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Band Members: Interview mit Scenario 08.03.2007 "Es geht nur um HipHop" Die MCs DOC und Mizta JayOhh mischen die lokale Rap-Szene aufDie Rap-Szene ist groß, fast unüberschaubar geworden. Unzählige MCs und Crews, die sich von einer Jam zur nächsten schlagen, jede freie Sekunde an Beats schrauben und die vor allem eines wollen: Ihre Texte unters Volk bringen, den Leuten zeigen, dass sie was zu sagen haben. So geht es auch Mizta JayOhh (21) aus Oer-Erkenschwick und DOC (22) aus Castrop-Rauxel.Von Anika GlatzelDOC und Mizta JayOhh sind ein wunderbares Beispiel dafür, dass der vielzitierte Schein immer wieder gerne trügt. Während die beiden MCs im wirklichen Leben wie die coolen Jungs von nebenan wirken, nachdenklich, höflich, gehen sie auf der Bühne ab wie Schmidts Katze. Seit fünf Jahren machen die beiden, mit einigen Unterbrechungen, gemeinsame Sache. Kurzer Rückblick: 2002 lernen sich DOC und Mizta JayOhh kennen. Kurz darauf steigt DOC bei JayOhhs damaliger Formation, der RVI (Rap von innen) Crew ein, die sich jedoch bereits ein Jahr später wieder auflöst. Kurz darauf gründen der Oer-Erkenschwicker und der Castrop-Rauxeler die Ostblokk Jungz. Der Grund für die charmante Namensgebung: DOC kommt ursprünglich aus Polen, Mizta JayOhh hat einen russischen Background. Aber auch dieses Projekt hat nicht lange Bestand und so entscheidet man sich kurzerhand, erst einmal getrennte Wege zu gehen. „Ich glaube, wir waren ein bisschen wie Modern Talking", grinst Mizta JayOhh und kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Von 2004 bis Ende 2005 ist Mizta JayOhh solo unterwegs und lernt seinen heutigen Produzenten Jan G. aka Jayden aus Oer-Erkenschwick kennen. Es entstehen gemeinsame Projekte und 2006 sogar eine von Jayden komplett produzierte EP. Aber weil das Leben als Solo-Artist doch nicht so prickelnd ist, beschließen DOC und JayOhh, es doch noch einmal zusammen zu versuchen. Mit Erfolg: Die Rapper sind produktiv wie selten zuvor, kein Wunder, denn die gemeinsame Arbeit macht ihnen sichtlich Spaß. In diesem Jahr soll das erste Album der Rapper erscheinen. So weit, so gut. Aber wie klingt Musik von DOC und Mizta JayOhh? Wie würden sie ihren Stil beschreiben? Mizta JayOhh rückt seine Cap zurecht. „Wir nennen unseren Stil einfach Deutsch-Rap. Unsere Tracks handeln von allen möglichen Dingen. Das können ernsthafte Themen sein oder einfach mal Battle- oder Partytracks. Es geht nur um HipHop." HipHop spielt im Leben beide eine riesengroße Rolle. Ohne geht gar nichts. „Ich bin ganz klassisch durch das Musikfernsehen zum HipHop gekommen. 1998 habe ich zum ersten Mal ,Hi, my name is…' von Eminem gesehen und gehört. Mein erstes HipHop-Album war ,The Chronic 2001' (???) von Dr. Dre. Die beiden haben mich echt beeind ruckt, ich fand die Musik einfach nur geil." DOC, der bis zu seinem fünften Lebensjahr in Polen lebte und erst 1989 gemeinsam mit seiner Familie nach Deutschland übersiedelte, begann mit 14, sich für die HipHop-Szene, für Rap, zu interessieren. „Durch einen Freund habe ich die Musik von Liroy, einem polnischem Oldschool-Rapper, kennengelernt. Mich haben besonders die vielen Schimpfworte in den Texten fasziniert, da Schimpfworte für mich damals einfach verboten waren", erzählt Doc. „Ich muss dazu sagen, dass die polnische HipHop-Szene sehr hart ist, die Texte sind viel vulgärer als deutsche Texte." Auf der Liste seiner musikalischen Helden standen zunächst neben polnischen Rappern wie Liroy oder Kaliber 44 vor allem US-Rapper wie Snoop Dogg, Wu-Tang Clan oder LL Cool J. Später kamen deutsche Rap-Urgesteine wie Kool Savas und Kool Savas dazu. Ihre Texte handeln von Dingen, die die jungen Herrschaften beschäftigen. DOC erzählt: „Wir versuchen in unseren Texten schon ..rüberzubringen, wo wir unseren Ursprung haben. Es gibt definitiv Unterschiede zwischen dem Leben hier und dem Leben in Polen und in Russland." Stellt sich die Frage, warum die beiden ihre Texte ausgerechnet auf Deutsch schreiben. „Ich würde Deutsch auf jeden Fall als meine Muttersprache bezeichnen, obwohl ich in Russland geboren bin", so Mizta JayOhh. „Um russische Texte zu schreiben, fehlt mir einfach das nötige Vokabular." „Und ich habe inzwischen einen ziemlich starken deutschen Akzent, wenn ich auf polnisch rappe", grinst D.O.C. und fügt hinzu: „Trotzdem kommt es immer gut an, wenn wir zum Beispiel mal einen polnischen oder russischen Chorus in unsere Tracks einbauen." Davon konnten sich Jay Ohh und D.O.C. bei einer Jam überzeugen, die vor einiger Zeit im Hot Hagenbusch in Marl stattfand. DOC, der momentan als Zivi im Marler Jugendzentrum Intercent arbeitet, das Feedback war ziemlich positiv.
Influences: www.docmjay.de
Sounds Like: 04.09.2009 - SAE JAM SESSION, Koeln - Essigfabrik 19.09.2009 – Leinefelde, Thueringen
Type of Label: Unsigned