Der Verein Musikszene Bremen e.V. gründete sich 2007 mit dem Ziel, Musikern in Bremen eine langfristige Perspektive auf verschiedenen Ebenen zu bieten.
An erster Stelle steht dabei nach wie vor die Organisation von geeigneten Probe- und Studioflächen, da in der Stadt Bremen seit geraumer Zeit ein erheblicher Mangel an solchen Flächen besteht. Zwischenzeitlich wurde dieser Mangel durch die Nutzung des alten Postamtes 5 am Bremer Hauptbahnhof aufgehoben – jedoch mussten die dort ansässigen Musiker (über 70 Bands) Ende Juni 2007 die Räumlichkeiten an die evangelische Kirche abtreten, die dort die Planungsbüros für den Kirchentag 2009 in Bremen einrichtet.
Seit März 2008 hat der Verein nun einen neuen Ort für ca. 35 Bands in Zusammenarbeit mit der Kulturpolitik Bremens finden können. Im ehemaligen Zollamt Hansator, gelegen in der Überseestadt Bremens, ist ein fast ebenso optimales Haus gefunden worden, in dem die Bands 24 Stunden und zu günstigen Mietpreisen musikzieren können. Hier konzentriert sich die Bremer freie Musikszene wie an keinem anderen Ort in Bremen. Die zentrale Lage im Überseehafen und die große Zahl von geeigneten Räumen zogen viele Bands an, die noch nicht in den arrivierten Locations wie dem Güterbahnhof oder der MIB untergekommen. Die Zahl der Bands, die jedoch noch einen Proberaum sucht ist weiterhin sehr hoch. Eine Erweiterung der Mietfläche steht kurz bevor...
Die Gründung des Vereins schafft den Musikern eine Lobby, die Verhandlungen über größere Flächen mit der Stadt und/oder privaten Investoren ermöglicht.
Die Bremische Kulturbehörde und der Bremische Kultursenat setzen sich bereits für die Anliegen des Vereins ein, die Wichtigkeit einer musikalischen Subkultur für eine lebendige Stadt mit hohem kulturellem Anspruch ist erkannt worden.
Der Verein Musikszene Bremen e.V. möchte dieses Konzept in zukünftigen Gebäuden weiterentwickeln und verfestigen. Das dafür notwendige Netzwerk ist in der Post in Grundzügen aufgebaut und während der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten um verschiedene Künstlergruppen und Architekten erweitert worden. Networking ist für die Musikszene einer der Schlüssel für die angestrebte langfristige Perspektive für Musik und Subkultur.
Hierzu sind Veranstaltungsreihen geplant, die mit z.B. in Zusammenarbeit mit den Künstlern, Musikern und Architekten qualitativ so hochwertig sein sollten, dass auch überregional bekannte Künstler und Acts in die Hansestadt geholt werden könnten und lokale Bands stärker als bisher von einer solchen Zusam-menarbeit profitieren können.
Öffentlichkeitsarbeit, vor allem die verstärkte Präsenz in den Medien hat der Musikszene Bremen bis dato eine breite Basis von Fürsprechern in der Politik und der Kulturszene verschafft. Leider ist auch die Bremer Szene von den allgegenwärtigen Sparzwängen betroffen, so dass die Aufbauarbeit häufig zum Geduldsspiel wird. Private Investoren könnten sich eine Quasi-Monopolstellung in der Bremer Übungsraumlandschaft erkaufen – das Potential und auch die Gefahren sollten nicht unterschätzt werden.
Musikszene Bremen, September 2009
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