"Unser Bandname ist im Grunde nur der zweitbeste, den es gibt", meint Rapper Rhyme. Den Namen "Public Enemy" den sie gerne genommen hätten - trägt längst eine der populärsten Rap-Formationen der USA. Wie ihre großen Idole aus den Staaten haben "Poetik Justice" sich den Hardcore-Hip Hop verschrieben. Doch wie andere Rap-Gruppen bei Live-Auftritten die harten Beats vom Band laufen zu lassen, greifen sie auf eigenen Drummer und einen Gitarristen der Bremerhavener Party-Metal-Band "Now or Never" zurück. Damit bestritten sie kein musikalisches Neulan, denn auch "Public Enemy" holte sich schon für einige Auftritte die nicht minder bekannte Heay-Gruppe "Anthrax" auf die Bühne.Und auch "No Remorze", die zweite Bremerhavener Hip Hop-Formation, will demnächst mit "Shattered Dreams" einen Song produzieren. Nicht nur musikalisch, sondern auch von den Textinhalten verstehen sich die so unterschiedlich erscheinenden Stile gut. Beide klagen an (unfähige Politiker, gescheiterte Wiedervereinigung), beschreiben Missstände (Polizei-Brutalität, Rechtsradikalismus) und verpackten ihre Texte nicht in wünderschöne nichtssagene Metaphern. Ihre Sprache sind die Worte der Straße. Rapper Rhyme:"Wenn ich "to fuck" denke, dann schreibe ich im Text doch nicht, ich habe Geschlechtsverkehr." Nur so, denken sie, können sie Inhalte begreiflich machen. Dabei wissen sie genau, Daß die meißten Hip Hop-Kids nur Spaß haben wollen und nicht so genau auf die Texte achten. Sonst wäre es kaum zu erklären, wie Bands von "Vanilla Ice" und "Kris Kross" die Charts erklommen haben. Was sie bedauern, daß sich die meisten deutschen Rap-Formationen an dieser Art von Hip Hop orientieren und keinen eigenen Stil entwickeln. Und auch über die Bremerhavener Hip Hop-Szene sind sie enttäuscht. "Es gibt keinen Zusammenhalt. Jeder lästert über jeden", weiß Rhyme. "Auch wird immer gesagt, Daß "No Remorze" besser sei. Das stimmt wohl, aber die Kids sollen doch froh sein, daß es zwei Hip Hop-Bands gibt. "Daß sie gar nicht so schlecht sind, bewißt der Gewinn des 4. Platz bei einem "Bravo"-Nachwuchswettbewerb in Frankfurt - von dem sie gar nicht gerne reden, denn das Umfeld entsprach nicht ihren Vorstellungen. Rhyme:" Dem Veranstalter ging es nur um den Umsatz, die Musik war Nebenssache." Priorität hat dagegen für sie zur Zeit die Suche nach einem Proberaum. Sie sind zwar auf der Warteliste des Rock-Cylcos, doch darauf stehen viele Bands. Rhyme:" Es fehlt einfach ein Ort, wo sich Hip Hop-Freaks austoben können."
...Gegründet wurde Poetik Justiz 1991...1993 erfolgte bereits die Trennung...