Irgendwo ist zwischen der Baustellenhektik, der Handyfieperei und der humanitären
Schlammgrubenausstecherei hin und wieder eine kleine Wiese mit hellgrünen
Halmen frischen Lebens. Sie wiegen sich sanft im Wind, versteckt im tiefen,
von den Menschenmassen unbeachteten Meer aus stachligen, verkrüppelten
Gehölzen. Djamilas Musik ist ähnlich. Zurückgezogen und auf sich
selbst ausgerichtet lässt die junge Sängerin in ihren Liedern Liebe
und Melancholie zu, wo andernorts nur Penetration und Reibung thematisiert werden.
Sie haucht leise Geschichten gegen betonierte Arroganz, zieht sich aus dem kommerziellen
Getöse des Musikgeschäfts heraus um anders, bunter und lebendiger
zu sein. Eine nachdenkliche Rebellin der Töne, eine Klangweberin, die mit
ihrem Schiffchen Musik den Teppich schafft, auf dem mensch sich zurücklehnen
kann, um zu fliegen und zu träumen. Dem Alltag entzogene Momente, die das
Leben zu dem machen, was es neben all dem Konsumrausch und der schiefen Selbstsicht
der meisten Dahinvegetierenden sein soll – eine eigenes Stück Kosmos –
ein privates Universum Licht.
Volly Tanner
www.djamilan.de