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PVC - 30 Jahre Punk in Berlin

Zu fast jedem Thema gibt es Berlin-Führungen: Preußische Geschichte, Vorkriegsberlin, Nachkriegsberlin, Mauer. Nur "30 Jahre Punk in Berlin" gibt es noch nicht. Auch nicht "30 Jahre PVC". Immerhin waren PVC Deutschlands und damit auch Berlins erste Punkband. Warum also nicht die Themen kombinieren und zur Rundfahrt aufbrechen? Und wer wäre besser geeignet zum kenntnisreichen Fremdenführer als Gerrit Meijer, Berliner Punk der ersten Stunde und Gitarrist von PVC?
Kurzer Anruf: "Meijer haste Lust?" Meijer hat Lust. Alles klar. Fahren wir los. Gerrit Meijer war nie einer von diesen Typen: "Man müsste mal, man könnte mal, man sollte mal!" Er war nie zu haben für lange Debatten, großes Gequatsche, ewiges Hin und Her, Hippie-Getue. Meijer ist auch heute noch fürs Machen: "red nich, mach doch!" Das ist Punk, auf den Punkt! Also machen wir, fahren los.

Meijer lacht: "Ick hab mir heute jar keene Sicherheitsnadel durch die Backe jezogn, dem Anlass gemäß!" Dabei hatte er das nie gemacht, auch nicht vor dreißig Jahren, als einer der ersten Punks von Berlin. Uniformität, Gruppenzwänge, Kleiderordnungen, Szene-Insider-Denken, einheitliche Linien hat er immer abgelehnt. Gerrit Meijer ist Individualist, mit eigenem Kopf, eigener Meinung, eigenem Denken. Das ist "Punk" für ihn, nicht die Sicherheitsnadel, das Hundehalsband oder ein A im Kreis. Für ihn war Punk nie Mode, sondern Geisteshaltung. Der alte Rock 'n' Roll-Fan, der Elvis, Eddie Cochran, die Rolling Stones und die Doors schätzte, und der Mitte der 70er die Musik von Genesis, Yes, Pink Floyd als schal und öde verachtete, freute sich über den frischen Wind, den plötzlich neue Bands in den USA machten: The New York Dolls, Iggy and The Stooges, The Ramones. Oder in England The Damned, The Vibrators, The Clash. Schnelle kurze Songs, keine Solos, offensiv und direkt. Und diese unglaubliche Energie, Freude, Lebenslust, Intensität. So eine Musik wollte Meijer auch spielen. "Was die Ramones können, kann ich auch!"

Wir fahren zum "Kant-Kino", Charlottenburg, Kantstraße 54. Erste Station von "Punk in Berlin", erste Station von "PVC". Ein legendärer Ort. Was heute ein renoviertes Kino mit fünf Kinosälen ist, nannte sich damals "Kant Kino Music Hall". Ab 1975 präsentierte der damalige Besitzer Conny Konzack hier neben ausgewählten Filmen die besten Konzerte Berlins. Alles, was neu und frisch und aufregend war, New Wave und Punk. Am 25. Februar 1977 spielten The Vibrators aus London. Im Publikum waren Knut Schaller, Raymond Ebert, Jürgen Dobroszczyk und Gerrit Meijer. Sie hatten sich nicht gekannt, dann aber erkannt in ihrer gemeinsamen Leidenschaft für Rock 'n' Roll, Punk, kompromisslose Energie. So etwas wollten sie auch spielen. "Was die Vibrators können, können wir auch!" beschlossen sie, wurden Freunde, wurden eine Band: PVC, die erste Punkband Berlins spielte zum ersten Mal öffentlich im September 1977, natürlich im Kant Kino, im Vorprogramm der Vibrators. Sie klangen roh, und die Gitarren waren schwer verstimmt. "Vom Backstage zur Bühne musste man über den Hof", erzählt Meijer, "und wenn es draußen etwas kälter war, haben sich die Instrumente auf dem Weg total verstimmt. Stimmgeräte gab es noch nicht!"

