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OFC Kickers 1901 e.V. - Der Verein
Gegründet: 27. Mai 1901
Anschrift: Offenbacher Fußball Club Kickers 1901 e. V.
Bieberer Straße 282
63071 Offenbach
Telefon: 0 69 / 98 19 01 - 0
Telefax: 0 69 / 98 19 01 - 50
Internet: www.ofc.de
E-Mail:
[email protected]
Abteilungen: Fußball, Handball, Boxen, Cheerleader, Fanabteilung
Stadion: Bieberer Berg
Fassungsvermögen 25.600 Plätze,
davon ca. 6300überdachte Sitzplätze und ca. 10.000 überdachte Stehplätze
Vereinsfarben: rot/weiß
Erfolge Deutscher Vize-Meister 1950, 1959
Deutscher Pokalsieger 1970
Deutscher Jugend-Vizemeister 1973, 1985
Süddeutscher Regionalligameister 1949,1955,1967,1968,1970,1972
Süddeutscher Regionalliga-Vizemeister 1957,1960, 1966, 1998
Aufsteiger Regionalliga Süd 1997
Hessenpokalsieger 2002, 2003, 2004
Regionalligameister 2005
Aufsteiger 2. Bundesliga 2005
Präsident: Dieter Müller
Vize - Präsidenten: Thomas Kalt,
Thomas Wolfgramm
Schatzmeister: Thomas Röder
Management: Michael Dämgen - Sport,
Jörg Hambückers - Finanzen
Geschäftsstellenleiterin Gudrun Bachmann
Marketingleitung Michael Sternkopf
Ticketing: Ursula Wassem
Assistenz Medien : Simona Misic
Assistenz Spielbetrieb : Jens Czuma
Assistenz Fanshop: Bruno Dos Santos
Assistenz Verwaltung : Thomas Adler
Fanartikel: Matthias Freund
Hausmeister: Gert Tragert
Platzwart: Günther Horster
Fanbeauftragte: Lars Kissner und Manuela Geisler
Fanprojekt: Antje Hagel
Internet: Andreas Bednar,
Marina Seitz
Sicherheitsbeauftragter: Gernot Hess
Ausrüster Goool
Hauptsponsor EVO AG
Sponsoring Fans - Ein Verein zum Leben
Der Verein Kickers Offenbach wurde am 27. Mai 1901 im Restaurant "Rheinischer Hof" in der Offenbacher Herrnstraße gegründet.
Bereits 1899 wurde auf dem Gelände des heutigen Bieberer Bergs Fußball gespielt.
Überlieferungen zufolge weilte der Offenbacher Heim zwei Jahre in England und brachte bei seiner Rückkehr eine Reihe von Freunden und Sportbegeisterten die ersten Kenntnisse in den Fußballregeln bei.
Es folgte die Gründung des OFC 1899, im Jahr 1900 die der Vereine "Melitia", "Teutonia", "Viktoria", "Germania" und "Neptun". Im Jahre 1901 wurde aus ausgeschiedenen Mitgliedern dieser Vereine der OFC Kickers gegründet.
Die erste Satzung wurde am 29.07.1901 beschlossen und das erste Spiel gegen den FC Bockenheim 1899 war sogleich die
erste Niederlage. Erst im nächsten Jahr wurden die Heimspiele auf dem Bieberer Berg ausgetragen, damals noch ein Exerzierplatz, was Jahrzehnte später den Begriff des "Schießhaustores" prägte.
KICKERS OFFENBACH
Verglichen mit anderen größeren Städten im Rhein-Main-Gebiet gilt Offenbach als besonders häßlich. Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden wird dagegen vom Flair eines ehemals adeligen Kurortes getragen, den die Neureichen in Besitz genommen haben, und in F****furt verströmen, gemessen am Selbstverständnis der mainaufwärts lebenden Nachbarn, selbst die ärmeren Bewohner der innerstädtischen Viertel noch den Hautgout des aufgeklärten Citoyen.
