your head, heaven becomes an abyss below."
Christian Zehnder

My Interests

Music:

Member Since: 10/12/2007
Band Website: www.zehndermusic.ch
Sounds Like:

zehnder kraah

mit Georg Breinschmid & Thomas Weiss

Christian Zehnder: Stimme, Obertongesang, Jodel, Laudola, Bandurria, Wippkordeon, Bandoneon
Georg Breinschmid: Kontrabass
Thomas Weiss: Perkussion


Gäste
Don Li: Klarinette
Christoph Marthaler: Blockflöte
Noldi Alder: Violine
Anton Bruhin: Trümpi, elektromagnetisches Trümpi
casalQuartett: Streicher
Fortunat Frölich: Orchestrierung/Komposition

Sound Director, Recording-, Mixing- and Mastering Engineer: Daniel Dettwiler
Second Engineer: Hannes Kumke

zehnder - kraah
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Record Label: www.alpentoene.com - www.traumton.de
Type of Label: Indie

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kraah - release germany - september 12, 2008

  Zehnder CD Kraah Release September 12, 2008 www.myspace.com/christianzehnderwww.zehndermusic.chwww. stimmhorn.ch" ...vocal acrobat Zehnder is a divine clown moving between despair and beatitude with...
Posted by on Thu, 11 Sep 2008 16:23:00 GMT