Nein, es überkomme ihn weder Wehmut noch Nostalgie, wenn er heute vor dem Kant-Kino steht, sagt Meijer. Nach der großen, aufregenden Zeit des Kant Kinos habe es doch noch genug andere Geschichten gegeben. Auch heute sei alles noch spannend, es gehe doch immer weiter, nur stehen bleiben dürfe man nicht.

Also weiter zum Kudamm, Lehniner Platz. "Hier war das Punkhouse. Aber wo war eigentlich der Eingang?" Suchend schaut sich Meijer um. "Warte mal? Da die Diskothek, das Far Out, da war früher das Tolstefanz drin. Und da drüben war der Athena Grill, einer der wenigen Läden, vielleicht sogar der einzige, wo man spät nachts noch günstig was essen konnte. Ach ja, und hier genau war der Eingang vom Punkhouse!" Hier, wo heute eine öde Spielothek ist, trafen sich seit dem ersten Auftritt von PVC, am 6. Oktober 1977, Berlins Punks. "Das war damals noch eine relativ kleine Szene, vielleicht so um die hundert bis zweihundert Leute, die aus allen Teilen der Stadt zusammenkamen. Aber auch noch etliche andere, die die Musik gut fanden. Ich kann dir ein Foto zeigen", sagt Meijer, "wo die hier alle vor der Tür rumstehen, Leute, die dann später auch in Bands gespielt haben, oder sonst in irgendwelchen anderen Zusammenhängen wieder aufgetaucht sind: die Typen von Spliff. Effjott Krüger, der Gitarrist von Ideal, der kürzlich gestorben ist. Mark Eins von Din A Testbild. Gudrun Gut von Malaria. Peter Radszuhn, Gitarrist von Tempo, heute Musikchef bei Radio Eins. Ratten-Jenny tauchte hier das erste Mal auf, damals lief sie noch wie ne Dame rum, und ist dann hier zum Punk-Original geworden, immer mit der Ratte auf der Schulter. Oder Rosalia, die jeden Abend hier war. Sie hat stark berlinert und gelispelt, und hatte so Sprüche drauf wie: weeste, denn zieh ick mir janz scheini Klamottn an, wie der Bowie, wa, und damit kann ick denn richtich jut moven, weeste! So ne Type war das. Anfang der 80er ist sie an Krebs gestorben. Und der junge Ben Becker hat im Punkhouse noch ausgesehen wie ein kleines Mädchen." Das war der Nucleus einer Szene, die sich schnell entwickelte. Zehn Mal haben PVC im Punkhouse gespielt, eine Zeitlang regelmäßig mittwochs. Nach einem Jahr machte der Laden dicht. Punk zog nach Kreuzberg.

Also fahren wir nach Kreuzberg. Den Kudamm runter, vorbei am Olivaer Platz. Pariser- Ecke Württembergische Straße, da war früher das Meadow, die Discothek, in der Meijer vor der Punkzeit oft war. Bis er die Musik in dem Laden nur noch saftlos und öde fand: "Eagles, Steve Miller Band, Fleetwood Mac, dieses Zeug!"

Vorbei am Kudamm Karree, wo früher "Sun Records" war, der erste Berliner Plattenladen, wo man ausgefallenere Sachen bekommen konnte: "schräge" Sachen aus England und den USA, Veröffentlichungen, die nur in geringen Auflagen erschienen sind. Meijer hat hier viel gekauft.

"Lass uns doch erst noch in die Lützowstraße fahren!"

