Member Since: 08/03/2007
Band Members: Thomas Geier || Yoshino
Influences: "...and the most popular game, we've played as children, is HOUSE."
Erst kürzlich in einem Interview mit ihrer Band FESTLAND wurden Yoshino und Thomas Geier gefragt, ob es einen für sie typischen, charakteristischen Sound Essens gäbe. Eher aus Verlegenheit denn aus Überzeugung antworteten sie mit Nein. Nach intensiverem Nachdenken mussten sie jedoch eingestehen, dass es ihn aus ihrer Sicht wohl doch gibt, den Sound der Stadt! Nur trete er momentan nicht so offen zutage, bisweilen werde er auch versteckt oder wolle sein Gesicht erst gar nicht zeigen.
Schaut man sich darauf hin einige untergründige Geschichten der Stadt Essen an, die sich auch an ausgewählten Orten, wie dem SPOCK in Steele oder der ROTEn LIEBE, dem TDW rund um den Rüttenscheider Stern, sogar noch am FLAMINGO, festmachen lassen, so lässt sich schließen, dass dieser Sound ganz einfach auf den Namen HOUSE hört! Dieser Sound der Nachtschattengewächse, deren Sehnsucht nach genau den Lüsten, die sie am Tag verdrängen müssen, in eben jenem Sound zum Ausdruck kommt, prägte das Nachtleben der Stadt vor allem in den neunziger Jahren entscheidend. Während allerdings fortan in Metropolen wie Berlin oder Köln bereits das zweite, wahrscheinlich dritte HOUSE-Revival bejubelt wird und die anderen Spielarten elektronischer Tanzmusik im hiesigen Hotel Shanghai oder auf der Messebrücke bei Radio Gruga ihren festen Platz erhalten haben, ist es um die Repräsentation der Mutter aller hedonistischen Musik in ihrer Stadt eher schlecht bestellt.
Anlass genug für Yoshino und Thomas Geier, auch als FREISCHWIMMER bekannt, Kontinuitäten zwischen ihrer Vergangenheit und Gegenwart herzustellen, denn schließlich zeichnet nicht nur der eine für das Deephouse-Duo Lorenzo und der andere als Gründer und DJ für den legendären Essener House-Club Rote Liebe verantwortlich, sondern der Einfluss von HOUSE auf ihr jetziges gemeinsames Bandprojekt mit Namen FESTLAND lässt sich ebenso nicht leugnen. Nun wollen sie also Verborgenes wieder ins Diskolicht heben und sich durch ihre Plattenschränke und –kisten wühlen, um mittels zweier Plattenteller feinste Fäden zwischen längst vergessen Geglaubtem und dessen Einfluss auf gegenwärtige elektronische Musik zu spinnen.
Zu hören sein wird also nicht der Allerweltsbollerhousebeat, wie er aus den Großraumdiskotheken des Ruhrgebiets so häufig quillt, sondern dessen tieferes, eben „deeperes“ Original, das sich der Spiritualität öffnet doch dabei den Körper nie verlässt. Ekstase und Euphorie: wunderbar!
„…so welcome to my HOUSE, and this is my HOUSE, and if you don’t like it, get the fuck out.â€
Record Label: Honolulu United || Bungalow
Type of Label: Indie