Und Offenbach? An der S-Bahn-Haltestelle Marktplatz, dem in Beton gegossenen Zentrum der Stadt, spannen sich Fußgängerbrücken schwerfällig von einer Billigfassade zur anderen. Marktstände sucht man dort an allen Tagen vergeblich, und so liegt weniger der Geruch leckerer Bratwürste als der von vertrocknetem Urin in der Luft. Die beste Adresse im grausligen Rund ist ein zweistöckiger McDonald's, der es in puncto Charme durchaus mit dem an seiner Flanke klebenden Drogeriemarkt aufnehmen kann. Daß Frankfurter Szenegrößen ausgerechnet hier einen Club eröffnen wollen, läßt sich wohl nur mit ihrer Vorliebe für trashige Locations erklären. Allein aus diesem Blickwinkel ergibt auch die Aktion des Offenbacher Fußballfanclubs "Traktorenfront", den südöstlichen Ausgang der abgefahrenen Piazza auf den Namen "Erwin-Kostedde-Platz" zu taufen, einen Sinn. Steht doch der ehemalige Kickers-Goalgetter wie sonst höchstens noch Stan Libuda für den von allerlei Mythen umflorten Abstieg eines Fußballstars zur tragischen Person: Sinnbild der anderen, vermeintlich ehrlicheren Seite des Fußballgeschäfts. Inzwischen hat die Stadtverwaltung das illegale Straßenschild entfernen lassen, aber trotzdem bleibt Erwin, zumindest unter den Fans der Offenbacher Kickers, in aller Munde. Das gleichnamige Fußballfanzine bringt pro Ausgabe dreieinhalbtausend Hefte unter die Leute und zählt neben Comeback (Fortuna Düsseldorf), Übersteiger (St. Pauli), Vfoul (VfL Bochum) und Schalke Unser zu den Topblättern des Genres. Und das, obwohl die Kickers in einer ganz anderen Liga spielen. Der hundertjährige Offenbacher Fußballclub, ein Traditionsverein vom Schlage der Münchner Löwen oder des FC Schalke 04 und wie diese regelmäßig für den einen oder anderen Skandal gut, steht derzeit am Tabellenende der 2. Bundesliga, nachdem die Kickers vor einem Jahr auch gegen zweitklassige Gegner um Punkte kämpfen mußten. Doch die Fans hielten auch in deprimierendsten Oberligazeiten ihrem Verein zu Tausenden die Treue. Das brachte z.B. den Dorfverein SV Bernbach so in die Bredouille, daß er im Mai 1997 sein Heimspiel gegen den OFC nach Hanau verlegen mußte; drei- bis viertausend Offenbacher hatten sich angekündigt. Zu Spitzenbegegnungen der Regionalliga Süd pilgern schon mal zwanzigtausend Leute auf den Bieberer Berg. Auf der Stehtribüne an der Gegengeraden geht dann der Punk ab. Vom Fußballwahn berauschte, teils aberwitzig wirkende Leute schreien, begleitet von einem schrägen Trommelrhythmus, ihr "Kickers! Kickers!", zünden eine Bengalofackel nach der anderen und verfolgen im Schein der roten Leuchtfeuer mit den glühenden Augen junger Angorahasen, wie die Rauchwolken gleich ihren Anfeuerungsrufen über das Spielfeld wallen. Am Bieberer Berg stehen die Fans im wahrsten Sinne des Wortes hinter ihrer Mannschaft, so eng ist in diesem waschechten Fußballstadion ohne Laufbahn oder ähnlichem Schnick-schnack der Kontakt zwischen Spielern und Publikum.Ein wenig muß man um diesen fröhlich abgedrehten Zinnober schon fürchten, sollten die Kickers tatsächlich, wie von allen sehnsüchtig erwartet, den Aufstieg packen. Im bezahlten Fußball ist das Abbrennen bengalischer Feuer bekanntlich verboten.
Immerhin wäre es nicht das erste Mal, daß der DFB den Offenbacher Kickers in die Suppe spuckt. Schenkt man den Kickers-Fans Glauben, betreibt die F****furter Fußballzentrale schon seit Jahrzehnten eine gemeine Verschwörung gegen ihren Club. Die den Kickers-Mythos wesentlich nährende Betrugsstory begann Anno '59, als der OFC im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft auf den Erzrivalen Eintracht F****furt traf und nach Verlängerung mit 3:5 unterlag. Entscheidend für die Niederlage, das hat bis heute keiner am Bieberer Berg vergessen, war ein umstrittener Elfer für die Eintracht. Die Demütigungen setzten sich vier Jahre später beim Start der Bundesliga fort. Trotz sportlicher Qualifikation wurde der "Härtefall" Kickers nicht zugelassen. Damaliger DFB-Spielaus-schußvorsitzender: Rudi Gramlich, Präsident von Eintracht F****furt. Seine Begründung: "Das Rhein-Main-Gebiet braucht nur einen Bundesligaverein." Daß Kickers-Präsident Canellas nach dem ersten Abstieg 1969 - ein Jahr zuvor war der Club endlich doch in der Bundesliga angekommen - ein Satz genügte, um die erneuten Aufstiegsambitionen der Kickers zu begründen, erübrigt sich beinahe zu erwähnen. "Die Eintracht darf nicht besser stehen als wir!" hieß die Losung damals wie heute. 1971 ging eben jener Canellas in die Annalen des Fußballs ein. Am 6. Juni feierte der auf dem F****furter Großmarkt als "Bananenkönig" bekannte Südfrüchtehändler seinen 50. Geburtstag und durfte neben einer größeren Anzahl Journalisten auch Helmut Schön in seinem Haus begrüßen. Unterstützt von Tonbandaufnahmen, die er während seiner Telefonate mit den Spielern Manglitz, Patzke und Wild angefertigt hatte, dokumentierte Canellas seinen Gästen, daß in der Bundesligasaison 1970/71 Spiele verschoben wurden. Der Bundesligaskandal begann. Doch obwohl Canellas vom DFB-Mann Horst Schmidt die Auskunft erhalten hatte, Siegprämien aus dritter Hand seien laut Verbandsstatuten nicht verboten, und wiederholt glaubhaft zu machen suchte, die Deals mit Manglitz & Co. habe er nur eingefädelt, damit diese Schiebereien endlich bekannt wurden, entzog der DFB zur Strafe Kickers Offenbach die Lizenz. Canellas wurde seines Amtes enthoben und zur Persona non grata erklärt, eine Entscheidung, die wiederum Rudi Gramlich maßgeblich beeinflußt haben soll. Ein Jahr nach dem größten Triumph in der Vereins-geschichte, dem Gewinn des DFB-Pokals, schienen die Offenbacher Kickers endgültig erledigt.