Tiergarten-Süd, Lützowstraße 102-104: eine lange Fensterfront eines alten Gewerbegebäudes. Hier hat Knut Schaller gewohnt, der ursprüngliche Initiator von PVC. 1990 ist er an Aids gestorben. Hinter diesen Fenstern standen seine Strickmaschinen. Schaller, der gelernte Schneider, der hier eine kleine Pullover-Manufaktur betrieb, brachte es als Modedesigner mit den Jahren zu beträchtlichem Ansehen in der Branche. Wie auch als Bassist von PVC. In allem, was er tat, war er erfüllt von einem mitreißenden Optimismus. "Den hab ich von ihm übernommen", sagt Meijer: "man machte einfach!" Und PVC machten. Ihr ganz eigenes Ding. In der Lützowstraße 102-104 experimentierten sie, tauschten Ideen, schrieben Songs, spornten sich gegenseitig an. Hier entstand auch ihr vielleicht bekanntester Song "Berlin By Night". Jeden Tag probten sie stundenlang im Keller vom dritten Hinterhof. "Vorher war da eine Champignon-Zucht drin. Aus den alten Kästen haben wir eine Bühne gezimmert. Wenn's geregnet hat, stand der Raum wadentief unter Wasser, aber auf der Bühne blieb alles trocken. Auch die Elektrik, die wir entsprechend hoch verlegt hatten. Im Winter konnte es sehr kalt werden. Da lag überall Raureif auf den Sachen. Vor und nach den Proben haben wir uns vorne bei Knut in der Wohnung aufgewärmt. Wir waren der Meinung: wenn die Sache was sein soll, dann braucht man auch solche Verhältnisse!" Harte Schule. Anfang der 80er probte hier im Keller Meijers spätere Band "White Russia", sowie die "Joy Ryder Band". 1983 eröffnete der spätere PVC-Gitarrist und heutige Skew-Siskin-Gitarrist Jimi Voxx hier sein "Monongo Studio". Es existiert immer noch. "Damals war die Gegend noch nicht so belebt", sagt Meijer, "das hatte eine gewisse Romantik. Da bist du durch diese drei Höfe gelaufen, und plötzlich war da etwas ganz anderes." Es war immer das Andere, das Unangepasste, das Individuelle, das Meijer angetrieben hat. Auch seine spätere Vorliebe für die Komponisten der neueren Klassik, Schönberg, Bartok, Stravinski, Varese, passt zu Meijers Punk-Haltung: "Eigentlich gibt's doch nur gute und schlechte Musik. Außer Heavy Metal, das finde ich grundsätzlich Scheiße. Und in meinem Plattenregal steht Beethoven unter B und die Sex Pistols unter S! Die Krankheit an diesen festgefahrenen Szenen ist doch, dass sie nichts anderes gelten lassen! Als PVC haben wir nie diese einheitlichen Punk-Uniformierungen mitgemacht. Komm, wir fahren zum Checkpoint Charlie. Da haben wir unsere erste große Fotosession gemacht!"

Zimmerstraße Ecke Kochstraße. "Wo war hier eigentlich noch mal die Mauer? Ach ja, hier ist die Markierung! Diese doppelte Reihe Kopfsteinpflaster." Hier an der Mauer entstanden 1978 die legendären Fotos, die später überall publiziert wurden, und die heute noch bei Fans und Chronisten schwer gefragt sind. "Die wollen alle immer die Fotos mit der Mauer!" Eine Art Illustration zu den Songs "Wall City Rock" und "Rockin' Till The Wall Breaks Down". Das blieb hängen. Das wurde zum Markenzeichen. PVC waren nicht Punk, sondern "Wall City Rock", sie wollten etwas eigenes, individuelles, neues, und so entsprach auch "Wall City Rock" der Geisteshaltung von Punk nach Meijers Definition. "Interessant", sagt er, "dass beim Fototermin 1978 die Mauer noch völlig grau und kahl war!" Als sich PVC zu ihrer Reunion zehn Jahre später an derselben Stelle wieder fotografieren ließen, war die Mauer über und über bunt bemalt mit Graffiti. "Was zehn Jahre ausmachen!" Inzwischen sind es dreißig. Und die Mauer ist auch schon 18 Jahre weg.

Wir fahren die Kochstraße entlang, die bald Rudi-Dutschke-Straße heißen wird. Oranienstraße, Moritzplatz, Oranienplatz. Mitten rein nach Kreuzberg, SO 36, wie die offizielle postalische Bezeichnung einmal geheißen hatte.

