About Me
Es war bitter kalt und deshalb fror ich. es war schrecklich hell und deshalb schrieb ich. gerade hatte ich nach neun Monaten mein kleines Einzimmerapartment verloren und deshalb weinte ich. Ausserdem hatte ich Hunger. Was soll ich sagen, die ersten Minuten auf diesem Planten waren Scheiße.Nach diesem eher miesen Anfang der Episode, die sich leben nennen sollte waren meine Erwartungshaltung eher gering. So sollte ich auch erst mal nicht all zu sehr enttäuscht werden. Meine erstes zuhause bestand aus einer eher luftigen (nicht loftigen) ca. 1 x 1 m großen Zelle. Dort blieb ich nun und harrte der Dinge die noch kommen sollten. Mehrmals täglich bekam ich Nahrung. Aus der Flasche! Ich vermute, das ich daher dieses beruhigende Gefühl habe, wenn ich trinke und ich eher der Arsch- als der Tittentyp bin.Nach etwa 14 Monaten kamen erste Pflichten auf mich zu. Mein Altforderen erzwangen das ich von nun an aufrecht gehen und nicht liegen sollte und meine Wünsche von nun an verbal und in vollständigen Sätzen zu äußern hätte. Bis dahin hatte ich mich ausschließlich laut und durch ein klares "ÄHHHHHHHH" zu verständigen gewusst. Durch diese Zwangserziehung, die in den nächsten 32 Jahren nicht stoppen sollte, entwickelte sich bei mir ein ausgeprägtes Antierziehungssyndrom. Auch als AES bekannt.Von Anfang an war ich also eher der passive Typ. Lieber erst mal abwarten, wird schon einer bringen war (und ist) meine Devise. Damit kam ich auch sehr weit. Bis sogar in die Grundschule. Einzig und allein die Superhelden hatten es mir angetan. Spiderman, Silversurfer, the Flash (vielleicht mag ich wegen diesem Typen Bands mit einem The davor), Grüne Laterne und die Fantastischen Vier. Die Echten, nicht die Rapper. Um an das neuste Material zu kommen, schließlich verfügte ich mit vier Jahren noch über kein eigenes Einkommen, entwickelte ich zum ersten mal Eigeninitiative, Kreativität und sogar Ehrgeiz.Zu jener Zeit kamen mir auch die ersten Zweifel meiner Herkunft. Um meine gerade aufkeimende Kreativität zu fördern, so etwas tat man in den 70ern, wurde mir mein "Talent" mit einer kleinen Geschichte schön geredet. Ich, also deren Spross, kam an einem grün Donnerstag mit Gelbsucht rückwärts aus dem Bauch meiner Mutter. Für meien Erzeuger war klar, ich werde mal was besonderes werden. Nicht vier Jahren Grundschule stellte sich aber noch nicht die gewünschte Genialität heraus – eher das Gegenteil.Sebastian … na ja, … wir lieben ihn!Mit dieser deutlich abgespeckten Erwartungshaltung meiner Eltern lebte es sich nun deutlich leichter. Einzig die vielen Nachhilfesstunden, die immer wenn normal heranwachsende Kinder Colt Severs sahen, störten mein Gleichgewicht. Als meine Eltern nun von Fachpersonal bestätigt bekamen, dass ich nun doch nicht dumm sondern ausschließlich faul bin, wurde mein bis dahin entspanntes leben etwas durcheinander gebracht. Mein Vater entwickelte den Ergeiz, mir den inneren Schweinehund auszutreiben, was durch zusätzliche Lernübungen zu erzwingen gedacht wurde. Das Ergebnis war lediglich, das ich mich nun seit dem jeder art von Weiterbildung, die mir auferzwungen wird automatisch verweigere. Nicht das ich nicht wollte, es weigert sich, eine Stelle in meinem Gehirn zu finden, die gewillt wäre, diese Information aufzunehmen. Seit dem habe ich beschlossen, mich eher dem Wissen zuzuwenden, was (zu recht) nicht jeder weiss. Dem Unwissen. Dinge die keiner Wissen muss aber der Unterhaltsamkeit dienen könnten. Wie gesagt Dumm bin ich nicht. Ich kann es Dokumentarisch belegen.Nach vierzehn Jahren erlangte ich nun die allgemeine Fachhochschulreife. Diese verdanke ich meiner Lehrerin Frau Feiser. Sie erkannte als einzige meinen Genius. Nun hatte ich also einen Schulabschluss der tatsächlich überhaupt nichts wert war. Herzlichen Glückwunsch Herr Rode. Das Postivste was man über mich sagen konnte war, das ich sehr nette Entschuldigen verfassen konnte. Mit diesem Wissen über mich beschloss ich das Leben zu nehmen wie es kam.So stand ich am Rand des Lebens und wartete und wartete. Bis eines Tages mein Vater auf die Idee kam, ich könne ab sofort für meinen Lebensunterhalt selber aufkommen. Sprich arbeiten. In die Zukunft investieren. Ich sei ja schließlich nicht dumm. Mit diesem neu aufkeimenden Selbstbewußtsein arbeitete ich von nun an in einer Werbeagentur. Zum ersten mal konnte ich etwas. Jedenfalls ein Jahr lang. Dann kam wieder mal jemand auf mich zu und erzwang Verpflichtungen meinerseits. Der Staat. Den Dienst an der Flasche mit Flaschen aus dem ganzen Land hatte ich bereits in der Zeit, als meine Eltern den letzten ausweg für mich in einem Internat hofften. Also konnte ich bereits jede Form von Trinkspielen und mein Bettmachen hatte ich auch schon drauf. Als Stadtkind war ich bereits im Umgang verschiedenster Kampf und Waffentechniken ausgebildet und so beschluß cih etwas für mein Gewissen zu tun. Zivildienst als Telefonist im Büro. Dort lernte ich keinen respekt vor alten Leuten zu haben und das Lügen weitesgehenst in Ordnung ist. Eine meiner wichtigsten Lektionen für die Zukunft.Dann war Techno da und es wurde bund und lustig. Naja ihr wisst schon. Irgendwo zwischen Partys und Afterhoures machte ich ein irgendwas mit Kommunikation und erhielt (mit Auszeichnung) ein Diplom, was ungefähr genauso viel wert war wie mein Schulabschluß. Da ich nun bereits einige Jahre davor festgestellt hatte, das das dem womit ich mein Geld verdienen wollte am nächsten kam, blieb ich dabei.Dann waren da noch ein paar Frauen. Wichtig war die eine die mich ausbildete und die andere die ich hier an dieser Stelle noch mal ausdrücklich hassen möchte. "Ich Piss auf dein Grab, Bitch". Jetzt wußte ich alles über das Leben. Es ist schlecht und Frauen sind böse. Das Dumme ist nur das sie viel hübscher sind als Männer, viel besser riechen und man man ihnen coolere Sachen machen kann als mit Typen. Nur zu dumm, das man sie nur in kleinen ja doch sehr geringen Dosen ertragen kann. Das Kernproblem, das sich immer sehr schnell bei mir einstellt ist das mit de Pflichten. Die Rechte sind Super – aber der Rest? Ohh ne, jetzt nicht.Tja, jetzt nach nun 34 Jahren ist alles komplizierter als je zuvor. Eins weiß ich aber. Trinken und Party helfen zwar nicht, schaden aber auch nicht. Jedenfalls noch nicht. Und wenn man denkt jetzt gehts bergauf, fickt dich das Leben voll in den Arsch.