in-di-vi-du-a-lis-mus, der (lat. ostentatio abnormis)
Der INDIVIDUALISMUS bietet eine echte Alternative. Um sich als unverwechselbare, authentische Einzelperson zu definieren, muss sich sein Opfer von den allgegenwärtigen, oberflächlichen Äußerlichkeiten der dumpfen Masse abgrenzen - und das geht nun mal am besten durch Äußerlichkeiten.
Auch der INDIVIDUALISMUS entstammt den Clan des GUTEN GESCHMACKS. Da ihm jedoch jede Anerkennung versagt blieb und er sich nicht konkurrenzfähig fühlt, weicht er jedem Vergleich aus und stilisiert dies zum ideologischen Freiheitskampf. Als schwarzes Schaf der Familie tut er alles, um die selbstherrliche Verwandtschaft zu schockieren und zu beleidigen. So kleidet sich ein Opfer betont unmodisch, hört Bands, die kaum jemand kennt, und liest völlig unverständliche Bücher voll wirrer Verschwörungstheorien. Man hasst alles, was von der Mehrheit gemocht wird, und zelebriert rigoros sein Anderssein - notfalls auch gegen den eigenen Geschmack. (Monster des Alltags, Christian Moser)
Myspace Layouts at Pimp-My-Profile.com / Emo diaries