Doch sie kamen wieder, glanzvoller denn je, die Eintracht-Fans mochten giften wie sie wollten. "Impotent und arbeitsschwach, das sind die Fans von Offenbach!", "Zwölf Schwule und ein Nigger, das sind die Offenbacher Kicker!" - nichts schien die Mannschaft um Siggi Held und Erwin Kostedde zu stoppen. Die Bayern wurden mit 6:0 vom Platz gefegt, die F****furter mit 3:2 besiegt, und unter einem jungen Trainer namens Otto Rehhagel stand der OFC 1974 gar für kurze Zeit auf Platz eins der Bundesliga. Die Phase der Kickers-Glückseligkeit endete jedoch zwei Jahre später mit dem dritten Abstieg. Seither bewegt sich der Verein zwischen Erst- und Viertklassigkeit, Lizenzentzug und finanzieller Konsolidierung hin und her, verläuft das Schicksal des OFC fast parallel zu demjenigen seines ehemaligen Stars Kostedde. Auch dem ersten Afro-deutschen im Dreß der Nationalmannschaft ist, wie eine aktuelle WDR-Dokumentation zeigt, fast nichts erspart geblieben in seinem Leben.
Doch es geschehen immer noch Wunder auf dieser Fußballwelt: Einmal, ein einziges Mal hielt der Fußballgott seine schützende Hand über den Bieberer Berg. Als die Kickers 1997 im entscheidenden Spiel um den Regionalliga-Aufstieg gegen den FC Memmingen kurz vor Schluß das 2:3 hinnehmen mußten und 10 000 mitgereiste OFC-Fans der Verzweiflung nahe waren, fiel das Flutlicht aus. Der DFB entschied aller Gewohnheit zum Trotz auf Wiederholungsspiel, Offenbach siegte 2:0 und stieg auf. Wer weiß, vielleicht lag es ja am neuen Manager der Kickers, Klaus Gerster, dem als ehemals "schwarzen Abt" von Eintracht F****furt beste Kontakte zu Gott und der Welt attestiert werden. Oder war es, wie die Erwin-Redakteure Bernd Giring und Volker Goll behaupten, "die Kraft der 10 000 Herzen", die das Flutlicht und den DFB in die Knie zwangen? Egal, jedenfalls wären die Kickers ohne ihre Fans ein stinknormaler und scheißlangweiliger Regionalligaverein. Das hat mittlerweile auch die PR-Abteilung des Clubs entdeckt und redet bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit nur noch vom "Feeling Bieberer Berg". Bis auf weiteres soll es aber doch nur beim Gefühl bleiben. Als bei der Jahreshauptversammlung am 2. Dezember der von allen 57 Offenbacher Fanclubs vorgeschlagene Lars Kissner für einen Sitz im Verwaltungsrat kandidierte, sah sich Präsident Winkler genötigt, das Wort an den mächtigsten Mann im Verein weiterzugeben: Horst Jung, Chef des langjährigen Hauptsponsors Portas und Verwaltungsratsvorsitzender. Der meinte ziemlich erzürnt, man solle ihm bitte nicht böse sein, aber er wolle nicht, daß Verwaltungsratsinterna an die Öffentlichkeit gelangten. Damit war die Debatte auch schon zu Ende. Als die Anwesenden kurz darauf mit überwältigender Mehrheit den Verwaltungsrat nach Jungs und Winklers Vorstellungen, also ohne den Fan Kissner, bestätigten, sprach Ehrenpräsident Waldemar Klein den passenden Schlußsatz: "Wir haben doch alle das Herz am richtigen Fleck." Man kann es aber auch so sehen wie der alte Traktorenfrontkämpe, der nach der Abstimmung kopfschüttelnd meinte: "Blockflötenverein. Und da bin ich auch noch Mitglied." Ob er gegen den Antrag des Kickerspräsidenten votierte oder sich wie der freundliche Kollege von Erwin der Stimme enthielt, soll sein Geheimnis bleiben.
Für Kickers Offenbach war es ein Glücksfall, als der damalige Präsident Christian Neubert im Jahre 1946 den Fußballexperten Paul Osswald als Trainer verpflichtete.
Für seinen späteren Erfolg ausschlaggebend war neben dem Fleiß seine Weitsicht bei der Auswahl der Spieler. Außer eigenen Talenten gelang es Paul Osswald, aus der näheren Umgebung talentierte Spieler an den Bieberer Berg zu holen. Es formierte sich eine Mannschaft, die 1949 süddeutscher Meister wurde.
Es herrschte ein besonderer Geist in dieser Offenbacher Mannschaft. Die Endspielelf von 1959 bestand zum großen Teil
aus Spielern der hiesigen Umgebung, sie hatten alle einen bodenständigen Beruf gelernt und "hatten wenig, hielten aber zusammen" wie Willi Keim sagt.
Durch den sportlichen Erfolg wurden die Offenbacher Kickers in ganz Deutschland bekannt. Gemessen am Erfolg hätte der Verein eigentlich viel mehr Nationalspieler verdient gehabt.
Gerd Kaufhold wurde einmal international für Deutschland eingesetzt, Berti Kraus immerhin neunmal. Hermann Nuber war kein A-Länderspiel vergönnt.
Als 1963 in Deutschland die Bundesliga gegründet wurde, fanden die Kickers keine Berücksichtigung, obwohl sie in 18 süddeutschen Oberliga-Jahren immer vorne mitgespielt hatten. Man wollte seitens DFB nur einen mainischen Verein, und der hieß Eintracht F****furt.
Erst 1968 schafften die Kickers erstmals den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Begeisterte Fans hatten damals alle Straßenschilder der Bieberer Straße mit "Hermann-Nuber-Allee" überklebt.
1970 fand dann der größte Triumph in der Vereinsgeschichte statt: "Die Kickers haben den Pott" schrieb damals die Offenbach Post in der Ausgabe vom 31.08.1970. Als (noch) Regionalligist (sie standen bereits als Aufsteiger für die Saison 70/71 fest) traten sie in Hannover gegen den Bundesligisten 1. FC Köln an und gewannen sensationell 2:1 !
