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Fünf Sterne deluxe

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HAMBURGS FAMOUS STYLE CREW?

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"DIE LEUDE WOLL'N, DASS WAS PASSIERT..."

Die deutsche HipHop-Gruppe FÃœNF STERNE DELUXE (FSd) bestand aus den Rappern DAS BO, Tobi Tobsen sowie marcnesium und DJ Coolmann (bis 2003).
Was wurde schon über diese Band gerätselt. Wer sind das? Die lustigen Musikanten, Blödelbarden und HipHop-Kasper? Vier Schweralkoholiker, Antimusikanten, Geisterfahrer und Systemopportunisten etc.? Für die verkopften Analysten die wichtigste Momentaufnahme deutsch-spätpubertär-urbaner Jugendkultur, für die Anderen endlich mal wieder ein ehrlicher Weg, sich ungeschminkt und authentisch mit Musik, Text und Bild in Deutschland auszudrücken. Deutsch - Land in Sicht! FSd polarisierten und hatten alle Schubladen des Klischee-Möbels von innen gesehen... und Erfolg, großen Erfolg: 400.000 verkaufte Tonträger mit hausgemachten Produktionen, die garantiert von Aussehen bis Anhören von diesen vier Spezialisten entwickelt wurden und zudem noch auf einem kleinen Hamburger Independent-Label erschienen... unwirklich, aber die spektakulärste deutsche Neo-Crew ihrer Zeit!

DAS BO und Tobi Tobsen haben sich bereits Mitte der 90er als “Der Tobi & DAS BO“ mit dem Album "Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander" sowie den dazugehörigen Singles "Der Racka" und "Morgen geht die Bombe hoch" in der HipHop-Szene einen Namen gemacht. Auf dieses Album folgten noch die Veröffentlichung "Wir sind die Best Of's" und die Singles "Is' mir egal" sowie "Wir sind die Besten", bevor sie Mitte 1997 mit marcnesium (der damals in Hamburg u.a. zusammen mit DJ Koze als “Adolf Noise“ in Erscheinung trat) und DJ Coolmann zu FÜNF STERNE DELUXE formierten. Tobi Tobsen war zuvor schon Mitglied der englischsprachigen Hamburger HipHop Crew Poets of Peeze und zudem mit seinem Bruder Oli in der Ursprungsbesetzung von Fettes Brot. marcnesium ist gelernter Kommunikations-Designer, Fotograf und gefragter Artworker, der sich bei FSd um das visuelle Erscheinungsbild kümmerte, an der Produktion der Musik beteiligt war und zum Teil auch an den Texten mitschrieb. Er bediente live einen Sampler mit Special-FX und unterstütze die beiden Rapper mit Backing-Vocals und Sprachfetzen, die er über einen angeschlossenen Vocoder im Klang veränderte. Als “DISCOTIZER“ (einer von FSd geschaffenen Kunstfigur, die auch auf der Bühne zu sehen war) eröffnete er der Gruppe eine neue Produktionsmöglichkeit:
Den Dancefloor!

1998 war das Jahr der Fünf Sterne. In dieser Formation erscheint das erste Album “SILLIUM“ mit den Singles "5 Sterne deluxe", "Willst Du mit mir geh'n?" und "Dein Herz schlägt schneller". Mit bisher unbekannter Durchschlagskraft durchschoß diese urwüchsige Formation die letzte Blockade des deutschen HipHop: Erfolg und Individualität gehörten ab jetzt zusammen! FÜNF STERNE DELUXE lösten in diesem Jahr endlich die Lawine aus, auf die so viele Fans heißhirnig gewartet hatten, die bis heute mit irrwitziger Geschwindigkeit ins Endlose rast und wächst und wächst und wächst. Die Bandbreite der nachfolgenden neuen deutschen Künstler vergrößert sich wöchentlich und die Welle der unzähligen HipHop-Produktionen verschüttet die verwirrten Konsumenten: Wo sind meine Verwandten? Meine Freunde...
...wie komm’ ich hier wieder raus?

Sowohl das Album als auch die Auskopplungen waren in den Charts vertreten und für eine Independent-Produktion unglaublich erfolgreich. Bis heute verkaufte sich “SILLIUM“ über 150.000 Mal und wurde zu einem Meilenstein deutscher HipHop-Geschichte, die die zweite große HipHop-Welle in Deutschland auslöste und deutsche Texte außerhalb des Schlagers in den Charts etablierte. Die Texte von FÜNF STERNE DELUXE waren stets mit einem Augenzwinkern anzunehmen, scheinbar nie ganz ernst gemeint und sehr humorvoll, weswegen sie unter vermeintlich "realen" HipHop-Headz schließlich genau so umstritten waren, wie die Vorgängerkombo Der Tobi & DAS BO. Sowohl live - allein 1998 spielten FSd 286(!) Konzerte - als auch während ihrer zahlreichen Fernsehauftritte und Video-Clips wussten sie gekonnt ihr extravagantes Image zu wahren, verwirrten und beeindruckten sie die Zuschauer doch gleichermaßen mit ihren Entertainmenteinlagen, die den Charme dieser Gruppe ausmachte.

