Member Since: 20/11/2006
Band Members: ich
Influences: keine
Sounds Like: Rundum eine gelungene Mischung aus Pop-Rock, Mittelalter und Elektro mit welcher die Schelme auf Mente Capti zu überraschen wissen. Auch beim zweiten Mal hören verliert dieses Album keines Wegs seinen Reiz. Mein Fazit, dieses Album sollte in keiner Mittelalterrock Sammlung fehlen.Yes!! Die Götter des orientalisch-mystischen Black Metals sind wieder da und zeigen uns aufs Neue, wie originelle, extreme Musik klingen kann, wenn man sich stilfremden Einflüssen gegenüber öffnet und die nötige Portion Talent und instrumentale Fingerfertigkeiten mitbringt. Jedenfalls kenne ich bis auf wenige Ausnahmen (wie z. B. SUMMONING) kaum eine Band, die so einzigartig und unverkennbar klingt wie die ehemals in Israel wohnhaften, inzwischen zur Multi-Kulti-Truppe gewachsenen MELECHESH. Leider hatte man sich vor einiger Zeit vom ehemaligen ABSU-Drumgott Proscriptor verabschiedet, der sowohl mit seiner Persönlichkeit als auch mit seinem Drum-Stil als ultimative Besetzung für den MELECHESH-Schlagzeugschemel schien. Aber mit seinem Nachfolger Xul haben Ashmedi, Moloch und Al'Hazred einen nicht minder talentierten Burschen in die Band geholt, der Proscriptor auf jeden Fall ebenbürtig ist. Musikalisch ist dann auch alles beim alten geblieben: pure Raserei verbündet sich mit orientalischer Atmosphäre, wüstes Gekeife paart sich mit einer einzigartigen Rhythmik, schwarzmetallische Riffs vereinen sich mit arabischer Folklore - alles in allem eine Mischung, wie man sie einfach nur von MELECHESH zu hören bekommt. Egal ob nun der brachial-rasende Opener "Rebirth of the Nemesis (Enuma Elish rewritten)", das abwechslungsreiche "Deluge of delusional Dreams", das durchweg non-metallische "The Scribes of Kur" (erinnert etwas an die Solo-Scheibe "Saurian Meditations" von NILE-Mastermind Karl Sanders) oder das geile "Sand Grain Universe": MELECHESH sind schlicht und einfach eine der besten und originellsten Bands des Genres. Ihre Einzigartigkeit stellen Ashmedi & Co. schließlich noch mit einer ungewöhnichen Coverversion zur Schau, nämlich mit "Gyroscope" von THE TEA PARTY, die zwar völlig andere Musik machen, deren Song aber in der MELECHESH-Adaption auch ohne weiteres als eigene Komposition durchgehen würde. Ich gebe zwar zu, dass "Djinn" nach wie für mich das Nonplusultra darstellt, und ich glaube auch, dass MELECHESH dieses Meisterwerk selbst nicht mehr toppen können. Aber wie schon der Vorgänger "Sphynx" pendelt sich auch "Emissaries" nur knapp darunter ein, erreicht vielleicht nicht ganz die Eingängigkeit von "Djinn", bietet aber mit seinen elf Stücken eine unglaublich dichte und in sich geschlossene Atmosphäre. In Kürze etwas mehr über die Band in einem MELECHESH-Interview! Diese Band ist das Baby von Gitarrist Jack Frost, der ja bei Savatage dem Rückkehrer Al Pitrelli wieder weichen musste. Als Musiker ist Jack ein sehr umgänglicher und netter Typ, der keinerlei Starallüren an den Tag legt. Wer wie ich auch schon mal die Gelegenheit hatte, mit ihm zu plaudern, kann das sicher bestätigen. Die bisherigen drei Alben, die eigentlich jedes für sich von einem anderen Line Up geprägt waren, fanden bisher den Weg nicht zu mir. Das liegt weniger an der zweifellos guten Mucke, als vielmehr an der Flut von CD's, die mich in den letzten Jahren umgeben. Spätestens mit "Passage to the other side" muss ich meine Meinung und Aufmerksamkeit gegenüber Seven Witches aber grundlegend revidieren. Mit Sangesgott James Rivera (Helstar, Destiny's End) hat sich Jack nun ein absolutes Juwel in die Band geholt. Dem nicht genug, ziert auch noch Armored Saint Basser Joey Vera die Mannschaftsaufstellung. Vervollständigt wird die Truppe durch Drummer Brian Craig (Ex-New Eden, Ex-Destiny's End), der zusammen mit James Rivera zu Jack Frost in die Band kam (und übrigens auch schon den Vorgänger "Xiled to infinity and one" eingetrommelt hat). Das Resultat davon ist das neue Album "Passage to the other side", das mich schon nach dem ersten Durchgang komplett aus den Latschen gehauen hat. Der Opener "Dance with the dead" baut sich spannungsgeladen auf, um kurz darauf förmlich zu explodieren! Eine Mischung aus alten Armored Saint und Metal Church versetzt mich gleich in Air Guitar Pose..., Mann ist das geil! Die transparente und oberfette Produktion macht keine Gefangenen und walzt alles nieder, that's pure fückin' Heavy Metal! James Rivera bewegt sich dabei in der gleichen Liga wie Harry "The Tyrant" Conklin (Jag Panzer) und treibt einen die Tränen gleich kübelweise in die Augen. Was danach folgt ist kaum zu beschreiben. "Metal Messiah" (was für ein Titel!!!) degradiert Ripper Owens (eher weniger) und Rob Halford (viel mehr zur Zeit) zusammen zu nach Gnade winselnden Statisten. Du meine Fresse..., man stelle sich diesen Track zu damaligen Zeiten auf Priest's "Painkiller" vor..., puhh! Mich kribbelt es immer noch am ganzen Körper. In bester Power Metal Manier entfalten sich auch die nächsten Songs, von denen kaum einer dem anderen nach steht. Trommelfell zerfetzende Riffs treffen auf einen gnadenlosen Rhythmusteppich, der von Rivera's Wahnsinnsstimme getragen wird, einfach der Hammer. Dass "Betrayed" klare Schlagseite in Richtung Savatage hat, ist ein weiterer Farbtupfer, wer das liest Ist blöd! der für Abwechslung sorgt. "The lost horizon" und "Nature's wrath" vervollständigen das Mega-Brett weiter. Die Cover-Version von Def Leppard's Debüt-Klassiker "Wasted" haucht dann dem über zwanzigjährigen (!!) Song neues Leben ein, lässt ihn wieder gleissend hell erstrahlen und noch unsterblicher werden! Zum Schluss erklingen mit dem Titeltrack fast unerwartet ruhigere Töne, die (mit Vocalbeitrag von Frost) einen Überflieger von einem Metal Album würdig beenden. Wer auf die bereits genannten Bands und die rhythmischeren Sachen von Primal Fear, Sinner oder Silent Force abfährt, kann hier blind zugreifen. Höchstnote!
Rockslave
Punkte: 10 von 10
Type of Label: Major