Die Elf von damals: Volz, Weilbächer, H. Kremers, Weida, Reich, Schmitt, Gecks, Schmidt, Bechthold (für ihn kam Nerlinger in der 62. Minute), Schäfer, Winkler.
Kurios: Wie wenig die DFB-Verantwortlichen mit dem Kickers-Sieg gerechnet hatten, lässt sich daran erkennen, dass beim anschließenden Bankett der Tisch der Siegermannschaft mit Schildern bestückt war, die die Aufschrift trugen: "Deutscher Pokalsieger 1970 - 1. FC Köln".
Mit der dann veränderten Sitzordnung waren dann einige Kölner Funktionäre nicht einverstanden und verließen demonstrativ die Veranstaltung. Da waren die Spieler um Wolfgang Overath die besseren Verlierer.
1976 stiegen die Kickers wieder einmal ab, doch schlimmer wurde es 1977 als der DFB dem OFC die Zweitliga-Lizenz nicht erteilen wollte. In einer beispiellosen Aktion gingen damals der Präsident Waldemar Klein und die Kickers-Fans auf die Straße um Geld zu sammeln. Die Aktion "Rettet die Kickers" führte dazu, dass der DFB die Lizenz auf dem Gnadenweg erteilte.
Es wurde eine junge Mannschaft aufgebaut. Mit eigenen Talenten wie Fuhr, Völler, Bein, Franusch, Grünewald, Martin entstand eine begeisterungsfähige Elf, die tollen Fußball bot. In dieser Zeit unterschrieben Spieler wie Völler und Bein ihre ersten Profiverträge bei den Kickers. Aus Geldmangel wurde die Mannschaft nur durch zwei Spieler von außerhalb ergänzt (Michelberger, Rothe) und diese erwiesen sich als Glücksgriff.
1981 schaffte der OFC die Qualifikation zur neu geschaffenen eingleisigen Zweiten Bundesliga, als Tabellenführer spielte die Mannschaft sogar um den Austieg in die Bundesliga, es hatte sich also ausgezahlt auf junge Eigengewächse zu setzen. Knapp wurde der Aufstieg verpasst. Nach einen 1:0 zu Hause gegen Eintracht Braunschweig, verloren die Kickers das Rückspiel mit 2:0.
1982 nach der Entlassung von Franz Brungs kurz vor Ende der Punktrunde, übernahm Kapitän Kurt Geinzer die Mannschaft, während Lothar Buchmann, der sein Amt zu Saisonbeginn antreten sollte, von der Tribühne aus seine Anweisungen gab! Mit dieser Methode gelang den Kickers der dritte Platz und damit die Relegation zur Bundesliga.
Der Gegner damals: Bayer 04 Leverkusen. Das Hinspiel auf dem Bieberer Berg ging mit 0:1 verloren, das Rückspiel in Leverkusen am 09.06.1982 ist jedoch noch heute vielen Anhängern in Erinnerung. Der OFC führte nach wenigen Minuten bereits mit 1:0 als Abwehrspieler Bernd Walz ohne gegnerische Einwirkung eine schreckliche Verletzung erlitt. An seinem Fuß waren alle Bänder und Sehnen gerissen. Glück im Unglück für Bernd Walz, durch die hervorragende Erstversorgung in Köln konnte Walz bereits nach 10 Monaten wieder Fußball spielen. Doch in Leverkusen sollte es noch schlimmer kommen. Kapitän Kurt Geinzer erlitt eine Gehirnerschütterung und musste vom Platz getragen werden. Kurz darauf erlitt Michel Kutzop ebenfalls eine Gehirnerschütterung; da keine Auswechslung mehr möglich war und er unbedingt weiterspielen wollte, torkelte er benommen auf dem Feld herum und bot seine letzten Kräfte auf. Am Ende verloren die Kickers knapp mit 1:2.
Das interessierte aber angesichts der Dramatik keinen Kickers-Fan. Die Leverkusener Fans versuchten noch während des Spiels, die Offenbacher zu trösten. Einige sassen auf der Tribüne und weinten fassungslos wegen der schrecklichen Verletzungen. Nach dem Schlusspfiff hockten Offenbacher und Leverkusener Fans nebeneinander und schwenkten Schals und Fahnen. Noch heute gibt es enge Kontakte zwischen Leverkusener und Offenbacher Fans.
1983 gelang dann endlich nach sieben Jahren der direkte Aufstieg in die Bundesliga als Tabellenzweiter (Sieg gegen Fürth 3:2 Das Siegtor schoß Walter Krause).
Abwärts bitte.....
1984 stiegen die Kickers aus der Bundesliga wieder ab. Als die damalige zweite Mannschaft des OFC mit Spielern wie Oliver Reck, Achim Thiel und Ralf Balzis in der Saison 1984/85 in der Landesliga Süd mit großem Vorsprung Meister wurde, stieg im gleichen Jahr die erste Mannschaft unter Horst Heese in die Oberliga ab.
Die neu gebildete Oberligamannschaft setzte sich aus jungen, wilden aus der Landesliga-Mannschaft, sowie einigen "gestandenen" Spielern aus der Abstiegself (Brummer, Geinzer, Grünewald, Paulus) zusammen. Auf Anhieb erreichte man in der Saison 1985/86 den ersten Platz, scheiterte jedoch in der Aufstiegsrunde.
