Nach klassischer Grundausbildung an Klavier und Kirchenorgel war er in den 80er Jahren über mehrere Jahre Schüler des Jazzpianisten und Komponisten Jürgen Dahmen. In diese Zeit fielen erste Experimente mit phrasenorientierter Musik unter Zuhilfenahme eines Vierspurtonbands. Beeinflusst von Spielarten des Modern Jazz und der Musik der amerikanischen Minimalisten wie Glas, Riley und Reich auf der einen sowie der elektronischen Musik der frühen Berliner und der Düsseldorfer Schule auf der anderen Seite, entstanden die ersten Formen und Fragmente der „Belgium“-Klangwelt.
Parallel dazu spielte Sehrbrock in verschiedenen, wechselnden Rock- und Jazz-Bandprojekten am Niederrhein. Experimente mit statischen Maschinen und ebenso mit Naturgeräuschen nahmen über die Jahre hinweg einen eigenen Anteil innerhalb Sehrbrocks Musik ein. Bei der Bearbeitung gesammelter Alltagsgeräusche wird es zum Prinzip, die Musik um das Geräusch, den Klang "herum" zu komponieren. Samples werden nicht verstimmt oder verbogen. Mit den Jahren entsteht eine umfangreiche Sammlung von Klängen, Geräuschen, Loops, Phrasen und Fragmenten, derer sich Sehrbrock mit „Belgium“ bedient.
Musik für das eigene Kopfkino
„Belgium“ ist das Soloprojekt von Georg Sehrbrock, welches mit Gastmusikern unterschiedlicher musikalischer Herkunft gespickt ist. Das Debutalbum („Belgium“) aus dem Jahre 1993 sorgte mit seinem Spannungsfeld aus 7 Musikern aus der Klassik- und Jazzszene für Aufsehen und fand in einer überarbeiteten und erweiterten Version 1994 unter dem Namen „a visual concert“ ein zu Hause auf dem Label „klangbilder / artelier-music“.
Als Liveband mit Sehrbrock, Ralf Aussem (Gitarre) und Frank Mevissen (Perc) erlangte „Belgium“ sodann Erfolg vor größerem Publikum. Mit dem folgenden Album „Cumberland’s Tree" widmete man sich einer elektronisch orientierten Klangwelt (mit Samples, experimentellen Sounds und Naturgeräuschen, erstmals auch mit Markus Türk an Didgeridoo und Trompete), welche von einer traditionellen Songstruktur getragen wurde.
1999 folgt „Zero" mit neuer Besetzung, die das Projekt mit dem Schwerpunkt Jazz/Elektronik versieht. „Zero" erhielt im In- und Ausland sehr gute Kritiken, war wochenlanglang in den Ambient-Charts der US-Amerikanischen „Echoes"-Radioshows und CD des Monats in dem deutschen „Keyboards"-Magazin.
Nach dem Best-Of-Album „Static Music" im Jahr 2000 folgte schließlich 2003 das aktuelle Album „Nachtfahrt" nach einjähriger Studioarbeit.
Zur Zeit arbeitet Sehrbrock an einem neuen Album, welches zum Frühjahr 2008 erscheinen soll.
Live und im Studio arbeitete Georg Sehrbrock neben eigenen Projekten mit Markus Türk (tr) und Johannes Seidemann (sax) und wirkte als Gast und Sessionmusiker bei verschiedenen Bands und Projekten wie Sun, Pulse, Dead Guitars, Lucian Zaim...
Seit 5 Jahren coacht Georg Sehrbrock ein erfolgreiches Bandprojekt mit behinderten Musikern. (www.myspace.com/tschitschapeng)
Seit Herbst/Winter 2008 arbeitet Georg Sehrbrock live mit dem "belgium project", einem offenen Liveprojekt um verschiedene "Belgium" - Mitstreiter der letzen Jahre. "Improvised Grooves & Soundscapes" stehen im Zentrum de Projektes, wobei immer wieder klassische "Belgium" - Themen oder Songs ins Programm einfließen.
Discographie:
1993 georg sehrbrock - belgium (CD / playtime rec.)
1994 belgium - turn of the tides (Vinyl / playtime rec.)
1994 belgium - a visual concert (CD klangbilder)
1997 belgium - cumberland..s tree (CD klangbilder)
1999 belgium - zero (CD klangbilder)
2000 georg sehrbrock - static music (CD edition al segno)
2003 belgium - nachtfahrt (CD klangbilder)
2009 belgium - grass
compilations:
artelier sampler (2cd, artelier 1997)
european new music (glasgow, 2005)
als Gast:
wayne - out of the darkness 1993
sun - xxxx 1994
dead guitars - airplanes 2006
tschitschapeng - tschitschapeng 2003
tschitschapeng - reloaded 2006
dead guitars - flags 2008
my favorite record store!
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