Es ist ein seltsames Gefühl, mich selbst beschreiben zu sollen. Es wäre allerdings noch seltsamer, so zu tun, als sei ich eine andere Person, die mich beschreibt. Hier also nun das kleinere Übel:
Ich, Peppa (abgeleitet von Giuseppa, einem Namen, den es eigentlich gar nicht gibt), wurde kurz vor dem Mauerfall am 18. Mai 1989 in Berlin-Kreuzberg geboren. Ich bin jedoch wider Erwarten kein "Ghetto-Großstadt-Kid", da ich kurz nach meiner Geburt zu meinen Großeltern auf ein idyllisches Fleckchen Land zog. Sowohl meine Großeltern als auch der Rest meiner Familie sind wohl ziemlich das, was man sich unter einer Klischee-Musikerfamilie vorzustellen hat.
Der Umstand, dass meine Uroma eine nationale Opernsängerin und mein Vater internationaler Jazzmusiker oder auch "Trötifant", wie ich die Instrumentalisten aus dem Bereich der Blasinstrumente gerne nenne, waren, schien eine geradezu ideale Voraussetzung für eine frühe Förderung musikalischer Talente zu sein, von denen man zum damaligen Zeitpunkt noch gar nichts wissen konnte.
Es war nicht immer leicht: Der Klavierlehrer kündigte entrüstet, da ich meine Zeit nicht am, sondern lieber unterm Klavier verbrachte, und auch der Versuch, aus mir eine "Trötifantin" zu machen, scheiterte letztendlich. In immerhin sechs Jahren Klarinetten-, Saxofon- und Orchestererfahrung ist jedoch ein wenig Grundverständnis von Musik hängengeblieben, was ich später in einem Stipendium für musikalische Förderung vertiefen durfte.
Eines Tages begann ich, mich mehr fürs Singen zu begeistern. Das Singen spielte schon immer eine Rolle in meinem Leben – aber bis dato eben nur eine eher nebensächliche. Sätze wie "Singen ist für mich wie Atmen" und "Schon als Kind wollte ich Sängerin werden" erspare ich uns also hier. Zudem fing ich an, das Klavier für mich neu zu entdecken. Ich begann, meinen Gesang selbst zu begleiten, Stücke rauszuhören, zu analysieren, nachzuspielen, neu zu interpretieren und auch meine eigenen zu komponieren. Ich bin wirklich keine herausragende Pianistin, aber es genügte für meine Zwecke. Später wirkte ich an einigen Studioprojekten mit, probierte verschiedene musikalische Richtungen aus und jammte in winzigen, verrauchten Jazzspelunken mit fantastischen Musikern.
Und so bin ich schließlich hierhin gekommen und soll nun etwas über mich schreiben ... :o)
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