Nach einigen Trainerwechseln war es 1987 endlich soweit. Der erhoffte und wie so oft wirtschaftlich notwendige Aufstieg in die Zweite Liga wurde geschafft. Die Freude sollte nur von kurzer Dauer sein. Nachdem man sich im Juli 1989 mit einem 1:0 gegen Rot-Weiß Essen sportlich vor dem Abstieg gerettet hatte, musste man nach einen Formfehler zwangsweise in die dritte Liga zurück. Lothar Hardt, der damalige Präsident, hatte dem DFB nicht die entsprechenden Lizenzunterlagen vorgelegt. Die vom Hardt hinterlegte Privatbürgschaft in Höhe von DM 800.000 wurde nicht anerkannt. Der DFB verlangte ausdrücklich eine Bankbürgschaft. Nach der Lizenzverweigerung trat Lothar Hardt sofort zurück. Der Sponsor PORTAS hinterlegte beim DFB die Bankbürgschaft in gewünschter Höhe - doch blieb der DFB hart: diese Bürgschaft erfolgte einen halben Tag nach Ablauf der vom DFB gesetzten Frist. Die Kickers mussten den schweren Gang in die Oberliga zurück gehen.
Die finanzielle Situation erforderte den sofortigen Wiederaufstieg, doch wurden enorme Fehler begangen. Statt auf den eigenen Nachwuchs zu setzen und eine Mannschaft heranreifen zu lassen, probierte man den Aufstieg mit der Brechstange. Zahlreiche ehemalige und nicht mehr ganz so junge Spieler wie Dieter Müller, Radomir Dubovina, Michael Kutzop oder Ronnie Borchers wurden verpflichtet. Der gewünschte Erfolg blieb aber aus.
Mit den neuen Trainer Lothar Buchmann und einer neu zusammengesetzen Mannschaft kam der Erfolg zurück: 1992/93 wurden die Kickers Oberligameister, scheiterten jedoch wie so oft an der Aufstiegsrunde. 1994 wurden sie Zweiter. Die 1994 neu gegründete Regionalliga erwies sich im nachhinein für die junge Kickers-Mannschaft als zu schwer. Drei Trainer in einer Saison (Buchmann, Herr, Kohls) konnten nicht verhindern, dass die Kickers zum ersten Mal seit Gründung des Vereins viertklassig wurden.
Nach mehr oder minder erfolgreichem Dümpeln in den Niederungen der Oberliga Hessen, gelang dem OFC 1997 in der Relegation der Aufstieg in die Regionalliga. Nach dem denkwürdigen Elfmeter-Drama gegen Pforzheim vor 11.000 Zuschauern in Mannheim, wurde diese Aufstiegsrunde nochmals getoppt, als bei der Begegnung gegen Memmingen in Rückstand liegend in der 89. Minute das Flutlicht ausfiel, was einer Wiederholung des Spiels zur Folge hatte. Dieses Spiel gewannen die Offenbacher Kickers im Gottlieb - Daimler - Stadion mit 2:0 und stiegen in die Regionalliga auf.
Mit der Verpflichtung von Hans-Jürgen Boysen, konnte sich der OFC nicht nur in der Regionalliga etablieren, sondern schloss bereits das erste Jahr als Tabellenzweiter ab, scheiterte jedoch in der Aufstiegsrunde (Tennis-Borussia Berlin stieg auf).
Ein Novum in der deutschen Fußballgeschichte, Kickers Offenbach hat sich 1999 als erste Amateurmannschaft durch den Gewinn des F****furter Hallenturniers für das Münchener Hallen Masters qualifiziert.
"Jubel nach Achterbahnfahrt durch die Gefühlswelt - Kickers verlangen beim Zweitliga-Aufstieg den Fans und Klaus Gerster einiges ab / Osnabrück - Offenbach 1:2 (1:0)" titelte die F****furter Rundschau im Juni 1999. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga nach zehn Jahren Amateurfußball war vollbracht. Unbeschreibliche Szenen spielten sich in Osnabrück und Offenbach ab. Endlich konnte der OFC die Aufstiegsrunde erfolgreich abschliessen.
Nach nur einem Jahr Profifußball, mussten sich die Kickers Richtung der neu gegründeten Regionalliga-Süd verabschieden. Als Aufstiegsfavorit gehandelt stehen die Kickers momentan auf dem letzten Tabellenplatz. Das Ziel wurde neu definiert; Verbleib in der Regionalliga.
"Joker" Gui Messinese schießt uns in die Regionalliga
Es gab doch noch ein Happy - End für die Kickers, nach dem Aufstiegsdrama in 3 Akten. Held des Abends wurde der 19 jährige Guiseppe Messinese, der für die neue Saison einen Vertrag bei den "Unaussprechlichen" unterschrieben hat. Aber wahrscheinlich bleibt er doch bei den Kickers, unbestätigt aber ziemlich sicher nach Aussagen am "späten" Dienstag Abend. Die Kickers waren gestern zwar die bessere Mannschaft, hatten aber auch wieder das nötige "Quentchen" Glück. Nach dem Schlußpfiff spielten sich unbeschreibliche Szenen ab. Die 3.000 Fans, die den OFC nach Stuttgart ins Gottlieb - Daimler - Stadion begleitet hatten, jubelten und sangen sich die Kehlen heißer. "Nie mehr Oberliga" halte es immer durch das Stadion, während
die Spieler Freudentänze aufführten. In den Jubelchor stimmte als prominentester Zuschauer auch Nationalspieler Andreas Möller ein. "Ich fahre doch nicht 2.000 Kilometer um die Kickers verlieren zu sehen", sagte er und schwärmte von den OFC - Fans. Für Simon kam in der
70. Minute Gui Messinese - ein absoluter Glücksgriff. Er traf gleich bei seinem ersten Ballkontakt ins Schwarze. Eine Flanke von Roth nahm Messinese mit dem rechten Fuß aus 8 Metern volley - vergebens versuchte Torwart Stedtnitz und Manz den Ball noch aufzuhalten, das Leder trudelte im Zeitlupentempo über die Linie. Endgültig zum Helden des Abends wurde Gui, als er beim letzten Angriff des Spiels einen Pass von Frank Kastner am heraustürmenden Memminger Torwart vorbei zum 2:0 ins Eck spitzelte.