"Hier war alles tot", sagt Meijer, "keine Cafés, wie heute, nichts! Nur Alt-Hippies und Anarchos! Ja, man redete schon von 'Anarchos'". Weißt du übrigens, dass dieses A mit dem Kreis drumrum ursprünglich gar nicht für 'Anarchie' stand? Es bedeutete 'Freiheit für die Agit-Drucker'. So um 1976 haben die in Kreuzberg die Anarcho-Zeitschrift 'Radikal' gedruckt, es gab wegen des Inhalts Ärger mit der Staatsanwaltschaft, sie sind verhaftet worden. Und dann hieß es 'Freiheit für die Agit-Drucker!' mit einem Kreis ums A. So war das! Ach, guck mal hier", sagt Meijer und deutet auf einen Schaukasten mit Werbung für das 'Wild At Heart' in der Wiener Straße, "das ist heute noch ein guter Laden. Die sind nicht so dogmatisch. Und da spielen gute Leute!"

Ein Stück weiter die Oranienstraße, kurz vor dem Heinrichplatz, ein Plattenladen mit Vinyl-Singles. 'Punk' ist mit Filzschreiber draufgeschrieben. Fast ein bisschen anachronistisch. Ein paar Schritte weiter, bei 'Zentralmusik' schaut Meijer durchs Fenster die elektrischen Gitarren an. Und gerät ins Schwärmen: Gitarren kaufen sei doch eine tolle Sache. Aber eigentlich ist Meijer kein Schwärmer, Realist eher. Und sofort stellt er fest, dass seine fünf Gitarren, die beiden Fender Telecaster und die drei Hohner "Headless" völlig ausreichten. Für die Bühne, fürs Studio, für Zuhause.

Nach PVC hatte Meijer bei White Russia gespielt, später bei Commando Love At Least. Und bei Rouge Et Noir, der Band der beiden Sängerinnen Marianne Enzensberger und Marianne Rosenberg. Eine ganze Zeitlang ist er gar nicht mehr aufgetreten, hat nur noch zu Hause gespielt und sich hauptsächlich mit klasssicher Musik beschäftigt. Bis er durch eine Fernseh-Dokumentation über sein altes Idol Elvis Presley wieder Lust bekam auf die Rock 'n' Roll-Bühne. Er tat sich mit der jungen Gruppe The Shocks zusammen, und sie nannten sich "Gerrit And The R&R Stalinists". Und weil sie ein Veranstalter als "PVC" angekündigt hatte, und ohnehin der alte Geist von PVC längst wieder da war, beschloss er, die Band beim richtigen Namen zu nennen: PVC. Mit Tom Petersen (ex Marquee Moon) am Schlagzeug und Rob Raw (ex Mad Sin) am Bass.


Am 11. August 1978 hatte die Urformation von PVC zu Eröffnung des "SO 36" gespielt, in der Kreuzberger Oranienstraße 190. "Innen sah es aus wie in einem Schuhkarton mit Bar. Es gab Flaschenbier, weil sie keine Zapfanlage hatten", erinnert sich Meijer. "Am ersten Abend hat der Laden gebrummt. 700 Leute waren da. Die Kurzhaarigen haben auf die Langhaarigen gewettert." Die Zeiten hatten sich geändert, der Wind hatte sich gedreht. Meijer lacht: "Und es gab da auch schon so ein paar Übergangsmodelle: Typen, die sich die Haare ganz eng anliegend zum Zopf gebunden haben. Die alteingesessene Kreuzberger Hippie-Szene gab sich skeptisch. Punk? Was soll das denn sein? Dabei ist mit dem SO 36 Kreuzberg doch erst hip geworden! Vorher war hier nichts."

<p class="Stil1"Zur Eröffnung spielten außer PVC auch ein paar Bands der Düsseldorfer Szene aus dem Ratinger Hof. Man konnte sich nicht besonders leiden "Die waren wie wildgewordene Gewerkschaftsjugendliche. Musikalische Dilettanten. Deren Nachfolgebands sind dann mit der Neuen Deutschen Welle richtig bekannt geworden. Charley's Girls, Male, Mittagspause, oder wie die hießen. Aus denen dann die Fehlfarben und DAF wurden. Die waren total uncool!"


