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ALS AMBITIONIERTER MENSCH HABE ICH AUSSCHLIESSLICH DIESE ZIELE:
[1.] Ich möchte nach dem ersten erfolgreichen (selbstständigen!) Zubinden meiner Schnürrsenkel mittels einer Schleife einen "drauf setzen" und endlich dieses blöde, blöde Doppelschleifchen hinbekommen. Sonst, so eine Wette mit mir, laufe ich nur noch muhend und Gras kauend auf abgeschnittenen Dingsbumsantilopenhufen durch die Gegend. Alternativ ziehe ich mir eine rote Bimmel-Bommel-Zipfelmütze an und werde Hauptdarsteller in irgendeinem schäbigen Kasperletheater in den abgedunkelten Räumlichkeiten einer kinderliebhabenden Kirchengemeinde am Arsch der Welt und trete vor frechen Rotzgören auf. Vielleicht wandere ich auch wanderschuhlos auf hochgeistigen Sohlen in meinen Kopf aus und rede nur noch mit mir selbst! Dann kann ich endlich in Ruhe meine seit geraumer Zeit geplante, mit Rattenscheiße angetriebene biogenetischantomarhyperraumtechnische Anti-Humanoiden-Bombe entwickeln, mit der ich Köln und letztlich die ganze Welt entvölkern werde, denn DIES IST VERDAMMT NOCHMAL MEIN PLANET! So - und jetzt gehe ich meine kleine, gespenstig-widerspenstige Zukunft in einer kleinen, sargähnlichen Truhe in einer kleinen, uneinsehbaren Ecke des Universums vergraben.
[2.] Ich peile einen neuen Rekord an: Ich will das erste mal mit meinem Luftgewehr die Quote von 200 angeschossenen Kindergartenkindern und 300 bestätigten Abschüssen in dem angrenzenden Kuschelzoo (pro Monat) überschreiten. Wenn ich groß bin werde ich nämlich Scharfschütze und male psychotische Bilder. Oder ich mache Urlaub in dem Reaktor eines dreckigen, russischen Kernkraftwerks, um als geschlechtsverstrahltes Überlebensopfer meiner ganz privaten Nuklearkatastrophe wiederzukehren und eine Teletubbie-Boyband zu gründen; aus geschäftlichen Gründen werde ich dann allerdings eine beschissene Mangafrisur tragen müssen. Nachts entwickeln diese schwuchteligen Frisuren bestimmt ein unheimliches Eigenleben und verdienen sich auf dem Emo-Strich ein kleines Taschengeld. Aber das ist mir egal! Mir ist alles egal, denn, um ehrlich zu sein, habe ich ganz andere Probleme: Seitdem ich weiße Mäuse trinke, sehe ich nämlich überall rosa Alkoholflaschen und werde sowohl von der Weiße-Mäuse-Industrie, als auch von der Rosa-Alkoholflaschen-Industrie gejagt. Ich weiss einfach zu viel! Ich glaube ohnehin, dass ihr arschgesichtigen Myspace-Spacken dahinter steckt und von undefinierbaren dunklen Mächten auf mich angesetzt worden seit. Also werde ich mich jetzt wieder in Alufolie wickeln, damit ihr schädelausgeweideten Stümper mich nicht abhören könnt, wenn ich mit Gott telefoniere und über euer aller Schicksal debattiere. So - und jetzt haue ich mir einen Nagel durch den Kopf, und zwar nur deswegen, weil ich einen Kopf, einen Hammer und einen Nagel habe.
[3.] Ich will ein besonders großes Erfolgserlebnis am Jahresende feiern: Dann möchte ich so weit sein, dass ich mit drei Flaschen Wodka, sieben Packungen Zigarretten und nur einer einzigen Großpackung Rasierklingen pro Tag auskomme, um mich selbst oder um den in meiner Küche hockenden, verwahrlosten, Boxhandschuhe tragenden Hamster zu ertragen, der mir immer in den Magen schlägt, wenn ich mir etwas Gesundes zu Essen machen will. Heule ich dann rum, lacht er fies und zwingt mich, mayonaisetriefende Big Mäc's zu essen - tot diesem boxenden Hamsterschwein in meiner Küche! So - und jetzt verwandele ich mich in einen rundgläsig bebrillten Onkel Eselhasendoktor und lasse mich von munter-musikalisch knochenklappernden Babyskeletten umtanzen. Hurra! Hurra?
[4.] Ich will versuchen durch übermäßigen Tabakkonsum (rauchend, schnupfend und kauend) Lungenkrebs zu bekommen. Bisher blieb es ohne Erfolg. Menno, nix klappt... Man hat noch nicht einmal den von mir beantragten Behindertenhund bewilligt, der darauf trainiert werden sollte, mich zu erschiessen. Meine letzte verbliebene Hoffnung: Ein mordlustiger, drogenabhängiger, menschenfeindlicher, ausgehungerter, messerwerfender Zirkusaffe auf der Suche nach einer ihn befriedigenden Tätigkeit im Kölner Großraum. So - und jetzt enthülle ich meine tatsächliche, mir angeborene Gestalt als stadtüberspannendes Insektenungetüm und ernähre mich von dem Ekel der mich betrachtenden Menschen.
[5.] Mein eigentliches Lebensziel: Seitdem ich das erste Mal die Dokumentation über den Messi-Schrottplatz-Clan derer von Ludolf sah, will ich Mitglied dieser gemütlich-tüchtigen Familie werden! Doch bislang hat stundenlanger Sauerstoffentzug, stundenlanges Schlagen mit einem Vorschlaghammer auf den Kopf (bei geöffneter Schädeldecke) und zuletzt die Entnahme meines Gehirns und Verfütterung desselben an die deutsche Fussballnationalmannschaft (der Damen, diese wadenstarrenden Biester...) nicht geholfen. Mein IQ liegt leider immer noch (wenn auch kaum messbar) über der Volltrottelgrenze. Trotzdem gebe ich nicht auf und lerne weiter stur das gebetartige Lied deren von Ludolf: "isch glaup isch geh tuhn autoschraubn tuhn an die jaghuar wo den mann gebracht getan had vor dem einfarrt von unsere haus da wo tut stehn an dem straße. Tja - so sind sie, die von der Evolution unfertig dahingerotzten, rotznäsigen Menschenrotzlümmel.
RICHARD WAGNER - TRISTAN UND ISOLDE (Vorspiel 1. Akt)