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Der Waldkauz ist vorwiegend nachtaktiv. Den Tag verbringt er meist in schützender Deckung, die er nur bei Störung oder extremer Kälte (zum „Sonnenbad“) verlässt. In der Dämmerung erwacht er und beginnt bei hereinbrechender Dunkelheit mit der Jagd auf Kleintiere. Das Nahrungsspektrum des Waldkauzes ist sehr breit. Wühlmäuse und Echte Mäuse sowie Vögel bilden den Schwerpunkt der Ernährung. Daneben werden jedoch praktisch alle im jeweiligen Lebensraum vorhandenen Tiere geeigneter Größe gefressen, also auch Spitzmäuse, Frösche, Fische, Käfer oder Regenwürmer.Die Jagd erfolgt meistens im nahezu lautlosen Suchflug entlang von Waldrändern oder Wegen, der durch längere Aufenthalte auf Ansitzwarten unterbrochen wird. Unter diesen finden sich häufig die typischen Gewölle. Hat der Waldkauz eine Maus erbeutet, knetet er diese zwischen den Fängen, um sie leichter verdaulich zu machen und verschlingt sie im Ganzen mit dem Kopf voran. Größere Beute wird auch zerkleinert.Die auffälligen Balzrufe des Waldkauzes sind vornehmlich im Winterhalbjahr zu vernehmen. Im Oktober/November erreicht die Rufaktivität einen vorübergehenden Höhepunkt („Scheinbalz“), lässt dann im Dezember nach und nimmt im Januar wieder zu, um im März einen Höhepunkt zu erreichen, zu dem die Balz fast allabendlich zu hören ist.Haben sich Waldkäuze einmal verpaart, bleiben die Paare in lebenslanger, monogamer Gemeinschaft zusammen. Der Nistplatz (meistens Baumhöhlen in alten Beständen, bisweilen Felsnischen sowie alte Krähen- oder Greifvogelnester, entsprechend große Nistkästen) wird zwischen Januar und Februar, kurz nach der Kopulation, ausgewählt bzw. der Vorjahresplatz bezogen. Die Eiablage erfolgt im März/April. Das Gelege besteht in der Regel aus drei bis fünf Eiern, welche annähernd kugelförmig und weiß sind. Die Brutdauer beträgt etwa einen, die Nestlingszeit einen guten Monat. Danach verlassen die Jungen noch nicht flugfähig die Höhle und sind ab Mitte Mai bis zum Flüggewerden allabendlich in der Dämmerung auf den umliegenden Ästen sitzend zu beobachten. Waldkäuze bleiben als typische Standvögel das ganze Jahr über in ihren Revieren. Jungvögel zeigen eine ungerichtete Abwanderung aus dem elterlichen Revier (Dispersion). Die durchschnittliche Lebenserwartung in freier Natur beträgt 2,5 Jahre.
LAUTÄUSSERUNGEN
Der typische Ruf des Waldkauzes ist das vom Männchen geäußerte langgezogene, heulende „Huh-Huhuhu-Huuuh“, das vorwiegend in der Balz zu hören ist. Das Weibchen gibt ein rauhes „Kuwitt“ von sich. Dieser Ruf wurde früher oft dem Steinkauz zugeschrieben und im Volksaberglauben als „Komm-mit!“ des ungeliebten „Todesvogels“ gedeutet. Typisch für die Jungvögel ist ein heiseres, stimmloses „Piuwick“ (Bettelruf), das häufig in der Zeit nach dem Verlassen der Bruthöhle zu hören ist.