pixelKAOS
Inkontinenz und die Angst vor des Nachbars bissigen Hundes veranlasste Pixelkaos in jungen Jahren, sein Elternhaus nicht zu verlassen. Das nie wechselnde Umfeld in seinem Kinderzimmer fesselte Andreas an seinen spärlich eingerichteten Schreibtisch.
Mit Buntstift und Papier erschuf er sich neue Welten und neue Menschen, mit denen er so manch angeregte Konversation führte. Zeitzeugen beschreiben seine Welt auf Zellstoff als verstörendes Chaos. Den stetig voranschreitenden Fortschritt der Computertechnologie machte er sich zu nutzen. Von nun an verwandelte er die Pixel des Monitors in Chaos.
Zum gleichen Zeitpunkt wurde der böse Nachbarshund von einem Auto tödlich verletzt. Der Fahrer des schwarzen VW Golfs war der damals noch kleine, unbedeutende, ebenfalls inkontinente aber Haus verlassende artist formely known as Flashbaxx. Seit dem Tag schwor Pixelkaos ihm ewige Untergebenheit und Treue. Dies wusste Flashbaxx wiederum schamlos auszunutzen indem er Andreas beauftragte, seine kommende LP „Livingroom Adventures“ zu gestalten.
Mit allen nötigen Infos versorgt begann der 1984 geborene Mediengestalter mit seinem Geniestreich. Er kreierte ein mehrseitiges Booklett, randvoll an Gimmicks und stylischen Bildern, dass ein Raunen durch die bundesweite Artworkzunft ging.
Da er allerdings noch nie zuvor einen CD-Rohling zu Gesicht bekommen und daher keinen blassen Schimmer bezüglich der Verpackung hatte, steckte er den Silberling zu Transportzwecken in eine 5 ¼ Zoll Diskette seines C64. Als Flashbaxx die geniale Improvisation erblickte, war er sofort von dem epochalen Gesamtkunstwerk begeistert.Eine Lawine ungeahnten Ausmaßes wurde losgetreten. Durch die Kollaboration zwischen den beiden Künstlern entstand die Idee der Live-Fusion von Design, Video und Musik.
Pixel war hungrig nach mehr. Er kratzte sein über die Jahre hinweg angesammeltes Taschengeld zusammen und ging in den nächsten Computerladen, wo ihm der Verkäufer das neue G5-Modell der Firma Apple präsentierte. Mit leeren Taschen aber einem neuen Spielzeug unterm Arm machte sich Andreas auf den Weg nach Hause. Er verabschiedete sich vom Tageslicht, um in der Nachtwelt visuelle Bomben zu basteln.Der Kriegsdienst-verweigerer machte den Lichtprojektor zu seiner Waffe. Die Munition bilden seine Visuals, eine Mixtur aus realen Fragmenten und intelligent zusammengefügten Vektorgrafiken. Politische oder gesellschaftliche Statements lässt er nur selten vom Stapel. Aber wenn, dann hart und direkt.
Schon bald darauf standen sie ersten Gigs mit SOLCAF und dem dreier Lounge Gespann PNFA/Flashbaxx/T.Patton vor der Tür, welche dem Videobastler viele Schulterklopfer und Groupietripper einbrachten. Und von all dem, hat Pixelkaos noch lange nicht genug... NOCH LANGE NICHT!!!