Wieder lacht Meijer: "Und schau mal, was hier heute los ist!" Über dem Eingang vom SO 36 hängt ein Transparent: "Pickfisse". Meijer erprobt Rhythmik und Aggressionspotential des Wortes: "PICK-FISSE-PICK-FISSE-PICK-FISSE!" Ein junger Kreuzberger spricht ihn an: "Verzeihen Sie, waren Sie nicht mal der Gitarrist von PVC!" Meijer schaut amüsiert. Jetzt wird man hier schon gesiezt. Dabei sieht man ihm sein Alter wirklich nicht an. Nicht zu glauben, aber dieses Jahr ist er 60 geworden.


Zum Erscheinen ihrer Doppel-LP "Anthology 1977-2007" mit 29 bislang unveröffentlichten Songs aus ihrer 30-jährigen Geschichte spielen PVC am 9. Juni auf der "Schönen Party" in der Kalkscheune.

H.P. Daniels

(ungekürzter Originaltext für den Artikel "Punk ist noch lange nicht tot", Tagesspiegel 8.6.07 : http://www.tagesspiegel.de/berlin/Stadtleben-Musik-Punk-PVC; art125,2317156 )


Wall City Rocks Again -- PVC


Zwei Namen sind für mich untrennbar miteinander verbunden: "The Vibrators" und "PVC". Hintergrund war der Auftritt beider Bands am 08.09.77 im Berliner Kant Kino.

Berlin war zu der Zeit eine eher düstere Enklave des Westens inmitten eines noch düsteren Landes, der "DDR". Dieser subjektive Eindruck wurde zu der Zeit von Leuten wie David Bowie und Iggy Pop genährt, die Berlin zu einem Image aus einer depressiven Mischung aus Nachkriegs-, Endzeit und Kalter-Krieg-Stimmung verhalfen. Zumindest für den der empfänglich war und die beiden hat man schließlich gehört. Gemocht habe ich das nie.

Umso erfrischender war dann der Auftritt der frühen Punk Helden "The Vibrators" mit den bis dahin unbekannten Berliner "PVC". Auch wenn beide Gruppen nicht zu vergleichen sind, so gaben sich beide keine Mühe das schwarz-weisse Berlin Image eines Bowie/Pop zu pflegen. Power, Action, kurze Stücke und der Verzicht auf Keyboards war bei beiden Gruppen angesagt.

"The Ostrich", ein ganz frühes Düsseldorfer Punkzine, verglich PVC damals mit "Johnny Thunders & the Heartbreakers". Der Sound war zu der Zeit noch nicht sonderlich ausgereift, da sie sich auch erst nach dem ersten "The Vibrators" Konzert in Berlin am 25.02.77 zusammenfanden.

Da Reife nicht das Ding der Punk-Rocker ist, nahmen sie vor der Show einige Titel für RIAS Berlin auf und bekamen dort eine Sendung gewidmet.

Teile dieser Radio-Aufnahmen gab's später im Jahr 77 über Radio Bremen in einer Sendung über frühen, deutschen Punk, bei der wenigstens noch der Hamburger Kiev Stingl und die Kieler No Horizon vertreten waren. Einige Monate lang konnte ich mich darüber freuen dies auf einer gammeligen, bunten Cassette aufgenommen zu haben (vermutlich Woolworth). Vergeblich habe ich versucht damit "Weiber zu beindrucken", denen möglicherweise die gelb-orange Farbe meines Radio-Rekorders oder meine völlige Unkenntnis über die Titel dieser Aufnahmen nicht gefielen.

Nach dem Berliner Konzert fanden PVC auch Beachtung durch die Mainstream Musik-Presse, wo sie gerne als Wall-City Rocker dargestellt werden. So beschreibt Musik Express Author Harald Inhülsen einen Auftritt im SO 36: "Synchron zum hallenden Schuß der auf der Platte fällt, bricht ein rockig/heißer Sound-Erguß los. Jeder weiß: Es ist PVC-Zeit". Zu der Zeit bekam man wiederholt zu lesen, daß Ihre erste Single auf dem Bomp-Label erscheinen würde.

