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Sorry, aber ich spreche leider kein Englisch.
Kommunikation bitte NUR in Deutsch.
MESSAGE TO EVERYBODY:
Sorry, but I dont't speak English.
Communication ONLY in German.
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DER MANTEL
~~~ von Annett Lärz ~~~
Eine Kurzgeschichte von Annett Lärz
geschrieben am 13.02.2005
Eine brennende Kerze stand vor ihnen auf dem kleinen runden Tisch. Tarotkarten waren in der Formation des keltischen Kreuzes vor ihnen ausgelegt. Mit einer Tasse Tee haben es sich George und Di gemütlich gemacht, um die Karten zu deuten.
Er zog gern Ihre Meinung zu Rate, um eine andere Sicht auf die Dinge zu bekommen, so auch an diesem Abend.
Di war gerade dabei, mit ihrer Ausführung zur Position 10 "Dorthin führt es", auf der die Hohepriesterin lag anzufangen, als George wie von einer Tarantel gebissen aufsprang. Er eilte ins Schlafzimmer, um etwas aus seinem Kleiderschrank zu holen. Verwundert über seine impulsive Handlung, schaute Di ihm nach.
"Und das nur wegen eines ...? Ja, was war das eigentlich?" dachte sie sich noch, als er wieder mit einem schwarzen Ledermantel in seinen Händen zurückkehrte. George war ganz aufgeregt über seine Idee und fing an, Di alles zu erzählen.
Was es für ein Mantel war.
Wem er gehörte und wie er zu George kam.
Er machte auch Andeutungen über eventuelle Kräfte die in Ihm lagen. Und so weiter.
"Was für Kräfte?"
Di konnte sich keinen Reim auf Georges Äußerung machen.
Sie fragte ihn auch nicht danach. Er würde ihr sowieso keine Antwort darauf geben, nur ein unergründliches Lächeln würde seinen Augen und Mundwinkeln entwischen. Das wusste sie, denn schließlich kannte sie Ihn ja gut genug.
Dieses Lächeln in seinen Augen war vielen Leuten immer wieder unheimlich und beängstigend gewesen. Oft genug hörte Sie das von ihnen. Doch Sie sah mehr. Sie durfte in sein Innerstes schauen und da war nichts was Ihr Angst machte.
Sie hörte Ihm einfach nur aufmerksam zu.
Er sah ihr ganz fest in die blauen Augen, dann sagte er voller Liebe und Freundschaft die er für Sie empfand:
"Di, ich möchte, dass Du diesen Mantel bekommst. Ich möchte Ihn dir schenken. Es ist ein ganz besonderer Mantel und Du wirst Ihn zu tragen wissen. Du warst immer für mich da. Du bist meine beste Freundin. Du bist meine kleine Schwester.
Ich weiß, dass sich unsere Wege nicht einfach so gekreuzt haben, es war Fügung und es wird der Tag kommen, da werde ich deine Hilfe erneut brauchen und ich weiß, dann wirst Du für mich da sein.
Nimm diesen Mantel als Zeichen meiner Dankbarkeit, aber sei vorsichtig und versprich mir, dass Du auf dich aufpasst, egal was passieren wird."
Di war gerührt, ganz sprachlos über seine Worte. Die Karten waren nun gänzlich vergessen. Eine Träne kroch in ihr hoch und sie umarmte ihn mit all ihrer Freundschaft die sie für ihn empfand.
Sie hatte Ihn wirklich gern, diesen großen, braungebrannten Typen, mit den dunklen Augen und langen dunklen Haaren, den jeder für einen Indianer hielt. Sie musste immer wieder über die Grübeleien der Leute lächeln, "Was ist das denn für einer ...?". Sie wusste es. Ihr hat er es einmal auf einer ihrer ersten Wanderungen durch den nahe gelegenen Wald hinter ihrem Haus erzählt. Er hat ihr mehr erzählt als irgendeiner anderen Person, seit er vor ein paar Jahren aus dem Westen kam. Ihr hatte er sein ganzes Vertrauen geschenkt.