Dann das Aus?

Nach über 350 Auftritten in Europa sagt die Band, die mit ihren surrealen Live-Shows Maßstäbe setzte, “STOP!“. Nach dieser extremen Erfahrung treffen FÜNF STERNE DELUXE die einzig mögliche Entscheidung und ziehen sich zurück, keine Interviews, keine Auftritte, keine Öffentlichkeit. Es wird ruhig. Nur hinten, ganz hinten hört man sie leise ihre Gehirne ausschütteln. Gerüchte über zornige Auflösung, interne Streitigkeiten, dubiose Wertpapiergeschäfte in Ostasien, internationalem Drogenmißbrauch und Verstrickungen im Budapester Rotlichtmillieu bis hin zu engen Kontakten mit Ghaddafi und Chuck Norris geisterten zwei Jahre nach dem sensationellen Erfolg von „SILLIUM“ durch die Medien.

Die Pause war wichtig...

...aber kein Problem, denn da waren sie dann wieder, die Hamburger HipHop-Bernhardiner mit ihren Schnapsfässern und füllten den Verletzten ihr Lebenselexier ein, die Rettung...
1999 erschien die FÜNF STERNE DELUXE Single „Ja, ja... Deine Mudder!“, die nach längerer Pause ein Comeback der Gruppe einleitete. Nach diversen Solo-Projekten der vier ist „Ja, ja... Deine Mudder!“ ihre erste, gemeinsame Zusammenarbeit nach „Dein Herz schlägt schneller“, dem Klassiker mit Kalle Schwensen als „Der Typ“. und wird die erfolgreichste Maxi der Deutschen: Mit über 100.000 Einheiten verkauft sie sich mehr als doppelt so oft, wie ihr Vorgänger und unterstreicht eindrucksvoll die neue, schöpferische Kraft dieser Band. Kaum war „Ja, ja... Deine Mudder!“ veröffentlicht, bewegten zwei Sattelschlepper das kompakte Studio-Equipment der Band nach Norden, an die Ostsee. Zum zweiten Mal beginnt die Arbeit an einem kompletten Album, Arbeitstitel "Wieder drei Jahre zu früh“. Eine alte Zollstation, 60m vom Strand entfernt, wird innerhalb einer Woche in einen Zylinder verwandelt, aus dem FÜNF STERNE DELUXE nach drei Monaten Tricksen 150 Karnickel rauszaubern: 70 Text- und 80 Beat-Karnickel... Sattelschlepper, zurück nach Hamburg, Studio, aufnehmen, New York: Mischen, mastern, Deutschland, Final-Produktion und endlich... Ende 1999 erschien dann das zweite FÜNF STERNE DELUXE -Album "Neo.Now".
Im Gegensatz zur locker hingerotzten Produktion von "SILLIUM" zog sich FSd für "Neo.Now" drei Monate in ihr improvisiertes, abgeschottetes Ostsee-Studio zurück. Kritiker waren der Meinung, genau das höre man dem Album an, andere waren begeistert von der professionelleren, mächtigen Produktion, die den Maßstab des damals Machbaren im deutschen HipHop setzte. "Neo.Now" verkaufte bis heute auch über 150.000 Einheiten, konnte in der Wirkung aber nicht an den durchschlagenden Erfolg von "SILLIUM" anknüpfen.

