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Band Members: Von: Amira Hass Dienstag 06. Januar 2009Gastbeitrag: Verwundete Familie in Gaza – 20 Stunden am Verbluten
Drei Stunden nachdem israelische Militär (IDF) ihre Militäroperation im Gaza-Streifen begann, um etwa 22:30 Samstag nachmittag, schlug eine Granate oder Rakete im Haus von Hussein al-Awaidi und seinen Brüdern ein. Einundzwanzig Leute leben in diesem isolierten Haus, das in einem landwirtschaftlichen Gebiet des Gaza-Viertels Zeitoun liegt. Fünf dieser Leute wurden durch den Einschlag verletzt: Zwei Frauen in ihren Achtzigern (seine Mutter und seine Tante), sein 14-jähriger Sohn, seine 13-jährige Nichte und sein 10-jähriger Neffe.Zwanzig Stunden später, bluteten die Verwundeten weiterhin in einem Schuppen im Hof des Hauses. Es gibt keine Elektrizität, keine Heizung, kein Wasser. Ihre Verwandten sind zwar bei ihnen, aber jedes Mal, wenn sie versuchen den Hof zu verlassen, um Wasser zu holen, schießt die Armee auf sie.Al-Awaidi versucht Hilfe über sein Mobiltelefon herbeizurufen, aber Gazas Mobilfunk-Netzwerk ist am Kollabieren. Granaten haben Transponder getroffen, es gibt keine Elektrizität und keinen Diesel, um die Generatoren am Laufen zu halten. Jedes Mal, wenn das Telefon funktioniert, ist es wie ein halbes Wunder.Etwa um Mittag am Sonntag, kann Al-Awaidi endlich S. erreichen, der wiederum mich anruft. Es gibt sonst nichts , was S. tun kann, der selbst in der Nähe [von Al-Awaidi] wohnt.Ich kenne Al-Awaidi schon seit acht Jahren. Ich rufe “Physicians for Human Rights(PHR)“ (Ärzte für Menschenrechte) an. Sie rufen ihrerseits die Kontaktperson der israelischen Armee an, um die Evakuierung der Verwundeten zu koordinieren. Das war kurz nach Mittag - und bis zum Presseschluß hat die Kontaktperson nicht zurückgerufen.In der Zwischenzeit hat jemand anderes es geschafft, die Rote-Kreuz-Gesellschaft zu informieren. Diese ruft das Rote Kreuz an und bitte sie, die Evakuierung der Verwundeten mit der IDF zu koordinieren. Das war um 10:30 - und bis zum Presseschluß am Sonntagabend, war das Rote Kreuz dazu nicht in der Lage.Während ich am telefonieren mit dem PHR bin, etwa um Mittag, ruft H. an. Er will nur berichten: Zwei Kinder, Ahmed Sabih und Mohammed al-Mashharawi, 10 und 11, sind auf das Dach eines Hauses in Gaza-Stadt gestiegen, um Wasser über einem Feuer zu erhitzen. Es gibt keine Elektrizität oder Gas, also bleibt ihnen nur Feuer übrig.Panzer spucken Granaten, von Helikoptern regnet es Feuersalven und Kampfflugzeuge lassen die Erde erbeben. Aber es muss für Menschen immer noch schwierig zu begreifen sein, dass das Erhitzen von Wasser nicht minder gefährlich ist, wie der Beitritt zum militärischen Flügel der Hamas.Eine IDF-Rakete trifft die beiden Jungs, bringt Ahmed um und verletzt Mohammed schwer. Später am Sonntag berichtet eine Internetseite vom Tod der Beiden. Aber H.s Mobiltelefon funktioniert nicht, also kann ich den Bericht nicht verifizieren.Und es macht keinen Sinn, H.s Festnetznummer zu wählen: Eine Bombe hat das gesamte Telefonnetz seiner Nachbarschaft am Samstag zerstört. Das Ziel war ein Druckladen (noch eines der “militärischen†Ziele des israelischen Militärs). Dessen Besitzer, ein pensionierter Mitarbeiter der UNRWA, hatte seine gesamte Pension in diesen Laden investiert.In B.s Nachbarschaft haben die Bomben die Wasserhauptleitungen getroffen; sie hat seit gestern Vormittag kein fließendes Wasser im Haus. “Ich bin es bereits gewöhnt, ohne Elektrizität auszukommen†sagt sie. “Es gibt kein Fernsehen, aber ich höre, was los ist von Freunden, die mich anrufen. Ein Freund aus dem Libanon, ein anderer aus Haifa. Und Ramallah. Aber wie sollen wir ohne Wasser auskommen?â€A. stellt seine Sicht der Dinge so dar: “Ich halte meine Kinder fern vom Fenster, weil F-16 Kampfjets in der Luft sind. Ich verbiete ihnen unten zu spielen, weil es gefährlich ist. Sie bomben vom Meer aus (westlich gelegen), vom Osten und aus der Luft. Wenn das Telefon funktioniert, erzählen uns Leute von Verwandten und Freunden, die getötet wurden. Meine Frau weint die ganze Zeit. Nachts umarmt sie die Kinder und weint. Es ist kalt und die Fenster sind offen; es gibt Feuer und Rauch auf offenen Flächen; zuhause gibt es kein Wasser, keine Elektrizität und kein Heizgas. Und ihr [Israelis] sagt, es gäbe keine humanitäre Krise in Gaza. Sagt mal, seid ihr noch normal?â€Doch eines ist klar: Jeder wird seinen lohn im Jenseits bekommen für das was er im Diesseits getan hat. Nicht ein kleines bischen wird unaufgedeckt/unabgerechnet, von Dem Richter Am Tag Des Gerichts: Allah, bleiben!!!
