About Me
Burkard Schmidl, 1955 in Würzburg geboren, begann seine musikalische Laufbahn im Alter von 10 Jahren mit klassischem Klavierunterricht. Bereits zwei Jahre später kam es zu den ersten kompositorischen Gehversuchen in einer eigenen Band.
Mit dieser Gruppe trat Schmidl im Vorprogramm von Jazz-Größen wie Albert Mangelsdorf, Joachim Kühn, Volker Kriegel und Klaus Doldinger usw. auf. So konnte er bereits in frühen Jahren Live-Erfahrung sammeln und der Zuspruch, den er von erfahrenen Musikern bekam, machte ihm Mut. 1973 ging es erst mal nach München an Jo Haider´s gerade eröffnete Jazz School. Kurz darauf bekam er ein Angebot von "Missus Beastly", eine Band, die in der damaligen Kulturszene schon eine Geschichte hatte. Nun war er Profimusiker und komponierte den größten Teil des Materials von "Missus Beastly". Der Spiegel schrieb über das Beastly- Album "Dr. Aftershave and the Mixed Pickles": "Eine der besten bundesdeutschen Produktionen".
Nach 10-jähriger, intensiver Zusammenarbeit löste er "Missus Beastly" auf, um sich stilistisch ungebunden in eine andere Richtung weiterentwickeln zu können. Neue musikalische Erfahrungen sammelte Burkard Schmidl zunächst in Marokko. Dort spielte er mit Musikern verschiedener "Sekten" - den "Gnoua" und den "Shilala". Sein großes Interesse an der Musik der "Gnoua" erklärt sich aus dem Umstand, dass es sich um die Musik afrikanischer Sklaven handelt, die sich mit arabischen Einflüssen gemischt hatte. Dieselben musikalischen Ursprünge hatten sich bei den Sklaven in Amerika mit der europäischen Musik vermischt, was u.a. zur Entstehung des Blues und der Rockmusik führte.
Den gelungenen Versuch, ethnische Musik mit westlichen Rockelementen zu verbinden, präsentierten die "Dissidenten". Mit dieser Band war Schmidl erneut an der Entwicklung einer musikalischen Richtung beteiligt. Mit ihrem "Ethno Beat" fanden die "Dissidenten" viel Beifall, vor allem in Spanien, Kanada und Amerika.
Ein weiteres interessantes Projekt dieser Band war die gemeinsame Tournee mit dem "Karnataka Ensemble of Percussion", das man zweifelsohne als bedeutenden Vertreter der klassischen südindischen Musik bezeichnen darf. Die Zusammenarbeit mit Mr. Mani und seiner Frau, der Sängerin Rama Mani, zugleich Leiter des renommierten "Karnataka Collage of Percussion", war für Schmidl ein weiterer wichtiger Einfluss, der sich auch in seiner Kompositionsarbeit niederschlug.
Nach 17 Jahren Leben zwischen Autobahn, Bühne und Hotel ging er als Gast- Dozent an die staatl. Musikhochschule in Würzburg. Zuhause fand er auch die Ruhe, um die vielen Erfahrungen persönlich zu verarbeiten und auszuwerten.
Für das Projekt "Kunst Disco", den offiziellen Kulturbeitrag der Bundesrepublik Deutschland zu den Olympischen Spielen in Seoul komponierte Schmidl eineinhalb Stunden Musik und gab einige Konzerte in Südkorea. Hier lernte er nun auch asiatische Klänge schätzen, die ebenfalls Eingang in seine Kompositionsarbeit finden sollten.
1990 kreierte er für die Landesgartenschau in Würzburg das Projekt "Klanggarten". Dieser Beitrag wurde von den Besuchern mit großem Interesse und Wohlbehagen aufgenommen und viele Menschen äußerten, dass die Musik geradezu therapeutische Wirkung auf sie ausgeübt habe. Noch im selben Jahr war das Projekt auch auf dem Erlanger "Festival des Hörens" zu erleben.
In den beiden folgenden Jahren entstanden weitere CD´s. "Enter & Return" und die "Zodiac Symphony", eine Vertonung der 12 Tierkreiszeichen. Wieder strebte Schmidl eine eigene Mischung aus E- und U-Musik, aus Jazz, Minimal Music, Elektronik und seinen eigenen Erfahrungen mit ethnischer Musik an.
Ein weiterer Erfolg gelang, als 93 auf der IGA Stuttgart EXPO 93 einem noch größeren Publikum die Installation "Klanggarten Vol. II" präsentiert wurde. Binnen weniger Tage entwickelte sich das Projekt vom Geheimtipp zum Publikumsmagneten.
Für sein Schaffen verlieh ihm das Bayerische Kultusministerium ein halbjähriges Stipendium an der "Cité Internationale des Arts" in Paris.
1994 wurde "Klanggarten Vol. I" gleich zweimal, nämlich auf den Landesgartenschauen Bad Dürrheim und Paderborn, aufgeführt. Für die erste Hessische Landesgartenschau im selben Jahr in Fulda entstand als Auftragsarbeit das Installationsprojekt "Klangallee", dem ein völlig neues Beschallungskonzept zu Grunde liegt. Auf der Bundesgartenschau 95 in Cottbus ist erneut Burkard Schmidl`s Projekt Klanggarten Vol. II zu hören. In Bad Sassendorf wurde die erste Festinstallation eines Klanggarten eingeweiht.
97 entstand die Musik zum CD-ROM Spiel "Nautilus", basierend auf dem Buch "20 000 Meilen unterm Meer" von Jules Verne. Im gleichen Jahr war Klanggarten Vol. II auf der Landesgartenschau in Mosbach zu erleben.
98 war auf der Landesgartenschau in Neumarkt eine neue Installation zu hören. Diese entstand für das Projekt "Begrenzte Horizonte", den Beitrag des Bayerischen Umweltministeriums.
Klanggarten Vol. III wurde 1999 auf der 2. sächsischen Landesgartenschau in Zittau uraufgeführt. Im gleichen Jahr konnte das Publikum auch Klanginstallationen in Bad Mergentheim und im Würzburger Hofgarten hören.
Im Frühjahr 2000 fand die Premiere der Installation "Music in the dark" anlässlich des "Festival der leisen Töne" statt.
Es folgen Beiträge zur BUGA Potsdam, in Alzenau, Roth und mehrfach im Würzburger Hofgarten.
2004 wurde in einem Kuppelbau der Kulturgartenschau in Trier das Projekt „Obscuratorium“ in vier einzelnen Teilen uraufgeführt. 2005 wurde die selbe Klang- und Lichtinstallation im Würzburger „Museum im Kulturspeicher“ realisiert. Eine Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Sven Höhnke.
Es folgen weitere Installationen in Bad Zwesten, Roth, Großenhain und Meran, eine Nominierung zum Deutschen Klangkunstpreis, die Dokumentation seines Konzeptes „1000m unter Marl“ im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl und die Klanginstallation „the secret element“ auf der Art Cologne 2006.