Die erste Schallplatten-Aufnahme, die ich dann zu Gesicht bekam waren dann jedoch mehrere Live-Mitschnitte aus dem "Into The Future" Festival vom 24.02.1979 in Hamburg, keine Bomp-Single. Diese Aufnahmen, sowie der gesamte Auftritt, wurden PVC allerdings in keiner Weise gerecht. Das Hamburger Publikum empfand PVC als Veteranen, die zugereisten Zuschauer wiederum als "dreckig und gemein", letzteres zumindest war im Punkzine "The Anschlag" von Theo Terror zu lesen.

Titel wie "Eva Braun Is Back In Town" waren für mich immer Grund genug PVC zu mögen, der Titel ist ja schon shocking . Das ist der Stoff aus dem Punk-Rock besteht. Und genauso klingen sie auch, ein bischen "dreckig und gemein". Und zwar heute noch oder heute wieder.

Eine genauere Geschichte der Band, die den Begriff und den gleichnamigen Song "Wall-City Rock" erschuf, könnt Ihr auf PVC's Homepage http://pvc-wallcityrock.de/ oder ihrer Myspace-Seite http://www.myspace.com/pvcoffiziellebandseite nachlesen. Auf beiden Web-Seiten sind jeweils andere PVC Songs in voller Länge, so daß Ihr beide besuchen solltet.

