Keine Frage: Real Ronin ist Straße. Streetcore seine Sprache. Seine Texte ehrlich, direkt, hart, rau und äußerst bissig. Da ist er mit Sicherheit nicht der Einzige, der die Voraussetzung erfüllt. Auch er hat einiges gesehen, viel erlebt und er ist immer noch ein Teil davon. [„Die Straße in dir stirbt nie wenn du einmal nach ihren Regeln gelebt hast…“]. Dennoch beherrschen es nicht viele Künstler das Straßenleben so zu beleuchten, wie Real Ronin es tut. Er glorifiziert nicht die Schattenseiten dieses Lebens, sondern bringt dem Zuhörer objektiv und nüchtern die Straße ein Stück näher, um sie zu verstehen. Und das es noch einiges zu verstehen gibt, wird deutlich wenn man sich den heutigen Streetrap in seiner gesamten Fassade anhört. [„Streetcore ist echt und kein Fiktions-Entertainment“] . Verlogen den Zeigefinger zu heben, liegt ihm dennoch fern. Wer jetzt denkt, dass es sich um ein melancholisches oder depressives Album handeln muss, täuscht sich wieder einmal. Gerade die erste Hälfte des Albums geht extrem nach vorne, liefert „Bangershit“ vom Feinsten und repräsentiert RR’s Style- und Flowfähigkeiten mit viel Energie und Kraft. Es geht um seine Erfahrung, ganz gleich ob positiv oder negativ, aber auch um die Reife, die er auf der Straße im Laufe der Jahre erlangt hat. Jeder wird in Ronins „Streetcore“ das finden, was er sucht, denn die erzeugten Bilder seiner Sprache sind für den Hörer fühlbar. Manchmal bissig und hart und dann wieder tiefgründig mit genauso viel Seele, Herz und Gefühl... Unverwechselbar ist auch sein Geschick mit seiner Stimme nicht einfach nur den Text auf den Beat zu übertragen, sondern sie so intensiv und Unverwechselbar in die komplette Produktion von Besza zu integrieren, dass man meinen könnte, sie wäre ein unausweichliches Instrument, um die Tracks zu zu verkomplettieren.
All das ist es, das seine Musik zu etwas besonderem macht, ihn von der Masse abheben lässt und ein Grund dafür, warum man im deutschen Rap weder vom Sound noch von der Einstellung einen Vergleich zu anderen Künstlern ziehen kann. Die Vielfältigkeit seiner Tracks, die Aufrichtigkeit und Originalität ist es, weshalb sich seine Hörerschaft weit über die Grenzen der Streetrap- und HipHop-Gemeinschaft erstreckt. Während andere Rapper ihre Themen teils sehr oberflächlich anschneiden und mit Phrasen, platten Floskeln und unüberlegter Image-Attitude glänzen, erzählt Real Ronin seine Geschichte im Detail und lässt beim Hörer keine Frage offen. Real Ronin wird man also nicht anhand von zwei-drei gehörten Tracks in einen Schublade stecken können soviel können wir schon verraten. Seine erste Single + plus Video zu dem Song „Kein tut mit leid“ feat. No.One könnte kein besseres Beispiel dafür sein. Denn sein „Rap mit dem Herz auf der Zunge und der Faust geballt“ ist mehr als nur Fassade, mehr als nur Image und mehr als nur ein weiterer platter Straßen-oder Gangsterrap... DAS ist Streetcore!
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