WOW ... ein Ledermantel, was für ein Geschenk. Sie nahm Ihn in die Hände und spürte sofort, dass es was mit dem Mantel auf sich hatte. Ein leichter Schauer huschte ihr über den Rücken und sie legte Ihn wieder bei Seite.
Es war schon fast 24 Uhr als sie die Karten zusammen räumten und Di im Aufbruch war, wieder nach Hause zu fahren. George drückte ihr den Ledermantel in die Hand und mahnte sie noch einmal:
"Schwesterlein pass auf Dich auf, es ist ein besonderer Mantel, du wirst es merken."
Sie verabschiedeten sich wie üblich mit einem Kuss auf die Wangen, dann ging sie die Treppen hinunter.
"George, warum bist du nur so besorgt um mich? Was hat es mit dem Mantel auf sich?",
waren ihre Gedanken auf dem Weg zum Auto.
Unten, vor Ihrem alten Mercedes angekommen, spürte sie den kühlen Wind des herannahenden Herbstes, der sie umhüllte. Es fröstelte sie und sie streifte sich den Mantel über, bevor sie ins Auto stieg.
Sie liebte dieses Auto. Ein alter, weißer Mercedes, fast so alt wie sie selbst. Für sie war er "Ihr Alter Opa", so langsam, so durstig und so gemütlich, eben wie ein alter Mann.
Langsam ließ sie den Wagen Richtung Hauptstraße rollen. Es war ein geiles Gefühl in diesem Ledermantel. Noch nie hatte sie solch ein tolles Stück besessen. Er passte ihr, als wäre er für sie gemacht. WOW...
Sie fuhr schon einige Kilometer auf der Hauptstraße, als endlich ihre Abfahrt auf die Landstraße vor ihr auftauchte. Sie bog ein. "Nun ist es nicht mehr weit!" bis zu ihrem kleinen Haus auf dem Lande, in dem sie mit ihrem Freund Wolf und ihrem vierjährigen Sohn Marcel wohnte, dachte sie noch so bei sich.
Es war eine mondlose Nacht. Abertausende Sterne begleiteten ihren Weg, sie war allein unterwegs auf dieser Landstraße. So schien es zumindest, als sie plötzlich ein unbehagliches Gefühl in ihrem Bauch vernahm. Ihr Herz fing auf einmal heftig an zu schlagen. Ihre Hände fingen an zu schwitzen.
Vor sich in der Ferne sah sie auf einmal eine riesige, schwarze Gestalt am rechten Wegesrand.
"Ein schräger Hut und ein langer Mantel, der selbe Typ wie aus der Werbung von Fernet Branca." So schoss es ihr in den Kopf. "Das geht doch gar nicht?..."
Es überkam sie ein Gefühl der Angst, ein eiskalter Schauer kroch ihr in den Nacken und hinterließ ihr eine Gänsehaut. Panik machte sich in ihr breit.
Was war das?
Eine optische Täuschung?
Oder nur die Silhouetten der Bäume in der Ferne?
Frostige Kälte breitete sich im Auto aus, sie hauchte in die Luft und vor ihrem Mund war eine kleine helle Wolke zu sehen. Sie spürte, dass ETWAS oder JEMAND auf der Rücksitzbank war. Sie fühlte sich beobachtet und den eisigen Atem in ihren Nacken.
Sie war nicht mehr allein im Wagen.
Sie schaute in den Rückspiegel. ... Nichts ...
Sie drehte sich um. ... Nichts ... Nichts war zu sehen.
Sie trat auf das Gaspedal, gerade so als ob sie das ETWAS in ihrem Nacken abschütteln wollte. Doch das gelang ihr nicht.
Die Panik wuchs und sie wusste nicht was sie machen sollte.
"Anhalten? ... mitten im Dunklen ... auf der Landstraße und warten bis dieser Spuck vorbei war?" NEIN, hier wollte sie nicht anhalten, es waren doch nur noch ein paar Kilometer bis nach Hause.
Was war DAS, dass ihr solch eine Angst einflößte?
Sie sah Ihr Leben an sich vorbei ziehen.
Soll es das schon gewesen sein, jetzt wo doch alles gerade so gut in Ihrem Leben lief?
War es vielleicht der TOD?
