About Me
Man muß nie verzweifeln, wenn etwas verloren geht, ein Mensch oder ein Freund oder ein Glück.
Es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muß, fällt ab, was zu uns gehört, bleibt bei uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die größer als unsere Einsicht sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen.
Man muß in sich selber leben und an das ganze Leben denken, an alle seine Millionen Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, denen gegenüber es nichts Vergangenes und Verborgenes gibt.
Die Szenen unsers Lebens gleichen den Bildern in grober Musaik, welche in der Nähe keine Wirkung tun, sondern von denen man fern stehen muß, um sie schön zu finden. Daher heißt >etwas Ersehntes erlangen< dahinterkommen, daß es eitel ist, und leben wir allezeit in der Erwartung des Besseren, auch oft zugleich in reuiger Sehnsucht nach dem Vergangenen. Das Gegenwärtige hingegen wird nur einstweilen so hingenommen und für nichts geachtet als für den Weg zum Ziel. Daher werden die meisten, wenn sie am Ende zurückblicken, finden, daß sie ihr ganzes Leben ad interim gelebt haben und verwundert sein, zu sehn, daß das, was sie so ungeachtet und ungenossen vorübergehn ließen, eben ihr Leben war, eben das war, in dessen Erwartung sie lebten.