Wer Schmetterlinge lachen hoert,
der weiss, wie Wolken schmecken,
der wird im Mondschein
ungestoert von Furcht,
die Nacht entdecken.
Der wird zur Pflanze, wenn er will,
zum Tier, zum Narr, zum Weisen,
und kann in einer Stunde
durchs ganze Weltall reisen.
Er weiss, dass er nichts weiss,
wie alle andern auch nichts wissen,
nur weiss; er was die anderen
und er noch lernen muessen.
Wer in sich fremde Ufer spuert,
und Mut hat sich zu recken,
der wird allmaehlich ungestoert,
von Furcht sich selbst entdecken.
Abwaerts zu den Gipfeln
seiner selbst blickt er hinauf,
den Kampf mit seiner Unterwelt,
nimmt er gelassen auf.
Wer Schmetterlinge lachen hoert,
der weiss; wie Wolken schmecken,
der wird im Mondschein,
ungestoert von Furcht,
die Nacht entdecken.
Der mit sich selbst in Frieden lebt,
der wird genauso sterben,
und ist selbst dann lebendiger,
als alle seine Erben.
Novalis