Viel besser hätte das DFB-Hallenpokal-Turnier in der F****furter Festhalle nicht laufen können. 7000 Zuschauer waren nach dramatischen und guten Spielen hochzufrieden. Und mit dem Ergebnis konnten alle "leben", sowohl die Fans der Offenbacher Kickers als auch die der F****furter Eintracht. Die Offenbacher schafften die Sensation, gewannen im Finale gegen den 1. FC Kaiserslautern und qualifizierten sich als bisher einziger Regionalligist fürs Masters-Finale in Dortmund am 30. und 31. Januar. Höhepunkt der zwei Tage in der Festhalle war zweifellos das Derby zwischen Eintracht und Kickers. Diese 24 Minuten waren nicht nur die aufregendsten und härtesten des Turniers, sondern auch die besten. Die Eintracht war spielerisch zwar deutlich überlegen, hatte auch mehr als ein halbes Dutzend bester Chancen, doch die Kickers blieben kühl bis ans Herz
und hatten das Glück der Tüchtigen. Am Ende siegten die Kickers mit 3:1. Kolinger hatte mit dem ersten Schuß der Offenbacher überhaupt in der vierten Minute das 1:0 erzielt. Aus 16 Metern fand der Ball den Weg ins Tor. Die Eintracht brauchte bis zur zehnten Minute ehe Pisont der längst verdiente Ausgleich gelang. Und dann fiel das spektakulärste Tor des Abends. Dama hielt fast von der Mittellinie aus drauf und traf genau in den Winkel. In den letzten Minuten spielten sich dramatische Szenen vor dem Offenbacher Tor ab, aber Schlußmann Keffel hatte immer eine Hand oder ein Bein dazwischen. Schließlich konterte der OFC noch einmal, Dolzer schob den Ball zum 3:1 ins Tor.
Jubel nach Achterbahnfahrt durch die Gefühlswelt
Kickers verlangen beim Zweitliga-Aufstieg den Fans und Klaus Gerster einiges ab
Osnabrück - Offenbach 1:2 (1:0)
(Osnabrück) Während der letzten Spielminuten im Stadion an der Bremer Brücke hielt es niemanden mehr auf den Sitzplätzen. Einzig Klaus Gerster ließ sich gelegentlich noch nieder. Immer wieder tauchte der Technische Direktor auf der Auswechselbank der Offenbacher Kickers ab. Zusammengesackt unter der Last der nervlichen Anspannung starrte der Manager, der sonst so gerne in der ersten Reihe steht, mit apathischem Blick auf eine Kette von Leibern, die ihm die Sicht auf das Spielfeld versperrten. Doch plötzlich füllte sich sein Körper wieder mit Leben. In einem einzigen Kraftakt schraubte er sich in die Höhe, packte den erstbesten Offenbacher, schüttelte ihn und brüllte ihm ins Gesicht: "Wir sind in der zweiten Liga!" Oliver Roth hatte gerade das Tor zum 2:1 gegen den VfL Osnabrück erzielt, den Aufstieg in die Zweite Bundesliga, die Rückkehr in den bezahlten Fußball zehn Jahre nach dem Zwangsabstieg perfekt gemacht.
"Sprachlos und überwältigt" sei er, gab der sonst so redegewandte Manager zu, nachdem das so heißersehnte Ziel nun erreicht war. "Unheimlich nervenaufreibend" wären die 90 Minuten für ihn gewesen, schob er entschuldigend hinterher. Zur Tatenlosigkeit verdammt, mußte er wie 4000 mitgereiste Offenbacher Fans dem Treiben auf dem Feld zusehen. Und setzte sich damit einer ausgedehnten Achterbahnfahrt durch die Gefühlswelt aus. Dabei fing alles ziemlich harmlos an.
Vom Anpfiff weg schenkten sich beide Mannschaften nichts. Wenn überhaupt, dann überboten sie sich in puncto Nervosität und Stümperhaftigkeit. Ein hoffnungsloses Gebolze fand anfangs auf der grünen Wiese statt. Wobei die Kickers überraschenderweise eher spielerische Akzente setzen konnten als der Meister der Regionalliga Nord. Um so härter traf die Offenbacher dann der Rückschlag aus der 20. Minute. Nach einem feinen Paß von Joe Enochs sah Michael Köpper nur noch die Fersen von seinem Gegenspieler Christian Claaßen und der nutzte diese Freiheit mit einem glasharten Schuß zum Führungstreffer. Damit war Osnabrück in der Zweiten Bundesliga, sämtliche Offenbacher hingegen ziemlich fertig. Das Konzept von Trainer Hans-Jürgen Boysen war damit zunächst einmal über den Haufen geworfen. Der hatte nämlich auf Konter gesetzt, in Stefan Simon und Dirk Vollmar zwei schnelle Stürmer aufgestellt und dafür Oliver Roth aus der Anfangsformation gestrichen. Auch die Mittelfeldbesetzung zielte eher auf Tempogegenstösse ab, erhielt doch dort mit Tom Stohn der Mann für den klugen Paß den Vorzug vor dem ballgewandten Oliver Speth. Dieses Taktieren schien sich nicht auszuzahlen, auch wenn die Offenbacher zusehends mehr Spielanteile gewannen. Dem zweiten Treffer des Spiels waren die Platzherren näher als die Gäste. So rutschte einigen tausend Offenbachern noch vor der Pause zweimal das Herz in die Hose, als Christian Claaßen (38.) und Daniel Thioune (45.) das wohl vorentscheidende 2:0 auf dem Fuß hatten. Das Blut blieb aber auch in der zweiten Halbzeit in Wallung.
