Kassel ward und wird immer noch stets klein geredet. Klein meint hier miefig-provinziell, starrköpfig und vor allem unbedeutend. Jüngere Rezensionen der Kunstkritik namhafter Zeitungen wollen gerade in diesen Begriff eine neue kulturelle Methode gefunden haben. Kunst in Miami, Venedig und in Basel – die Documenta dieses Jahres in Kassel heißt auch, einer Kunst einen Raum zu geben, die sich spröde dem Markt widersetzt. Die Provinz definiert quasi den Widerstand gegen die globale Kunstverblödung. – Na da hat doch vielleicht einer diesen Sampler in die Hände gekriegt, der seit kurzem auf keinem Label erschienen ist.
KlangDokumentA ist provinziell, spröde agressiv, lustig-seriös und bisher schlecht vermarktet. So stellt diese Kompilation praktisch jenen Widerstand in Klangform dar, den die Documenta für die bildende Kunst zu organisieren scheint. 12 Künstler drehen sich thematisch um Kunst, Kassel, soziale Brennpunkte oder einfach nur das Heimatfest. Fast topographisch zeichnet KlangDokumentA dabei die urbane Struktur der nordhessischen Provinz nach. Wer jetzt meint, es handele sich um ein billiges Konzeptprodukt, der kann gleich in Miami und Venedig bleiben oder einfach nach Basel fahren. Jede Band, jeder Künstler auf diesen knapp 50min. bester Unterhaltung macht eigentlich nichts anderes als sonst auch. Walter Feetz z.B. der wohl durch seinen Fulle-Wasser-Hardcore-Schlager den heftigsten Ausflug in die Feigling getränkte Volksfestatmosphäre anführt, wird unter Kunstmesse bloß eine Ikeaabteilung verstehen. Das bleibt auch so. Er singt vom Tanz. Anders ist da Arty-Atmosphere, dessen penetrante Dorfpoesie ihn unbedingt unter schweren Kunstverdacht stellt. Lockerer und weniger ideologisch geben sich die Hillsidepark Beuys und ihr flotter Brass, über den sie einfach ihre Lieblingscafés porträtieren. Abstand MC dagegen ist Documenta 13 2012: Kunst ist abgesagt, die Femme Vernissage verbraucht. Nur der harte Rap hat überlebt. So zeigt der gesichtslose MC heute, was der Miami – Bass pünktlich zur nächsten Messe zu leisten hat (nicht nur Kassel braucht keine Kunst!).
Mein persönlicher Lieblingssong kommt von Klaus F. Kalt zieht er die Eisgrenze und sperrt den Künstler in eine hermetisch geschlossene Gefriertruhe. Wer die restlichen 8 Überraschungen kennenlernen will, der hole sich diesen Sampler und beteilige sich gefälligst an dem Widerstand. Denn den leistet nur die Provinz. www.klangdokumentA.de
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