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Dienstag 06. Januar 2009 Israel setzt in Gaza Brandbomben ein
In einem Telefongespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“, berichtet der norwegische Narkosearzt Mads Gilbert über die humanitäre Krise in Gaza. Israel verwende geächtete Brandbomben und Munition mit angereichertem Uran.Der norwegische Anästhesist und Medizinprofessor an der Universität Tromso, befindet sich seit Neujahr zusammen mit seinem Kollegen, dem Chirurgen Erik Fosse, im Schifa-Krankenhaus in Gaza. Sie seien die einzigen Mediziner aus Europa, die sich derzeit im Gazastreifen aufhalten. Gilbert erklärte, dass die norwegische Regierung „sehr großen diplomatischen Druck auf die ägyptische Führung ausgeübt“ hat, damit ihr Aufenthalt in Gaza überhaupt genehmigt wurde.Er forderte Ärzte aus dem Westen auf, nach Gaza zu kommen. „Die Welt kann nicht sehen, was hier passiert. Die westlichen Medien sind hier nicht da. Wir sind die einzigen westlichen Vertreter hier. Wir sind Ärzte, wir sollen helfen. Gleichzeitig müssen wir Medien aus aller Welt am Telefon informieren. Seit mein Kollegen und ich hier sind, arbeiten wir rund um die Uhr“, sagte Gilbert. Auf die Frage ob er sich fürchte, sagte er „1,5 Millionen Palästinenser sitzen in diesem größten Gefängnis der Welt fest. Sie fürchten sich nicht. Warum sollten wir uns fürchten?“Die ägyptische Regierung lasse derzeit weder Helfer noch Ärzte in den Gazastreifen einreisen, berichtet auch Adem Bark, Projektkoordinator der Internationalen Hilfsorganisation in Gaza, aus Kairo. Auch verlaufe der Transport der Verletzten nach Ägypten schleppend. Bei der Zentrale in Frankfurt haben sich bereits über zwanzig Ärzte aus Deutschland gemeldet, sagte Vorstandsmitglied Ömer Gülmez. Sie warteten jedoch bisher vergeblich auf eine Genehmigung des ägyptischen Gesundheitsministeriums.Die Lage der Krankenhäuser in Gaza ist nach Angaben palästinensischer Gesundheitsbeamte sehr schlecht. Gilbert berichtet, dass die Wucht eines israelischen Anschlags auf eine Moschee nahe der Klinik, alle Scheiben des Krankenhauses zerstört habe. „Es sind im Moment sieben Grad Celsius draußen, alle Patienten frieren, Ärzte und Helfer natürlich auch.“ Nach seinen Angaben machen die israelischen Angriffe auch vor Sanitätern und Krankenhäusern nicht Halt. „Heute sind zwei Ambulanzen getroffen worden. Zwei Pfleger wurden getötet, sie wurden gezielt angegriffen“, sagte er.“Israel verwendet geächtete Brandbomben und Munition mit angereichertem Uranâ€Der „Irish Times“ sagte Gilbert, dass Israel bei seinen Angriffen auch Phosphorbomben einsetzt. Damit verstößt Israel gegen Genfer Konventionen, die den Einsatz von Phosphorbomben verbieten. Neben der Brandwirkung und den schweren Verletzungen, die ein Hautkontakt verursacht, sind weißer Phosphor und seine Dämpfe hochgiftig. Für einen Erwachsenen sind bei direkter Aufnahme schon geringe Mengen tödlich. Man sei zudem Spuren der Dime-Bombe (Dense Inert Metal Explosive) begegnet. Wie mittlerweile auch von offizieller Seite bestätigt, setzte Israel im Libanonkrieg 2006 diese Bomben ein.Mads Gilbert machte des Weiteren Angaben zu der aktuellen Situation in Gaza. „Gaza ist ein komplettes, von Menschen angerichtetes Desaster. Es ist kalt, es gibt keine Nahrung, keinen Treibstoff. Die Israelis verwenden geächtete Brandbomben und Sprengköpfe mit abgereichertem Uran. Viele Körper sind in Fetzen gerissen und verbrannt. Das verstößt gegen internationales Recht, gegen die Menschlichkeit, es ist gegen das, was es heißt, ein anständiger Mensch zu sein.“Die Zahl der zivilen Opfer steige rapide an. Am Montagabend seien es 540 Tote und 2550 Verletzte. 30 Prozent der Toten und 45 Prozent der Verletzten sind Frauen und Kinder. „Unter den Toten sind 117 und unter den Verletzten bisher 744 Kinder.“
