Seit 1991 veröffentlicht Reprodukt eine breite Palette deutscher und ausländischer ComicautorInnen.
Aus ganz persönlichem Interesse erschien zunächst pro Jahr ein Comicalbum aus der amerikanischen Reihe "Love & Rockets" der Brüder Gilbert und Jaime Hernandez in Koproduktion mit dem heute immer noch freundschaftlich verbundenen Schweizer Verlag Edition Moderne.
1994 wurde das Programm um Heftreihen deutschsprachiger Zeichner erweitert, die ihre Arbeiten zuvor als Fanzines selbst verlegt hatten: "Artige Zeiten" von Andreas Michalke und Minou Zaribaf und "KRM KRM" von Markuss Golschinski.
Nachdem mit David B., Killoffer, Jean-Christophe Menu und Lewis Trondheim auch Künstler des französischen Autorenverlage L..Association ins Programm genommen wurden, kamen ab 1998 zunehmend Berliner und Hamburger ZeichnerInnen dazu, von denen einige mit ihren Strips in der lokalen und überregionalen Presse bekannt geworden sind: ATAK, Arne Bellstorf, Anke Feuchtenberger, Fil, CX Huth, Reinhard Kleist, Mawil, Andreas Michalke, OL, Martin tom Dieck oder Minou Zaribaf.
Bei allen Unterschieden ist den ZeichnerInnen gemein, dass bei ihnen häufig autobiografische Bezüge erkennbar werden. Und auch wo Fiktion entsteht, zum Beispiel bei Daniel Clowes oder Marc-Antoine Mathieu, bleibt die eigene Perspektive der wichtigste Ausgangspunkt.
Erst seit 2004 erscheinen auch Alben von Zeichnern bei Reprodukt, die im frankobelgischen Mainstream beheimatet sind. Dupuy-Berberians "Monsieur Jean", Manu Larcenets "Der alltägliche Kampf", Christophe Blains "Isaak der Pirat" oder Joann Sfars und Lewis Trondheims "Donjon"-Serie sind im Original bei Les Humanoïdes Associés, Delcourt und Dargaud, drei der größten französischen Verlage erschienen. Alle fünf Autoren sind jedoch in ihrer Heimat gleichermaßen überzeugend als auch erfolgreich sowohl in der Independent-Szene als auch im Mainstream vertreten – dabei ist es ihnen gelungen, nach beiden Seiten wichtige neue Impulse zu vermitteln.
Mit Leo Leowald und Dirk Schwieger kamen zuletzt Vertreter einer neuen Generation von Comicschaffenden dazu, die ihre Geschichten zunächst im Internet veröffentlichen.
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