Der Adrenalinspiegel spielte Jo-Jo. Vor allen Dingen nach dem Ausgleich von Dirk Vollmar (52.) ging es in jeder Beziehung rauf und runter. Symptomatisch die Geschehnisse in der 60. Minute. Erst legte Michael Köpper, der sich auch noch zu einer Tätlichkeit gegen Christian Claaßen hinreißen ließ, Daniel Thioune elfmeterwürdig im eigenen Strafraum, weil der Pfiff aber ausblieb, bot sich Dirk Vollmar auf der Gegenseite die Chance zur Führung, die er aber großzügig ausließ. In der Art ging es bis zum Schlußpfiff weiter. Beide Mannschaften waren nur einen Hauch vom Aufstieg entfernt. So schoß bei den Kopfbällen von Daniel Thioune (72.) und Christian Claaßen (81., 84.) sicherlich nicht nur Klaus Gerster das Grau in die Haare. Selbige konnte er sich aber sofort wieder raufen, weil Patrick Dama (68.) und Oliver Speth (87.) auch nicht wesentlich konsequenter vor dem Tor handelten.
Für die Erlösung mußte also der ob seiner Reservistenrolle sichtlich verärgerte Oliver Roth in der Schlußminute sorgen. Aber irgendwie ist auch das bezeichnend für den OFC der Saison 1998/99: Auf den letzten Drücker wird alles gut. So zumindest sieht es Trainer Hans-Jürgen Boysen, wenn er sagt: "Sicher ist nicht alles Gold, was glänzt, aber wenn unter dem Strich der Aufstieg als Ergebnis steht, dann ist alles andere vergessen." Schwamm drüber kann aber nicht das Motto sein, wenn die Aufarbeitung der Saison ansteht. Den Weg, den die Kickers in Richtung Zweitklassigkeit einschlugen, war nämlich keineswegs geradlinig. Nur müßig ging es teilweise voran. Vor allen Dingen fehlte den Erfolgen meistens der spielerische Glanz. Teilweise frappierende Mängel im Umgang mit dem Bällchen zeigten die Offenbacher. Zu begeistern wußten sie meistens nur, wenn sie auf Biegen und Brechen kämpften - so wie in Osnabrück. Aber diesen Mißstand wollen sie in den kommenden Wochen beheben. Gezielt wird derzeit nach Neuzugängen gesucht. Nach solchen, die auch in der Zweiten Bundesliga eine Verstärkung sind. Diese Spieler zu finden, ist vornehmlich die Aufgabe des Technischen Direktors. Erste Ergebnisse seiner Arbeit werden noch in dieser Woche erwartet. Von den Strapazen an der Bremer Brücke sollte sich Gerster also möglichst schnell erholt haben.
Osnabrück: Brunn - Rose - F. Claaßen, Schwager (77. Wulftange) - Schütte (69. Kavazovic), Przondziono, Enochs, Schiersand (63. Bury) - Thioune, Janiak, C. Claaßen.
Offenbach: Keffel - Dolzer - Köpper, D. Roth, Kolinger - Incesu (85. Maier), Stohn, Giersch, Dama - Vollmar (75. Speth), Simon (46. O. Roth).
Tore: 1:0 C. Claaßen (20.), 1:1 Vollmar (52.), 1:2 O. Roth (90.).
SR: Fröhlich (Berlin),
Zuschauer: 18 000. .
Stimmen zum Kickers-Aufstieg
Nachdem der 2:1-Sieg beim VfL Osnabrück und damit auch der Aufstieg in die Zweite Bundesliga feststand, versuchten einige Mitglieder im großen Troß der Offenbacher Kickers, ihre Emotionen zu verbalisieren.
Ulf Tunn (Vizepräsident): "Das ist der erste Schritt, eine Vision umzusetzen. Das ist kein Ende. Wir haben die Möglichkeit, dem Verein eine neue Ausrichtung zu geben, die Tradition in eine Zukunft zu bringen."
Bernd Gramminger (verletzter Verteidiger, der mit Viktoria Aschaffenburg und dem VfR Bürstadt schon in der zweiten Liga spielte): "Noch mal in der Zweiten Bundesliga spielen zu dürfen, das Gefühl muß ich erst noch einmal verarbeiten."
Horst Zang (Schatzmeister): "Jetzt kommt viel Arbeit auf uns zu, aber die gehen wir gerne an."
Necip Incesu (Spät- und Senkrechtstarter aus dem B-Team des OFC): "Als ich 18 Jahre alt war, hatte ich mir mal gewünscht, in der Oberliga zu spielen. Jetzt habe ich die Chance, gegen Mannschaften wie Borussia Mönchengladbach oder den 1.FC Nürnberg anzutreten, Vereine von denen ich vorher noch nicht einmal zu träumen wagte."
Wilfried Kohls (Vizepräsident): "Die vergangenen beiden Spielzeiten waren sehr hart, deswegen möchte ich jetzt einfach nur genießen - und sonst gar nichts."
