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Giovanni Di Stefano

About Me

1958 nasce a Roma
1978 Diploma di Maturità Artistica, I° Liceo Artistico, Roma
1982 aderisce al Gruppo Eventualista
1985 Diploma di Pittura, Accademia delle Belle Arti, Roma
Vive e lavora dal 1998 a Basilea
2001 fonda lo "spazio.gds" a Basilea: dove vengono realizzati esperimenti artistici e organizzati incontri con persone interessate
1958 in Rom geboren
1978 Diploma di Maturità Artistica, I° Liceo Artistico in Rom
1982 schliesst sich der Gruppo Eventualista an
1985 Diploma di Pittura, Accademia delle Belle Arti in Rom
Lebt und arbeitet seit 1998 in Basel
2001 gründet er den spazio.gds in Basel: Atelier und Ort des Experimentierens und des Austausches mit interessierten Personen.
Webseite (Deutsch): http://web.mac.com/giovannidistefano
Video : http://giovannidistefano.blip.tv/
Proiezioni
Video, Drucke und Bilder
Diese 6. Ausstellung im spazio.gds wird das Basler Publikum überraschen: nicht strenge geometrische Formen, die mit spontanen Gesten des Publikums oder des Künstlers in einem Spannungsverhältnis stehen, sondern Bilder, Drucke und Filme, die nach einigen Minuten des Betrachtens seltsame Gestalten oder gar Tiere erscheinen lassen.
Das Publikum betrachtet Eine weitere Überraschung ist wahrscheinlich, dass das Publikum nicht aufgefordert wird, ein Projekt von Di Stefano zu realisieren, sondern die traditionellere Rolle des Betrachters, der Betrachterin zu übernehmen.
Das Publikum gibt dem Sinnlosen Sinn Die Bilder wurden mit einer Zufallsmethode geschaffen. Zu Gunsten eines möglichst „neutralen“ Stimulus für die Reaktionen hat der Künstler also noch radikaler auf persönlichen Ausdruck verzichtet. So ist der kreative Aspekt des ästhetischen Prozesses nun noch mehr an die Betrachtenden delegiert: an ihre Fantasie wird tatsächlich die Aufgabe gestellt, den Bildern, die keinen Sinn haben, Sinn zu verleihen.
Das Publikum bestimmt den Projektverlauf
Alle Besucherinnen und Besucher sind aufgefordert, ein Bild auszuwählen, in dem sie Dinge zu erkennen glauben. Auf transparentem Papier können sie das Erkannte durchpausen. Diese Reaktionen werden in die Ausstellung integriert. Zudem sind sie wegweisend für die Entwicklung des Projektes: der Künstler wird sie auswerten und Bilder zu schaffen versuchen, welche die Phantasie so wirksam wie möglich stimulieren. So bestimmt das Publikum die künftige Entwicklung des Werkes!
Projektionen - Sigmund Freud
Der Titel Proiezioni knüpft an den Film an, ist aber auch Hommage an Sigmund Freud. Er meint mit dem Begriff Projektion u.a. einen Abwehrmechanismus, der verdrängte Bedürfnisse (u.a. Triebimpulse, minderwertig scheinende Eigenschaften, Wünsche) zur Entlastung nach aussen projiziert. Diese Projektionen sind nicht nur ein Verteidigungsmechanismus, sondern sind wirklich eine „eigene“ Art, die Welt zu interpretieren!
Realität entsteht durch Interpretation
Die Interpretation der Realität ist an unsere Bedürfnisse und Erfahrungen gebunden. Während z. B. eine Metzgerin in einem Tintenklecks ein Huhn zu erkennen glaubt, sieht ein Tänzer ein tanzendes Paar. Das Bedürfnis, das Unbekannte zu interpretieren, ist uns angeboren; nur indem wir die Realität wiedererkennen, können wir in ihr handeln. Die Interpretation von Flecken ohne Sinn hat so Bedeutung nicht nur in Kunst und Psychologie, sondern ganz allgemein: in der Betrachtung der Wolken zum Beispiel. Und dann gibt es auch seit jeher jene, die uns die Zukunft aus Eingeweiden, Kaffeesatz und Vogelschwärmen lesen.