AUF DER YACHT NACH DR. HOSSA

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Im Anschluss veröffentlichte DAS BO im Jahr 2000 - nachdem er sein eigenes Soloalbum mehrfach schon für April 1998 angekündigt hatte - eine EP namens “'türlich, 'türlich, sicher Dicker/Nur der Zorn zählt“. Diese EP erschien fast zeitgleich mit der zweiten Single von FÜNF STERNE DELUXE namens "Die Leude" und wurde mit ihrem wiederbelebten Miami-Bass-Sound überraschend zum Club- und Party-Hit des Jahres und darüber hinaus ein All-time-classic! “'türlich, 'türlich" verkaufte über 250.000 Einheiten, die DAS BO im Mainstream salonfähig machten und war wesentlich erfolgreicher als alle Fünf-Sterne-Veröffentlichungen der letzten Jahre.
HipHop entwickelte sich rasant weiter. Gruppen mit deutlich härteren Sound und aggressiveren Texten, die die Zielgruppe für sich entdeckt hatten, waren immer mehr angesagt. Die dritte Single-Auskopplung (2000) "Stop Talking Bull" (Amer. [sl.] "Stop talking bullshit Hör auf, Scheisse zu reden") des DISCOTIZERs mit der europäischen Funk-Legende Supermax versandete dann auch trotz gigantischer Produktion mit aufwendigem Trickfilm-Video und markierte einen Wendepunkt auf FSds bis dato ansteigender Erfolgskurve. “Die Fans haben uns da ja wohl nicht mehr verstanden... eigentlich sollte Neo.Now ja auch Wieder drei Jahre zu früh heißen“ so FSd dazu später in einem Interview.
Ende 2000 erschien abschließend eine Fanclub-CD (Auflage 500 Stck.) unter dem Titel “Alles muß raus - Die zähe Pampe aus drei Jahren Hirnforschung“ mit 28 Tracks, die zusammen mit einem FÜNF STERNE DELUXE -Skateboard verkauft wurde. Es gab vier verschiedene Motive, jeweils auf 100 Stck. limitiert. Diese Decks wurden damals von Skater-Ikone Richie Löffler über Trap produziert und mit der CD verschweisst angeboten. Sie enthält zahlreiche unveröffentliche Stücke, Remixe, Klang-Experimente und Interviewfetzen.
2003 stieg DJ Coolmann aus unbekannten Gründen und wohl auch für die Gruppe überraschend bei FÜNF STERNE DELUXE aus und ist nach drei Jahren Auszeit in Hamburgs Clubszene inzwischen wieder recht aktiv.
DAS BO hat nach einer langen Schaffenspause 2004 sein Soloalbum “Best of III - Alleine“ mit den Singles “Seid ihr bereit für Das Bo?“ und “Ich hab Rap für Dich“ veröffentlicht, welches klangfarblich deutlich anders war, als man es von ihm erwartet hatte, klang es doch wesentlich ruhiger und nachdenklicher als die Hit-Single “'türlich, 'türlich... sicher Dicker“. Diese Veröffentlichungen waren kommerziell allerdings wenig erfolgreich.
FÜNF STERNE DELUXE versuchten 2004 zu dritt noch einmal ein Comeback mit der EP “Wir sind im Haus“, die aber kaum Beachtung fand. Sie spielten im Sommer des Jahres abschließend die großen OpenAirs und traten u.a. zum zweiten Mal nach 2001 beim eher rockorientierten Hurricane-Festival auf. Das geplante dritte Album erschien nicht mehr und weitere neue Veröffentlichungen von FÜNF STERNE DELUXE sind nach ihrer Trennung Ende 2004 nicht abzusehen. Eine Abschieds-DVD mit gekoppeltem Live-Album ist noch in Planung.


DAS BO trennte sich vom Label Yo Mama, das nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten und der damit verbundenen Übernahme (2003) von Four Music/Berlin nach dem Ende von FSd 2005 endgültig aufgab. DAS BO ging mit Deichkind auf Tour und nahm als Gast die Singles “Wie geil ist das denn?“ mit Jansen & Kowalski sowie “Ey, yo!" mit DJ Tomekk auf. Auf dem Samy Deluxe “So deluxe, so glorious“-Mixtape rechnet er auf einem Track mit seiner alten Plattenfirma Yo Mama ab. Nach seinem letzten Projekt "Mr. DJ Put On The Red Light" mit Produzent Alex Christensen hat sich DAS BO 2008 noch einmal neu erfunden und sein zweites Solo-Album "Dumm aber schlau" für Februar '08 angekündigt.
Tobi Tobsen und koweSix veröffentlichten 2005 als Elektroprojekt moonbootica ihr erstes Album, nachdem diverse Singles und Remixe vorangegangen waren, die in der Elektroszene große Beachtung fanden und seine alte Leidenschaft für Instrumental- und Clubproduktionen auf den Punkt brachten. Mit tobitob und koweSix ist moonbootica mittlerweile ein weltweit gefragtes und gutgebuchtes DJ-Duo, das in den angesagten Szene-Clubs ihren typischen, druckvollen Elektrosound auflegt. Schon zu FSd-Zeiten (seit 2001) veranstalteten die beiden in Hamburg eigene moonbootica-Partys. Es begann alles mit wenigen Gästen und Freunden monatlich im Hafenklang/HH und entwickelte sich über die Jahre zu Nord-Deutschlands bekanntester Elektro-Party mit bis zu 3500 Ravern! Die “moonbootica“ findet momentan alle drei Monate statt. Das zweite Studio-Album "moonlight welfare" erschien im Oktober 2007 und die Reise geht weiter...
marcnesium arbeitet heute wieder als Grafiker und Fotograf in Hamburg, betreut optisch u.a. Tobi Tobsen's Label moonbootique rec., zum Teil auch die Solo-Veröffentlichungen von DAS BO. Die Erfahrungen der letzten Jahre vereint er zudem immer wieder auch als Regisseur von ausgewählten Musik-Clips. marcnesium macht selber nur noch Musik, wenn Zeit ist. Eigene Roh-Beat-Produktionen sind auf seiner Homepage zu hören. Musikalisch ist das kleine Label Federal Records mit Musik verschiedener Stile geplant und eine Hard-Rock-Punkband mit Namen Force Of The North. Eine Rückkehr des DISCOTIZERs wird befürchtet...

My Interests

Music:

Member Since: 3/27/2007
Band Website: fuenfsternedeluxe.de
Band Members: Tobi Tobsen DAS BO marcnesium / DISCOTIZER DJ Coolmann (bis 2003)
Influences: G. HIRN • G. FÃœHL • A. TACKE
Sounds Like:
Record Label: Keins. FSd hat Feierabend.
Type of Label: None