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Text von: Ecki Stieg(www.grenzwellen.com)“Erfolg und schnell verdientes Geld hinterlassen ihre Spuren. Perversion und Drogen geben sich die Klinke in die Hand!", grinsen Andy (Musik) und Christian (Gesang), "mehr als zehn Jahre sind eine lange Zeit, in der, ohne sentimental zu werden, persönlich und musikalisch viel passierte.”Dabei begann alles schon ein paar Jahre früher.Genau genommen ein paar Monate nach dem High-Energy- und ItaloDisco-Boom, der nach dem Abflauen der letzten New-Wave Facetten mit wenigen Ausnahmen synthetische Klänge aus den Hitparaden fegte.Gitarrenorientierter Pop und Rock eroberte das Kommando zurück und alteingesessene Puristen in den Medien bejubelten bereits den Tod aller Musik aus der Steckdose.Andreas Sippel hielt das freilich 1985 nicht davon ab, in die Tasten zu hauen und mit einem Freund eine Gruppe namens Imprecation zu gründen.Zwei Jahre vergingen, bis 1987 Christian Purwien zur “schlechten Gesellschaft" hinzustieß und man fortan als Blue Velvet firmierend musizierte. Nur ein knappes Jahr später folgte der Bruch.“Auf ungeklärte Art und Weise wurden wir zu einem folgenschweren Fehler verleitet”, zeigt man sich bis heute verwundert. Immerhin, es war die Geburtsstunde von Second Decay, die im Folgejahr ihren ersten Plattenvertrag unterschrieben.Die 12"-Maxi ”Killing Desire” erschien und entwickelte sich ohne große Werbung nach und nach zum Renner im Szene Untergrund, dem damals nur eine Handvoll Fanzines Beachtung schenkten.So gesehen sah die Zukunft für das Duo rosig aus. Probleme mit der Plattenfirma lösten indes eine ernste Sinnkrise aus, die Andy und Chris zum Rückzug ins stille Kämmerlein verführte.Obwohl die Fans ihres Debüts nicht locker ließen, kehrte man erst 1992 ins Rampenlicht zurück.“Eine äußerst angenehme Bereicherung für den ansonsten langweiligen Synthi-Pop-Markt”, begrüßte das Glasnost Magazin das Erscheinen von ”La Decadence”, während das Fanzine Gift staunte: ”Ein völlig eigenwilliges Debüt!”.Selbst das Stadtmagazin Marabo war von dem “sinnlichen Gesang” begeistert.Das Musikmagazin Zillo ließ sich gar zu der These hinreißen, wenn 'Le Decadence' zehn Jahre früher erschienen wäre, würden Second Decay heute die Lorbeeren ernten, von denen Depeche Mode leben”Bis zum Erscheinen des zweiten Albums festigten Second Decay derweil mit der ”Hinter Glas"-EP den gewonnenen Status. Mit dem melancholisch treibenden Titelstück landeten sie ihren ersten, bundesweiten Riesentreffer.Nahtlos knüpften Songs wie ”I'm Leaving” und ”I Hate Berlin” auf dem '94er-Album , ”Taste” an den Erfolg an.“Besonders schön sind die Stücke, die romantisch verträumt und poppig den Teppich ausrollen, über den ein kleiner Prinz schreiten wird”, zeigte sich das auflagenstarke Intro angesichts der ”intelligenten und anspruchsvollen Analog-Synthesizer-Musik” des zweiten Longplayers ganz verzückt“Ein Album, auf das man sich immer wieder freut”, schloss sich Zwischenfall-DJ Michael Zöller in der Subline dem Lob der Plattenkritik im gleichen Heft an: ”Ein Pluspunkt, der sich nicht dem Einheitsbrei der heutigen Electro-Szene anpasst, sondern Eigenständigkeit bewahrt!”Nicht anders sah das Timo Hoffmann im New Life: ”Eigenwillig besitzt man den Vorteil, aus dem Gros moderner Elektronik hervorzustechen.” Die Klasse des aus Dortmund stammenden Duos sprach sich letztlich bis Südamerika herum, wo Second Decay im August 1994 erfolgreich mehrere Festival-Auftritte absolvierten. Einen dieser unvergessenen Momente verewigten sie ein Jahr später in Form der Live Aufnahme ”The Machine” als Bonus-Track auf dem nächsten Album. Freilich wiederholte "Der Nerv' als 9-Track-EP die vorherigen Erfolge nicht. Verstärkte Unstimmigkeiten mit ihrer damaligen Plattenfirma führten schließlich zur Vertragsauflösung und vor den Kadi.Unglücklicherweise kam man vom Regen in die Traufe. Während das Backprogramm nicht mehr lieferbar war, gestaltete sich erst einmal die Veröffentlichung der “Familiar”-Maxi als schwierige Geburt, bevor sich letzten Endes gar der neue Labelpartner zum Erscheinen des Albums “The Hunt” aus dem Geschäft zurück zog. So standen Second Decay im Frühjahr diesen Jahres quasi mit leeren Händen und ohne Vertrag da.Erst die Vertragsunterzeichnung bei dem Nova-Tekk-Label Frame ermöglichte im Sommer die 'Wiederveröffentlichung' von “The Hunt”. Schnell bestätigte sich nach der Veröffentlichung die Treue ihrer Fans, die Andy und Chris zudem bei ihren wenigen Konzerten 1997 eine berauschende Rückkehr bescherten.Bis heute treffen Second Decay mit teils persönlichen bis autobiographischen Texten den Nerv der Fans und überzeugen mit ”in ein modernes Gewand gehüllter Minimal-Elektronik mit viel Wärme” (Auf Abwegen), die bewusst auf Midi-Technik verzichtete und lange vor der Techno-Szenerie auf analoges Equipment setzte.“Mit einem Maschinenpark von gut 30 vorsintflutlichen Einzelteilen Baujahr '75 - '82) sieht es bei ihnen wie in einem Synthie-Museum aus”, verblüffte Oliver Rustemeyer die Leser der Ruhr-Nachrichten/WDR 2. ”Ein analoger Antikmarkt, dessen Anblick allein so manchen Zeitgenossen synthetischer Rezession unter Strom stehen lässt”.“De Luxe” schließt die erste, bewegende Dekade mit Höhen und Tiefen ab.Der wird zweifelsohne wieder ”zu den rar gewordenen, positiven Überraschungen im synthetischen Bereich” avancieren, wie die Ruhr Nachrichten schon einmal feststellten. Bis dahin gilt für Second Decay nur eine Devise: “Wir geloben bessere Menschen zu werden!?!”.1999 erscheint mit „Hotels“ der vorläufig letzte Longplayer der Band. Diese CD ist die erste VÖ auf ihrem eigenen Label „Quiet Man Records“Der gesamte Backkatalog der Band ist heute vergriffen und nur im Grenzwellen-Download-Shop (www.grenzwellen.com) zu bekommen!Seit dem 15.06.2007 ist nunmehr das erste Purwien erhältlich. Das mit "Eins" betitelte Album und die Single "Alle Fehler" mit Joachim Witt sind bei beim Hamburger Label Major Records erschienen.

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