Von Leonardo da Vinci bis Rorschach
Schon Leonardo schrieb über Schimmelflecken auf einer Mauer, die in ihm Bilder hervorriefen. Die Surrealisten haben oft Flecken für die Eigen- oder Publikumsinspiration gebraucht. In der Psychologie hat Dearbon seit 1898 Tintenflecken für seine Studien über das Vorstellungsvermögen verwendet. Danach haben viele andere Wissenschaftler (u. a. Bartlett und später Rorschach) diese Methode gebraucht.
Keine Lizenz zur Kreativität
Der Künstler zeigt sich hier nicht als Träger der Wahrheit, und seine Kunst ist nicht eine geniale Interpretation der Realität, sondern er stimuliert das Publikum, sich auszudrücken, und zeigt auf, dass die Kreativität nicht etwas ist, für das nur wenige Auserwählte eine Lizenz besitzen: wie in den vorangegangenen Ausstellungen wird die Publikumsinterpretation das wirkliche Kunstwerk sein. Die ausgestellten Bilder sind, wie immer bei Giovanni Di Stefano, nur Publikumsansporn.
On demand & für die Heimproduktion
Anhand eines Bilderkataloges kann ein Bild auf Leinwand beim Künstler bestellt werden. Es ist aber auch eine DVD in der Ausstellung erhältlich, auf der nicht nur die Filme, sondern auch alle 79 Bilder zu sehen sind. Aus diesen kann sich die Käuferin oder der Käufer ein Bevorzugtes auswählen (oder alle) und zu Hause auf dem eigenen Drucker ausdrucken.
Licht Linien 1
Licht Linien – Betrachtende in Bewegung
9 Bilder. Ganz mit weisser Farbe bemalt. Und trotzdem sind es keine "leeren" Leinwände. Bleibt man nicht einfach still stehen, sondern bewegt sich im Raum, werden Linien sichtbar. Sie teilen die Bildflächen und ziehen sich wieder zurück je nach Lichteinfall, Dunkelheit, Helligkeit und Blickwinkel. Bei längerem Verharren entsteht eine Irritation: sind die Linien so präzise, wie man glaubte, oder sind sie ungenau? Diese fast unmerkliche Störung ist nicht künstlich geschaffen, sondern ist programmatisch unfreiwillig – eine seltsame Wortkombination, doch trifft sie auf das ganze künstlerische Schaffen von Giovanni Di Stefano und seine Ausformung der eventualistischen Theorie zu: Die Unregelmässigkeiten in der Linienführung sind tatsächlich Fehler, die bei der Ausführung geschehen sind. Sie zu vermeiden, war beim malen das Ziel, doch war das Projekt so angelegt, dass mit Sicherheit Fehler entstehen müssen, aber es in keiner Weise voraussehbar war, wie diese sein würden.
Laser Licht – Suchwege
Wie sucht jemand im Dunkeln nach einem kleinen Punkt? Jeder auf seine ganz eigene Art. Die Suchwege von 5 Personen sind in Laser Linien festgehalten. Charakteristisch für Di Stefano und seine Künstlergruppe (Gruppo Eventualista, Rom) ist, dass Leute aus dem Publikum an der Realisation der Kunstwerke und -aktionen teilnehmen. Hier nun haben 5 Personen 4 Mal in einem dunklen Raum ein kleines Loch auf einem Fotopapier mit einem Laserstrahler zu finden versucht. Einzige Lichtquelle war der Laser. Die verschiedenen Suchwege – währen der Ausführung waren sie unsichtbar! - haben nach der Entwicklung der Bilder ihre sichtbaren Spuren hinterlassen, die sehr unterschiedliche Suchstrategien enthüllen. Der Moment der Ausführung wurde jeweils auch in einer Fotografie festgehalten, und es entstand eine erstaunliche Porträt-Serie.
