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Ernst

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«'Ernst'? Nie gehört», würden wohl die meisten Besucher im Berliner Zoo auf die entsprechende Frage sagen. Seit Wochen interessieren sich alle nur noch für «Knut», den kleinen Eisbären. Der Strom der täglich mehrere zehntausend Neugierigen zieht zielstrebig an dem Gehege mit dem Malaienbär-Jungen, das rücklings an «Knuts» Spielplatz grenzt, vorbei. Dabei ist «Ernst» nicht weniger niedlich als sein berühmter Nachbar - nur merkt das im Moment keiner.Reimon Opitz, einer der Bärenkuratoren im Zoo, rührte in den vergangenen Tagen die Werbetrommel für den kleinen Malaienbären. Doch der ohnehin etwas zurückhaltende und in der Obhut seiner Eltern aufwachsende «Ernst» kommt gegen den beinahe gleichaltrigen, von seiner Mutter verstoßenen «Knut» kaum an. Der spektakulär und aufwändig von Hand aufgezogene Eisbär ist der unbestrittene Star des Zoos.Während die Pfleger mit «Knut» über die gesamte Breite der Anlage toben, um allen Besuchern wenigstens einmal ein lohnendes Motiv zu bieten, machen die Malaienbären ihrer Bezeichnung als «Sonnenbären» alle Ehre. Die Mutter liegt auf allen Vieren in der warmen Frühlingssonne. «Ernst» ist auf einen Ast des kahlen Kletterbaumes gekraxelt und klammert sich mit seinen Krallen an das Holz. Ein Hinterbein baumelt in der Luft. Beim Dösen rutscht sein Kopf immer wieder langsam das glatte Holz herunter. Mitunter hängt ihm die kleine Zunge aus dem Maul.Während nebenan Bärenpfleger Thomas Dörflein dem kleinen Eisbären seit Monaten nicht von der Seite weicht und nun die mühevolle Entwöhnung beginnt, beschränkte sich dessen Eingreifen bei «Ernst» allein auf die Namensgebung, sagt Dörfleins Kollege Heiner Klös. Die «ernste Miene» des kleinen Malaienbären habe ihn dazu inspiriert.Nicht nur was das Starpotenzial betrifft, ist «Ernst» ein paar Nummern kleiner. Mit maximal 140 Zentimetern Länge wird er später nur halb so groß werden wie «Knut» und mit höchstens 65 Kilogramm Körpergewicht auch nur ein Achtel wiegen. Über das derzeitige Gewicht von «Ernst» könne anders als bei «Knut» auch nicht beinahe täglich berichtet werden, sagt Klös. Denn solange dieser bei seinen Eltern aufwachse, komme und wolle man als Pfleger da nicht so oft ran. «Ernst» sei aber deutlich leichter als sein prominenter Nachbar, der derzeit 14 Kilogramm auf die Waage bringt.Die überwiegend in Ostasien beheimateten Bären sind Allesfresser, bevorzugen aber Insekten und andere Wirbellose. Früchte und Pflanzen gehören aber ebenso zu ihrer Nahrung. Mit ihren Krallen brechen sie nicht nur in Bienenstöcke ein, um den Honig zu erreichen, sondern zerstören auch Termitenbaue. Dann warten sie einfach, bis genug der Tiere auf ihren Pfoten sind und schlecken sie ab.Dass auch die Aufzucht von Malaienbären nicht immer so problemlos ist, zeigte sich Anfang 2006 im Berliner Tierpark Friedrichsfelde. Damals musste die kleine «Dara» ebenfalls von Hand aufgezogen werden, nachdem ihre Mutter begonnen hatte, ihrem Schützling im wahrsten Sinne des Wortes das Fell über die Ohren zu ziehen. Die Pfleger entschieden sich, sie vor deren gefährlichen Beißattacken zu schützen.Eine Bochumer Familie kommt an diesem Nachmittag abgekämpft von der «Knut-Show». «Ernst» haben sie dabei eher zufällig entdeckt. Sie sind von dem Malaienbär-Jungen begeistert. Dass der eigentlich viel süßer sei, sind sich alle einig. Nur etwas mehr bewegen dürfte er sich, finden sie. Und als hätte der das gehört, blinzelt er wenigstens kurz in die Sonne. Doch dabei bleibt es dann auch.Am Ausgang schiebt eine erschöpfte Mutter sich und ihre beiden Kinder durch das Drehkreuz. «Wir haben 'Knut' überlebt», stöhnt sie. Nebenan an der Kasse werden am nächsten Morgen wieder die Besucher in der Schlange stehen. Für «Knut». «Ernst» wartet weiter auf seine große Stunde.

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