Myspace Layouts at Pimp-My-Profile.com / Computer
Bei dem Theaterstück „Sterne“, das 2006 im „Theater Bielefeld“ uraufgeführt wurde, geht es um die metaphysische Obdachlosigkeit von Jugendlichen und ihrer Beziehungsunfähigkeit in einer immer größer werdenden Scheinwelt. Was sich in der Erwachsenenwelt, am Arbeitsplatz beispielsweise durch gezieltes “Mobbing†abzeichnet, wird in der Welt der Jugendlichen (die den Erwachsenen nacheifern), in Form ihrer fadenscheinigen und haltlosen Beziehungskisten sichtbar.Das Stück erzählt von vier Jugendlichen die gleichermaßen konsumabhängig wie romantisch geblendet, an ihren Scherzen und Sprüchen über ihre Existenz ohne Boden, langsam zerbrechen.Im ersten Akt sind es bewusstseinserweiternde Drogen, die sie in Form von kleinen Sternchen zu sich nehmen, im zweiten und dritten Akt ist es die nackte Wahrheit, angesichts des Todes, die ihre fragwürdige Weltanschauung herausfordert.In einer sternklaren Nacht treffen sich Jana, Kalle, Anton und Susann auf einer Wiese unter einem Apfelbaum um ein gemeinsames Rauscherlebnis zu haben. Zwei Paare, vier Freunde, die sich schon lang kennen. Die Situation eskaliert als Susann von Anton sexuell bedrängt wird. Susann flüchtet daraufhin auf einen Apfelbaum und kommt nicht mehr lebend herunter. Ob Susann in der Nacht vom Baum gestürzt ist oder absichtlich sprang, darüber können sich die drei Überlebenden nicht einigen. Ihr Tod bringt eine Reihe von Liebes- und Beziehungslügen ans Licht, die schon lange Zeit unter der Oberfläche brodelten. Und alle zieht es immer wieder zu dem Baum zurück und zu Susann, die nicht aufhört zu funkeln.Mit einer knappen aber ungemein poetischen Sprache entwirft Anja Hilling starke Figuren von großer szenischer Präsenz. Gekonnt verwebt die Autorin Witz, Bosheit, Gewalt und Poesie zu präzisen und vielschichtigen Dialogen. So ist mit Sterne ein Stück entstanden, das berührend und packend zugleich ist und den Zuschauern in jeder Szene genügend Freiraum für die eigene Phantasie lässt.