Ich wäre gern ein Westernheld geworden.
Hab immer die dicken Hosenbeine von John
Wayne bewundert und diese beeindruckenden
Schießereien, die jeden Bösewicht in die Flucht schlagen
und jede Unbill von wem auch immer fernhalten. Jedoch gibt
es 1000 Gründe (mindestens) warum Westernhelden ein sehr
kompliziertes Leben führen. Zumindest wenn man Amerika scheiße findet oder Pazifist ist, wird's schwierig. Sie werden immer mit diesem höchst lächerlichen Aufzug assoziiert. Man mag auch glauben, dass sie emotional sehr autark sind. Sie brauchen keine Gefühlsduselei, keine Liebesdramen; es reicht, in Momenten starker emotionaler Erregung in eine Ecke zu spucken, die zwei mächtigen Colts aus dem Schrank zu holen um sie an den Gürtel zu stecken und im Traum dem treuen Gaul den Hintern zu streicheln.
Wenn mir jemand ein Eck von dieser Welt gibt, auf dem ich ewig stehen kann, ohne die Balance zu verlieren, für immer glücklich und zufrieden bleiben kann, so nehm ich's. Ganz billig, ohne Pflichten erfüllt zu haben oder in Buße und Demut es verdient zu haben. Ich nehm's auch einfach so.
Ja! Und es ist schön, dass manchmal, wenn die Liebe schön ist, man das Gefühl hat, dass man schon da ist.