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Israel bombardiert UN-Schulen und Ambulanzen
Israel hat bei Angriffen auf zwei Schulen der Vereinten Nationen mindestens vierzig Menschen getötet. Die UN-Gebäuden dienten in erster Linie als Zufluchtsort für Frauen und Kinder vor den Militärangriffen Israels. Auch die gezielten Angriffe auf Ambulanzen gehen weiter. Der Zugang von verletzten Palästinensern zu den Kliniken bleibt unsicher.Laut der Gesundheitsbehörde von Gaza sind bei dem letzten folgenschwersten Angriff von Israel auf eine Schule der UN-Hilfsorganisation UNRWA (United Nations Relief and Works Agency) in Dschabalija mindestens 40 Menschen getötet worden. Zwei Geschosse schlugen am Dienstag vor dem Schulgebäude ein. Viele der Toten seien entweder Flüchtlinge oder ortsansässige Palästinenser gewesen, hieß es. Diese hatten in dem UN-Gebäude Zuflucht vor den israelischen Angriffen gesucht.Laut UN ist dies bereits der zweite Angriff innerhalb von 24 Stunden auf eine UN-Schule. Schon am Montagabend wurden bei einem Angriff auf eine Schule der Vereinten Nationen im Flüchtlingslager Schati drei Männer getötet. Sie hatten zum Zeitpunkt des Luftangriffs gerade den Waschraum der Schule verlassen, wie UN-Mitarbeiter Adnan Abu Hasna am Dienstag mitteilte.UN: „Niemand ist sicher im Gazastreifen“Die bombardierten Schulen gehören der UN-Hilfsorganisation UNRWA (United Nations Relief and Works Agency) an. UN-Vertreter im Gazastreifen erklärten, dass die Koordinaten ihrer Gebäude im Gazastreifen den israelischen Streitkräften zwar übermittelt wurden, um zu verhindern, dass sie angegriffen würden. Die israelische Armee macht jedoch nicht davor Halt, auch UN-Gebäuden und Schulen zu attackieren. Der Leiter der UN-Vertretung in Gaza, John Ging, sagte nach dem Luftangriff: „Niemand ist sicher im Gazastreifen. Alle hier sind terrorisiert und traumatisiert.“ Ging machte die internationale Gemeinschaft für die Todesfälle mitverantwortlich. „Ich appelliere an die politischen Führer hier und in der Region und in der Welt, zusammenzuwirken und das zu stoppen. Sie sind verantwortlich für diese Todesfälle“, sagte Ging in einem Krankenhaus in Gaza.Angriffe auf Ambulanzen halten anDie gezielten Angriffe auf Ambulanzen gehen laut Angaben von palästinensischen Gesundheitsbeamten ebenfalls weiter. In den vergangenen Tagen seien mindestens sechs einheimische Helfer durch die israelische Armee getötet worden. Darunter sei auch ein Sanitäter der Medico-Partnerorganisation „Health Work Committees“. Sein Krankenwagen sei von einem Helikopter beschossen worden.Unterdessen wird derzeit geprüft, ob in Dschabalija bei den Angriffen auch eine Ambulanzstation des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) getroffen wurde. IKRK-Einsatzleiter Pierre Krähenbühl konnte die Information noch nicht bestätigen. Zur Gesundheitslage in Gaza sagte er: „Es gibt keinen Zweifel, dass wir mit einer humanitären Krise von großem Ausmaß konfrontiert sind.“ Die Leiterin des Büros für die palästinensischen Gebiete des Internationalen Roten Kreuzes, Katharina Ritz, bestätigte im „Deutschlandradio Kultur“, dass der sichere Zugang von verletzten Palästinensern zu den Kliniken ein Hauptproblem darstelle.Laut Angaben des Vorsitzenden der UN für humanitäre Hilfe in Gaza, John Holmes, sind bisher bei den israelischen Angriffen über 500 Palästinenser getötet worden, darunter 125 Zivilisten.
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