Eine Wandinstallation und ein 242 x 215 cm grosses Laser-Bild von G. Di Stefano mit einer ähnlichen Thematik runden die Ausstellung ab. – Es ist die dritten Ausstellung im spazio.gds (Atelier und Ausstellungsräume von Di Stefano), in der auch zwei kleinformatige Laser-Arbeiten aus den 90er Jahren von Di Stefano ausgestellt sind. Im Band II der bei Mondatori erschienenen Kunstgeschichte der internationalen Kunst des 20. Jahrhunderts sind diese beiden Bilder im Artikel über Di Stefano publiziert (Miriam Mirolla/Guido Zucconi: Arte del novecento 1945- 2001, Mondadori-Università, 2002). m.m.sy
Licht Linien 2
Wie in Licht Linien 1 (vgl. Basler Agenda /BaZ, 14.8.03) ist auch in dieser Ausstellung die Malerei auf ihre essentiellen Elemente reduziert. Wir sehen den Versuch, sich durch den Verzicht auf bewussten persönlichen Ausdruck dem spontanen Ausdruck anzunähern - den willkürlichen Ausdruck also auf das Minimum zu reduzieren, um die Vortäuschung von Spontaneität zu vermeiden.
Licht und Linien auf Leinwand
Aus tief schwarzen Bildern, deren Oberfläche mit Grafit-Linien unterteilt sind, besteht die Serie Licht Linien 2. Doch sind diese Linien keineswegs präzise und je nach Lichteinfall und Standort mehr oder weniger sichtbar. Bewegt man sich im Raum, erblickt man im schwarzen Bildgrund die Projekt-Vorgabe, d.h. den Raster, der mit Grafit hätte nachgezeichnet werden sollen. Die Ungenauigkeiten beim Nachzeichnen entstanden dadurch, dass der Künstler das Projekt mit verbundenen Augen ausgeführt hat. Diese Fehler sind per definitionem unwillkürlicher Ausdruck – sind spontane Rekonstruktion des Raumes.
Licht-Linien im Raum
In einem abgedunkelten Zimmer teilen Licht-Linien drei Wände. Auch dieses Projekt hatte die Vorgabe, die drei Flächen in je zwei genau gleiche Teile aufzuteilen. Da der Künstler willentlich auf Hilfsmittel verzichtet hatte, entstanden Fehler, welche den Raum und seine Perspektiven verändern.
Licht und Dunkelheit Hat sich der Künstler in der Bilderserie Licht Linien 2 für die Ausführung selber in die Dunkelheit begeben (verbundene Augen), um den Raum der Bilder gemäss der Vorgabe zu rekonstruieren, lässt er bei der Installation Licht-Linien die Besucher/-innen in die Dunkelheit treten, wo sie mit Hilfe erleuchteter, aber fehlerhafter, Linien versuchen können, den vorgegebenen Raum zu rekonstruieren.
Teilnahme am Kunstwerk
Die Besucher/-innen haben wiederum einen aktiven Part: Nur wenn sie sich aufmerksam vor der Serie Licht Linien 2 bewegen, können sie die Spannung zwischen der exakten Rasterung der Bildflächen und dem Versuch, jene zu rekonstruieren, entdecken – je nach Lichteinfall und Standort ist nicht immer beides zu sehen! - Im abgedunkelten Raum hingegen ist es an den Besucher/-innen, diesen Raum anhand der Licht-Linien zu rekonstruieren.
Die Teilnahme geht aber über eine aktive Betrachtung hinaus. 8 Besucher/-innen können ein Projekt der blinden Malerei von Giovanni Di Stefano während der Ausstellung ausführen. Die Realisation dieses Projektes wird Teil dieser Ausstellung. Abgerundet wird Licht Linien 2 unter anderem durch ein 242x215 cm grosses Bild, in welchem ein destruktiver Akt, der Versuch, Papier präzise zu zerreissen, zu einer Bildkomposition führt. Die Dreidimensionalität dieses Bildes lässt den Betrachtenden und dem Licht Spielraum,
m. m. sy/spazio.gds
48 Strappi
Vier Personen zerreissen je vier Blätter.
Daraus entstand ein spannender Film und ein grosses faszinierendes Bild.
