Freischwebender Obertonchor

Klangsphären erfüllen den Raum. Töne erfüllen das Feld der Wahrnehmung. Sie steigen aus dem Boden empor. Sie brechen aus dem Gewölbe hervor. Sie tanzen und wiegen sich im Rhythmus vernetzten Atems. Sie steigen auf, teilen, vervielfältigen sich und regnen schillernd herab. Manchmal mächtig dröhnend, dann wieder zärtlich berührend, sanft und liebevoll. In magischen Momenten auch beides zugleich: Kraft und Sanftmut, Bewegung und Ruhe. Das Hören, das Empfinden der Schwingungen ist wie ein Tauchen in ein Labyrinth, doch ohne Furcht, ohne Beklemmung, sondern staunend, lauschend, forschend. Jede Klangfarbe, jedes Intervall, jeder Tonimpuls öffnet neue Türen zu neuen Räumen. Innen und außen fließen ineinander. Die Grenze löst sich auf. Nach und nach verschwinden die Schleier und das wahre Wesen wird sichtbar – vielleicht nur als Ahnung, vielleicht auch als Erfahrung tiefen Glücks in einem Moment wahren Seins.