Hat er sich auf ihrem Rücksitz einen Fensterplatz reserviert?
Sie begann laut mit sich selbst zu reden. Immer und immer wieder wiederholte sie die Worte:
"Di bleib ganz ruhig ... Bloß keine Hektik ... Du bist gleich zu Hause ...
ALLES WIRD GUT ..."
Sie versuchte, den Wagen unter Kontrolle zu bekommen.
Die eine Seite, ihr Kopf, sagte:
"Los, fahr doch schneller, dann bist du eher zu Hause."
Die andere Seite, ihr Bauch, sagte:
"Nein, fahr so wie immer und alles wird gut gehen."
Sie war verzweifelt, hin und hergerissen.
Mit zitternden Händen und kalten Schweiß auf der Haut, fuhr sie die steile Straße hinunter ins Tal und hinein in eine Kurve.
"Wann bin ich endlich zu Hause?
Was soll das ganze?
Warum Ich?
Ich muß ganz ruhig blieben!"
dachte sie noch so bei sich, als plötzlich genau vor Ihren Wagen ein riesiges Tier auf die Straße lief. Wie aus dem Nichts kam es in den Scheinwerferkegel des Autos gerannt. Sie trat mit voller Wucht auf die Bremse. Die Reifen quietschten über den Asphalt und nach etwa zehn Metern kam sie leicht gedreht mit dem Auto zum stehen.
"Kein Aufprall? Es ist mir doch genau rein gelaufen ins Auto?
Eigentlich ... hätt.. ich ... hab.. ich ... müsste doch? Was war das gewesen?" schoss es ihr durch den Kopf.
Ihr Herz schlug immer heftiger, sie war einem Nervenzusammenbruch nahe, dass war alles ein bisschen viel auf einmal.
Langsam fasste sie sich, legte den Rückwärtsgang ein und trat auf die Bremse, um mit dem Licht irgendetwas erkennen zu können.
Nichts ... Gar nichts ... Nur ihre Bremsspuren waren auf der Straße zu sehen.
Was um alles in der Welt war das gewesen?
Ein Tier? Wenn ja was?
Langsam legte sie den ersten Gang ein und begann zu fahren. Tränen über Tränen quollen in ihr hoch und aus Ihren Augen heraus. Hemmungslos weinte sie sich ihre Angst und Panik aus ihrem Herzen heraus.
Die Fahrt kam ihr wie eine Ewigkeit vor, doch endlich zu Hause angekommen, rief sie sofort und noch immer unter Tränen George an und erzählte ihm alles.
"Ich bin froh, dass Dir nichts passiert ist.
Ich habe es Dir ja gleich gesagt, dass es ein besonderer Mantel ist.
Vielleicht solltest du dir die Zeit nehmen und mit Ihm reden!"
Di sah an sich hinab. Sie hatte noch immer den Mantel an.
Sollten diese Erlebnisse soeben auf der Landstraße wirklich etwas mit dem Mantel zu tun haben?
Als sich Di langsam wieder gefasst hatte, setzte sie sich im Schneidersitz auf ihr Bett und legte den Mantel vor sich hin.
Sie wusste, dass dies eine Lektion für ihr Leben gewesen war. Sie war bereit für noch weitere Lektionen, diese war nur der Anfang und sie war bereit zu lernen.
Sie betrachtete sich den Mantel, sah Ihn genau an.
Sah das nur so aus ... oder war es Wirklichkeit?
Der Mantel hob und senkte sich, gerade so als ob er atmete.
Sie breitete ihre Hände darauf aus und begann das schwarze Leder zu streicheln. Ihre Finger tauchten ein in dieses Heben und Senken, sie passte sich dem Atem an, sie tauchte ein und sie wurden EINS.
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WIE DIE LIEBE DICH KRÖNT...
© by Gernot W. Freudenberger
Die Sonne
begruesst mich mit einem Kuss.
Sie streichelt meine Haut
mit Liebe.
Ich schliesse
meine Augen vor Ehrfurcht
und denke an das Leuchten
in Deinen Augen,
wenn ich vom Kreuz herabsteige
und mich von Deiner Liebe kroenen lasse.
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