(Danke an Doc Nylon)
PVC - HISTORY
PVC wurde kurz nach dem ersten Punkkonzert in Berlin am 25.02.1977 (Kantkino / The Vibrators), von Knut Schaller (Bass, Vocals), Raymond Ebert (Gitarre, Vocals) und Gerrit Meijer (Gitarre/Vocals) im März 1977 ins Leben gerufen. Nach einigen Schwierigkeiten mit verschiedenen Drummern stieß Ende Mai Jürgen Dobroczek hinzu. In dieser Besetzung spielte PVC bis Februar 1979. Während dieser Zeit - im März 1978 - kreierte die Band den Begriff „Wall City Rock“, der der Gruppe größeren Spielraum bot, ihr musikalisches Spektrum zu erweitern.
Nach dem Ausscheiden von Jürgen D. fanden Knut, Raymond und Gerrit in Trevor Watkins (Gesang) und Uli Kukulies (Drums) neue Mitstreiter. Ein halbes Jahr später jedoch ­ - im September 1979 - löste sich diese Formation wegen musikalischer Differenzen wieder auf.
Keine offiziellen Veröffentlichungen.
Trevor, Uli und Gerrit gründeten White Russia. Zusammen mit Drummer Uwe Hoffmann und Bassist Piers Headley wurden 2 LP's (East Side Story 1981, Language and Noise 1982) veröffentlicht.
Knut und Raymond machten - nach kurzem Intermezzo von Originaldrummer Jürgen D. - mit Torsten Kühnemann (Drums) und Jimmy Voxx (Gitarre) als PVC weiter. In dieser Besetzung existierte die Band von Ende 1979 bis 1984.
Neuanfang - Take One
Im Herbst 1988 hatte Gerrit die Idee, zwei Weihnachtskonzerte in Originalbesetzung zu geben. Nach dem großen Erfolg dieser Auftritte beschloss man weiter zu machen.
Einer Single mit Bela B. (Die Ärzte) folgte die Arbeit an einer eigenen Veröffentlichung. Fehler im Management und Unklarheit des Konzeptes führten jedoch dazu, dass der anfängliche Elan wieder versiegte. Im Februar 1990 verließ Knut aus gesundheitlichen Gründen die Band (er verstarb am 14.10.1990).
Seinen Platz übernahm Piers Headley (Continental Red). Im Sommer 1991 stieg Jürgen D. aus und wurde durch Derek Ballard ersetzt. Im Dezember wurde dann jedoch wegen allgemeiner Stagnation der vorläufige Schlussstrich gezogen.
Neuanfang – Take Two
2004 ergab es sich, dass Gerrit mit The Shocks in Kontakt trat. Nach kurzem Antesten beschloss man, eine PVC Cover Band unter der Bezeichnung Gerrit and the R‘n R'Stalinists zu gründen. Das Projekt kam aber im September 2005 zu einem Ende, da die Bandmitglieder und Gerrit sich nicht auf eine Richtung einigen konnten.
Seit November 2005 spielt Gerrit nun mit Tom Peterson (ex Marquee Moon) (Drums) und „Steiff“ (ex Stone Cold and Crazy) (Bass), zusammen. Die Band trat anfangs noch als Gerrit and R‘n R'Stalinists auf. Da aber der Geist und die Intention der Urformation in dieser neuen Formation wieder lebendig geworden sind, kann man nicht mehr umhin, die Band beim richtigen Namen zu nennen: PVC.
Seit November 2006 ist Robbi Linke der neue Bassist.
Gerrit Meijer Juni 06
English:
HISTORY
PVC was founded straight after the first punk rock concert ( 25.02.1977 The Vibrators )
in Berlin by Knut Schaller bass/voc., Raymond Ebert guit./voc. and Gerrit Meijer guit./voc..
After trying out different drummers, Jürgen Dobroczek showed up at the and of ma,
to complete the first line up. In this combination, PVC existed till february 1979 . During that time, in march 1978, the group created the term WALL CITY ROCK,
wich gave them more freedom to develope their musical spectrum.
After the departure of Jürgen D., PVC found new accompaniment in singer Trevor Watkins
and drummer Uli Kukulies. Only six months later, they gave up. Trevor and Gerrit formed
WHITE RUSSIA. Together with drummer Uwe Hoffmann and bassist Piers Headley, they released two albums (1981 East Side Story, 1982 Language And Noise).
Knut and Raymond carried on with new guitarist Jimmy Voxx and after a short intermission with original drummer Jürgen D.,
Torsten Kühnemann on percussion. This formation lastet from late 1979 –1984.
New beginning 1
In autumn 1988, Gerrit had the idea for a christmas special with the original members.
It only took about 30 minutes to call them all back. The big success of the two concerts, encouraged the group, to continue. After the release of a single with Bela B. ( DIE ÄRZTE ),
they recorded their own new material. But things went wrong with the management and
the whole concept. Knut’s weak constitution made it necessary for him, to stop any activities in february 1990 (he died 14.10.1990).
Piers Headley, now with CONTINENTAL RED filled the gap.18 months later, Jürgen D. lost interest and was replaced by Derek Ballard.
Despite musical skills PVC lost the original intention more and more and became just another rock band. In this situation it was an easy step, to split in december 1991.
New beginning 2
In 2004, Gerrit got in contact with THE SHOCKS, to form a PVC cover band called GERRIT AND THE R’N R’STALINISTS.
Because of idiological reasons this project came to an end in september 2005.
Since november 2005, Gerrit plays with Tom Petersen (ex MARQUEE MOON) drums and „Steiff“(ex STONE COLD AND CRAZY ) on bass.
After a couple of gigs as GERRIT AND THE.....he decided to call the group, PVC again, because this band shows the right intention and spirit of the original formation.
Since november 2006 Robbi Linke is the current bassist.
PVC - RELEASES

Neues Album Anthology ab jetzt hier erhältlich.

New Album now here avaible

My Interests

Music:

Member Since: 1/8/2007
Band Website: http://pvc-wallcityrock.de
Band Members:Gerrit..........Git/Voc
Tom.............Drums
Robbi...........Bass

Record Label: keins
Type of Label: Indie

My Blog

Johnny Was A Fireman

         Story and Lyrics from Johnny Was A Fireman....coming soon         Geschichte und Text von Jonny Was A Fireman...demnächst
Posted by on Wed, 01 Apr 2009 02:29:00 GMT