Zerreissen
Zerreissen drückt normalerweise eine Negation aus: wir zerreissen aus Zorn oder Enttäuschung ein Blatt Papier, auf welchem wir etwas geschrieben haben, das wir für fehlerhaft halten; wir zerreissen ein Foto, das wir nicht mehr sehen möchten, zerreissen ein Papier voller Kritzeleien, die wir während einer langweiligen Sitzung gemacht haben und derer wir uns schämen. Diese Aktion schliesst häufig damit ab, dass wir die „Reste“ von uns werfen - weg in einen Papierkorb, denn mit dem Zerreissen haben wir die Blätter noch nicht wirklich vernichtet, sondern bloss verändert. Der fehlerhafte Brief und das Foto bleiben weiterhin sichtbar, da wir sie nur in Stücke geteilt haben, so dass sie theoretisch wieder zusammengesetzt werden könnten. In diesem Falle würden Foto oder Brief von Linien durchquert, welche wir geschaffen hatten, in dem wir sie in Stücke rissen.
Die Gesten des Reissens
Diese Linien der Risse sind – mehr als das zerrissene Blatt – ein unbeabsichtigtes, d.h. auch spontanes Abfallprodukt, dem wir keinerlei Wert oder Bedeutung beimessen; auch den Bewegungen, mit denen die Risse ausgeführt werden, schenken wir keine besondere Aufmerksamkeit. Doch, würden wir eine Sammlung der „unwichtigen“ Gesten aus unserem Alltag anlegen können, entdeckten wir nicht nur (wie Freud es beschrieben hat), dass sie aufgeladen sind mit Bedeutung, sondern auch, dass sie eine Faszination enthalten, die es nicht verdient, in den Papierkorb geworfen zu werden.
Der Film
In der Ausstellung ist der Film 48 strappi zu sehen. Er zeigt vier Personen, die die Aufgabe haben, je vier Blätter, eines nach dem anderen, in vier gleiche Teile zu zerreissen.
Die Ausführenden sind: Evi Burkhalter, Giovanni Di Stefano, Adrian Rapp und Michèle M. Salmony Di Stefano.
Sich selber gleichen: Im ersten Teil kann man jede Person einzeln bei ihren vier Zerreissaktionen beobachten und, da auf dem viergeteilten Bildschirm die vier Aktionen gleichzeitig zu sehen sind, diese miteinander vergleichen: Die Hypothese hinter dieser Arbeit ist, dass auch mit den unbedeutendsten Gesten eine Arbeitsmethode zur Anwendung kommt, die sich aus der eigenen Erfahrung und Persönlichkeit entwickelt. Im Film äussert sich das in einem wiedererkennbaren Stil; in vielen Fällen macht dieselbe Person dieselben Gesten in derselben Zeit, und jede Person hat eine eigene Mimik und eine eigene Gestik.
Sich von den anderen unterscheiden: Die je eigene Gestik ist im zweiten Teil des Filmes eindrücklich zu sehen: dasselbe Filmmaterial ist so montiert, dass auf dem viergeteilten Bildschirm die vier Personen gleichzeitig bei ihrer Arbeit beobachtet und verglichen werden können. In ihrem je eigenen Stil unterscheiden sie sich in dieser doch sehr einfachen Handlung des Zerreissens enorm.
Das Bild
Natürlich entsprechen unterschiedlicher Gestik unterschiedliche Resultate: In der Ausstellung sind die 16 zerrissenen Blätter zu einem grossen Bild zusammengefügt worden: ein starker visueller Eindruck ergibt sich aus dieser Einheit, in welcher der Unterschied von Individuum zu Individuum ganz klar sichtbar bleib.
Ein unendliches Werk
Wiederum geht es auch bei dieser Arbeit nicht darum, die Einzigartigkeit des Künstlers vorzuführen, sondern darum, der Spontaneität und deren Schönheit auf die Spur zu kommen. Da Spontaneität nicht eine künstlerische Exklusivität ist, sondern ein Allgemeingut, dessen jede Person fähig ist, hat auch diese Ausstellung wieder die Funktion der: Einladung an das Publikum zum Handeln. Wenn die einmal ausgearbeitete Idee die Teilnahme des Künstler am Werk nicht mehr benötigt, wird das Werk virtuell unendlich: Es deckt sich nicht mit den bei der Realisierung entstandenen Objekten (hier: Film und Bild), die das Ereignis der Ausführung nur dokumentieren, sondern deckt sich mit dem Ereignis (Evento) selber, d.h. mit dem Moment, in dem jemand irgendwo diese Idee realisiert.
Due Linee _2_

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