Die Musiker des Nachttierhaus bewegen sich schon seit Jahren auf ihrem ganz eigenen Terrain. Artgerecht, jedoch nicht in Gefangenschaft gängiger Dogmen.Hier werden Einflüsse von Drum'n'Bass, House, Hip Hop und Elektronika
verarbeitet ohne Zitatcharakter, ohne Zeitgeistigkeit. Mit größter Freiheit
bedienen sich Nachttierhaus derjenigen Ideen, welche ihr balanciertes
improvisatorisches Zusammenspiel bereichern.
So kommt es, dass eine Band in der Besetzung Klavier/Fender Rhodes, Bass,
Schlagzeug und Perkussion mit einer Affinität zu lateinamerikanischen Rhythmen
und Harmonien nicht in die Falle schöner, aber letztlich spannungsloser
Barjazz- oder Loungemusik tappt.
Im Konzept sind sie hier eher einer Band wie Can nahe.
Bei der Improvisation
stehen Geschlossenheit und rhythmische Entwicklung repetitiver Patterns vor
solistischer Brillianz, die die Bandmitglieder bei Gelegenheit aufblitzen
lassen.
Die Musik von Nachtierhaus hat, bei aller Komplexität, eine Eingängigkeit und
Dynamik, welche an das Musik-Erleben in zeitgenössischen Clubs errinert. Ein
Konzert von Nachtierhaus ist ein Anlass zum Tanzen und zum Hören.
Aufgrund dieser Vieldeutigkeit ihres Ansatzes waren Nachttierhaus schon in
denkbar verschiedenen Zusammenhängen zu hören. In diversen Jazzclubs, im
Technoclub "Cocoon" eines Sven Väth, bei Punkfestivals oder auch einfach bei
einem Sonntagsnachmittagsbrunch. Pierre van Kerckvoorde