Member Since: 10/7/2006
Band Members:
armin steiner / bernhard breuer / matija schellander / melita jurisic / nik hummer
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Influences: influenza
Sounds Like:
Metalycée - Mad Tom Song from Ralf Jacobs on Vimeo
Reviews of IT IS NOT (2009)
Schwarzer Teer aus Österreich
WAS FÜR EINE STIMME!! "Ashes to ashes, dust to dust. To be or not. Daddy, Daddy, quite unsteady." Mit Sätzen wie diesen bläst die in Wien lebende gebürtige Kroatin MELITA JURISIC den geneigten Hörer vom Stuhl. Dadaistisch anmutende, experimentelle Lyrik aus einem Mund, der auch im Gesicht von LAURIE ANDERSON oder ZARAH LEANDER sitzen könnte. Dazu Elemente aus Trip Hop, Hip Hop, Free Rap und vor allem immer wieder ein verzerrter Metal-Bass. Hart und düster, dabei ganz langsam und ohne Knüppelei.
JURISIC ist eines von fünf Mitgliedern des österreichischen Projekts METALYCÉE, welches von NIK HUMMER und ARMIN STEINER vor sechs Jahren (2003) gegründet wurde. Die beiden Herren gehören ihrerseits zum Soundkünstler-Kollektiv THILGES3 und haben unter anderem mit Mike Patton oder SUNN O))) zusammengearbeitet, was einige musikalische Indizien hergibt. Obwohl bereits zwei Veröffentlichungen - ein Longplayer 2004 und eine EP 2008 - die Diskografie zieren, gibt es keinen Vergleich für "It Is Not" (MOSZ 020), denn die Kroatin stieß ebenso wie Drummer BERNHARD BREUER und Bassist MATIJA SCHELLANDER erst 2007 zur Band, hat also lediglich an den drei Songs der EP ("Metalycée") mitgewirkt. Nun erscheint sozusagen das erste Vollzeitalbum in kompletter Besetzung. Jeder der fünf Musiker ist übrigens wiederum an zahllosen weiteren Projekten aller Stilrichtungen beteiligt, so dass sich Stöbern im Netz lohnt.
Wer kennt die Schiffe steuernden Hybriden aus "Battlestar Galactica"? Gleich einer solchen Wortmaschine schleudert MELITA JURISIC, übrigens auch erfolgreiche Schauspielerin, ihre düsteren Prophezeiungen in den Raum. Mal abgehackt, mal fließend. Mal mit Sinnzusammenhang, mal ohne. Druckvolle Metal-Drums und ein wummernder, scheppernder Bass untermalen die Stimme, dabei immer wieder ausbrechend und in längeren, instrumentalen Zwischenspielen ein Ventil findend. Die dezente Elektronik stammt von einem Synthesizer und einem - von NIK HUMMER bedienten - Trautonium, berühmt vor allem für die Sounds zu "Die Vögel" von HITCHCOCK. Die Tracks unterscheiden sich hauptsächlich durch die Intensität der Stimme: Ein Schreien voller unglaublicher Wut wie im Titeltrack, ein gruseliges, etwas Ungutes ankündigendes Flüstern in "The Itch", ein eher wahnsinniges, heiseres, aber auch laszives Rezitieren in "Something Sick". Besonders beeindruckend sind zwei Songs: "Jezebel", weil hier mehr Wert auf Melodie gelegt wird, so dass der Sprechgesang von JURISIC mit der enormem Tiefe des Sounds zu einem Universum anwächst. In "Donal Og" dagegen kommt es fast nur auf die Stimme an, die mit einem dunklen Timbre singt, düster und traurig fast wie in einem Folksong, begleitet von einer Basslinie und Geräuschen des - vermute ich - Trautoniums. Erinnert an den Sound der späten EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN.
"It Is Not" ist ein einziger, dröhnender Trip mit düsteren, aber auch lichten Momenten. Ein Bad im Teer mit dem Kopf noch über der Oberfläche. Das Ziel, das sich dieses Projekt gesteckt hat, funktioniert: "Truth of sound". Das Album ist eben nicht einfach nur sogenannter Crossover, obwohl die vielen möglichen Vergleiche diesen Schluss natürlich nahe legen würden: hart wie KORN, düster wie PORTISHEAD, langsam wie BOHREN & DER CLUB OF GORE, innovativ wie das KAMMERFLIMMER KOLLEKTIEF. Aber METALYCÉE sind etwas Eigenes, Aufregendes, Großes. Sehr empfehlenswert für ... ja für wen eigentlich? Ich vermute mal, für ausnahmslos alle NONPOP-Leser.
