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Das Beatleskostüm der LONELY HEART ATTACK BAND bleibt mittlerweile zu Hause. Die Beatles gibt es nicht mehr, fast nicht mehr. Weder hier noch da. Das ehemalige Sensationsquartett ist mittlerweile auf ein Duo geschrumpft, vergnügt sich auf die letzten Tages des Daseins mit horrenden Ticketpreisen und musikalischen Fehlgriffen. So verschwinden auch bei LHCB langsam die Fab Four Songs von der Setlist.
Gut, klärt aber noch lange nicht, was man erwarten darf, wenn die vier schmucken Typen ins Rampenlicht treten, ihre Verstärker aus vergangenen Zeiten anwerfen und erwartungsvoll die Arme in die Luft reißen.
Knirschende Gitarrenakkorde schneiden sich durch den rauchgeschwängerten Clubdunst und das einsetzende Schlagwerk lässt eher eine Kiste voll Bücher vermuten, die beim Umzug ärgerlicheweise in einem Moment der Unachtsamkeit die Treppen wieder herunterpoltert.
Und die Kiste poltert schnell, sodass alsbald ein Phänomen des rhythmischen Bewegungsdranges auftritt, man seine Schnürsenkel neu bindet, die Friese richtet, um bedacht seine visuellen Vorteile bei der Suche nach einem Tanzpartner aufzuwerten. Wer das nicht begriffen hat, darf am Rande der Tanzfläche stehend sein schales Bier schlürfen und neidisch den Mädchen zuschauen, welche in der ersten Reihe der Band mit großen Augen zuhören und zwischen den Songs nahezu hysterische Kreischanfälle bekommen.
Wie sie nahezu zerschmelzen bei Stücken wie "I need you" (The Kinks) und "Why do I cry" (The Remains) oder gekonnt ihre weiblichen Formen in traumhafte Körperstellungen eines Tanzes einbinden, wenn Songs wie "Shot Down" (The Sonics) oder "Sorry" (The Easybeats) aus den Lautsprechern schreien.
Zurück zum Ort des Geschehens: zur Bühne, zur Band. Denn für den Rest ist das Publikum verantwortlich. Hier klopft die Bassdrum am Herzen der musikalischen Vorlieben für wilde, ruppige Rockmusik. Hier tropfen noch die Schweißperlen auf die Instrumente und kippen die Bierflaschen von alleine um. Und das Damals ist ebenso hier. Nicht perfekt rekonstruiert sondern richtig gefühlt.
Selbst solch alte Hasen wie "Los Banditos" oder "Jancee Pornick Casino" konnten sich davon überzeugen, dass auch solche Jungspunde, wie sie hier vertreten sind, sich nahe am Puls der Ekstase aufhalten und das Publikum bis zur körperlichen Erschöpfung befördern.
Ladies and Gentleman: Hier schreibt man Rock noch mit "ck" und Roll mit "doppel-l". Tanzt, flippt aus, schreit und schwitzt! Es wird darum gebeten.
Sin-cerly yours