Den charakteristischen Sound machen sowohl das bodenständige Gitarrenspiel und die herben Vocals des Frontmannes Lars Warschau, als auch der lässig-lockere Stil des Leadgitarristen Pete Christ aus. Unterstrichen wird die Musik durch das sehr melodische und gut angepasste Bassspiel des Bassisten Wolf Detten und dem schier unglaublich komplexen und punktgenanuen Drumming des Schlagzeugers Pat Biscuits.
Aber spätestens an diesem Punkt, stellt man sich die Frage, was ist Warschau eigentlich genau? Eine weitere Rock 'n' Roll-Band, die nie aus Mutters Keller oder Vaters Garage kommen wird, oder die verdammt beste Rock-Band, die es im 21. Jhr. geben wird? Aber was macht Warschau dann eigentlich so besonders, dass es keine andere Band gibt, die besser sein könnte? Zum einem ist es natürlich der unvergleichbare Sound, der Warschau hervorstechen lässt, zum Anderen natürlich das Konzept hinter Warschau. „Was?“, werden jetzt einige sagen „Warschau hat auch noch ein Konzept, das wird ja immer besser“. Und genau so ist es auch. Nicht um sonst trägt das Debüt den Titel „Shizophrenia“. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, geht es um die Geschichte eines Warschauers im mittleren Alter mit dem Namen Jósef.
„Es ist eine dunkle und stürmische Nacht. Schwere Wolken verhängen den Mond und dicke Regentropfen peitschen zusammen mit dem Wind gegen das Fenster (vgl. „The Awakening“). Plötzlich wacht Jósef auf, als ein grell leuchtender Blitz über den Himmel zuckt. Er dreht sich auf die Seite und will weiterschlafen, doch seine Frau Zofia liegt nicht neben ihm.
Misstrauisch steht Jósef auf und begibt sich auf den Weg ins Wohnzimmer. Es liegt alles ruhig und dunkel vor ihm. Auf einmal zuckt wieder ein Blitz über den Himmel und Jósef sieht sich seiner Frau gegenüber. Sie liegt am Boden in einer Lache ihres eigenen Blutes.
Jósef sinkt auf den Boden und vergräbt sein Gesicht in den Händen. Auf einmal merkt er, wie etwas an seiner Wange entlang läuft. Beim nächsten Blitz erkennt er, dass die Flüssigkeit rot ist.
'Was habe ich getan?!', denkt er verzweifelt und flüchtet aus dem Haus in den Regen. Er rennt solange, bis er sich in einem großen und dunklen Wald wiederfindet. Das Unwetter schwillt nun zu einem heftigen Sturm an und Regen und Wind peitschen Jósef in das Gesicht ...“