Michael We - nonpop.de
Ganz und gar nicht lumpen lassen sich metalycée auf ihrer jüngsten Tonalerupiton "is is not". Ein schon allein aus textlicher Sicht verstörendes Konstrukt aus Noise, Free Jazz, Tribal-Drums und Spoken Words - archetypischer, grenzüberschreitender Industrial in seiner reinsten Form. Extrem, anstrengend, aufwühlend und irgendwie auch wieder einlullend, besänftigend, wärmend: "it is not" ist ein 40-minütiger Widerspruch, ein Album voller Ecken und Kanten, das trotz allem stimmiger nicht klingen könnte. Gewiss fällt eine Bewertung solch progressiver Klangforschung nicht leicht, zumal metalycée sardonisch grinsend aus jeglichen Kategorisierungsmustern heraus lärmen. Experimentierfreudige Freigeister unter den Lesern dieser Seite dürften am mal lauten, mal überraschend leisen (wie das psychedelische, an die Siebziger erinnernde "Donal Og") Oeuvre des Künstlerkonglomerats aber ihre helle Freude haben. (8)
Björn Springorum, Orkus Nr. 06 - Juni 2009
REVIEWS OF 12" EP "METALYCÈE" (2008):
Now this is something entirely different. Semi-spoken-word vocals from frontwoman Melita Jurisic delivered over a mix of quasi-industrial rock, trip hop and soundscape electronics, kind of like Massive Attack or Portishead jamming with Justin Broadrick, only much stranger than that description sounds. Certainly not for everyone, but this bizarre Austrian outfit are definitely onto something here. Well worth investigating.
[ROCK A ROLLA Bobby Bone]
Großartig! (DE:BUG/ASB)
Die Geburt eines Monsters oder Sonnensystems. Auf jeden Fall gewaltig. Die Wiener METALYCEE haben eine neue Form der Härte ohne Brutalität erfunden. Ähnlich Drone-Bands ist hier nicht Geschwindigkeit das Kriterium, sondern Tiefe. In allen Belangen. "Mad Tom song" und "Ghostpriest" bestechen durch die Stimme von Melita Jurisic, die auf den surrealistischen Cabaret-Bühnen der 20er Jahre alle weggefegt hätte. Ihr tiefer und doch femininer, warmer und doch distanzierter Sprechgesang jagt Schauer im Sekundentakt über den Rücken. Aber auch die Instrumentierung lässt aufhorchen. Ein knarziger Bass, begleitet vom Impro-Schlagwerker Matija Schellander, zwei Synths und einem Trautonium, dem ersten elektronischen Musikinstrument aus dem 1930ern! Vergleiche mit GODFLESH und den MELVINS werden bemüht, aber auch die YOUNG GODS standen Pate. Passt zum Schwarz-Weiß-Stummfilmabend. Intensiver geht kaum noch. (ox-fanzine/Matilda Gould)
"Phänomenal (...), auf erhabene Wiese unheimlich, in erschütterndem Maße furchteinflößend."
Schreibt Bret Easton Ellis über das Buch "House Of Leaves" - oder etwa über die neue 12''-EP von METALYCÉE (Interstellar Records)? Nik Hummer und Armin Steiner haben ihr aus thilges 3 hervorgegangenes Elektroakustik/Metal-Duo um die allesamt exzellent agierenden Melita Jurisic (voc), Bernhard Breuer (dr) und Matija Schellander (b) erweitert. Das Ergebnis gibt ihnen (und Ellis) Recht: Ein massiver Brocken aus Industrial, Klangkunst und Metal, dem man auch nach mehrmaligem Hören fasziniert und erstarrt gegenübersteht - an einer Gestalt wie sie Jurisic mit ihrer bestürzenden Deklamation in "ghostpriest" (der Titel spricht für sich) verkörpert, würde man sich auch nicht unbedingt vorbeitrauen. Ein Longplayer soll bald folgen. Bitte uns nicht allzu lange darauf warten lassen! (skug/stefan sperlich)
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Record Label: www.mosz.org
www.interstellarrecords.at
Type of Label: Indie