Stefan Ertl (verletzter Stürmer, der als Reservist in den vergangenen beiden Jahren zwei Meisterschaften mit dem 1.FC Kaiserslautern feiern durfte): "Mir fehlen die Worte. Das ist einfach nur geil."
Waldemar Klein (Ehrenpräsident): "Ich wollte hier wie vor zwei Jahren nach dem Regionalliga-Aufstieg wieder in Entmüdungsbecken springen, aber die haben hier keins. Ich habe in 40 Jahren bei den Kickers schon einiges erlebt: Dieser Aufstieg ist aber mit einer der schönsten Erfolge der Vereinsgeschichte."
Vor ein paar Monaten, noch zu Zweitligazeiten, haben sie vom Bieberer Berg noch ein wenig mitleidig hinabgeblickt auf die kleine Welt ihrer einstiegen Konkurrenten. Darmstadt 98? Der SV Wehen? Mittlerweile müssen die Offenbacher Kickers mit einer neuen Perspektive leben. Wir da unten, ihr da oben. Der verhaßte Nachbar vom Böllenfalltor ist sportlich längst am vermeintlichen Branchenführer in der Regionalliga vorbeigezogen, und auch der Klub vom Halberg hat den traurigen Männern von Biebers Höhen mittlerweile den Rücken zugekehrt. Die Kräfteverhältnisse haben sich verschoben, doch Schadenfreude ist - zumindest offiziell - bei der Konkurrenz nicht zu erkennen. Eher die Sorge um einen Traditionsverein, der - selbstverschuldet - in Turbolenzen geraten ist und dem der Absturz in die Viertklassigkeit droht.
Die Ursachen liegen auf der Hand. Die Saison ist 18 Spieltage alt, und in dieser Zeit haben sechs Trainer an der Mannschaft herumgewurstelt - das ist Rekordverdächtig und spricht nicht gerade für eine Vereinsführung mit klarem Konzept. Mal davon abgesehen, ob mit dem spielenden Personal der Aufstieg ein realistisches Ziel gewesen wäre - wie soll ein Team, das sich ständig wechselnden Vorgesetzten mit ständig wechselnden Ideen und Konzepten gegenübersieht, auf dem Platz zu einer Einheit werden? Und natürlich gibt der Zickzackkurs in der Trainerfrage den Spielern auch genug Rechtfertigungsmöglichkeiten, warum ein Regionalligateam mit einem 7,5-Millionen Etat wie ein mittelmäßiger Oberligaklub Fußball spielt. Das zerrissene Bild, das die Führung des Vereins seit Monaten abgibt, trägt auch nicht gerade zur Beruhigung der Situation bei. Ein intakter Verein präsentiert sich ganz anders.
Die Kickers müssen sich schleunigst ihrer besseren Zeiten besinnen. So lange ist das noch gar nicht her. Geduld, Ruhe und Kontinuität sowie ein tragfähiges Konzept, das hat es zuletzt in der Ära Hans-Jürgen Boysen gegeben, mit dem folgerichtigen Aufstieg in die Zweite Liga. Danach haben sie in Offenbach nur noch Flickschusterei betrieben. Vom vermeintlichen Retter Neururer über Zampano Stepanovic bis hin zu diversen internen Zwischenlösungen. Aber stete Wechsel höhlt irgendwann selbst einen ganzen Berg. Es ist höchste Zeit, zur Kontinuität zurückzukehren. Zu mittelfristigen Konzepten, zu perspektivischem Denken und Handeln. Und das heißt nichts anderes als Neubeginn - mitten in der ohnehin verpfuschten Saison. Der fünfte Trainer, der angeblich am 1. Januar anfängt und Aufbauarbeit leisten soll, ist die allerletzte Chance. Mit ungewissem Ausgang.
Kickers und eine Bilanz der Hinrunde
17 Spiele, drei Siege, 14 Punkte - Offenbach liegt nach der Vorrunde der Fußball-Regionalliga Süd auf dem letzten Platz. Vor einem Jahr, damals noch in der Zweiten Liga, hatte der OFC einen Zähler mehr. Das Fazit nach der Hälfte der Regionalligasaison:
Der Start: Die Kickers erklären sich zum (Mit-)Favoriten. Manager Klaus Gerster: "Wir haben nur einen Schuss, und der muss sitzen. Trainer und Mannschaft sind in dieser Zusammensetzung in der Regionalliga nur ein Jahr möglich." An dieser Aussage wird der Manager immer wieder gemessen. Der Kleinkrieg zwischen Gerster und Ex-Trainer Peter Neururer eskaliert. Das Präsidium greift nicht ein.
Der erste Sieg: 1:0 bei den Amateuren des VfB Stuttgart am fünften Spieltag. Der höchste Sieg: 3:1 gegen Pfullendorf am sechsten Spieltag. Die Fans am Berg feiern "Karneval in Bieber" und damit schon Ende September den Beginn der fünften Jahreszeit.
Der schönste Sieg: 1:0 bei den Amateuren des VfB Stuttgart, gegen die die Bundesligaprofis der F***furter Eintracht zehn Tage zuvor im DFB-Pokal 1:6 verloren hatten. OFC-Fans singen: "Seht ihr Eintracht, so wird das gemacht."
Die höchste Niederlage: 0:5 in Burghausen, Ex-Trainer Knut Hahn kritisiert: "Einige scheinen den Ernst der Lage nicht erkannt zu haben."
Die unangenehmste Niederlage: 0:2 gegen den VfR Mannheim. Schon bei der Vorstellung pfeifen die Fans ihre Mannschaft aus, schwanken emotional zwischen den Extremen. "Gerster-Raus-Rufe". Der Manager denkt über einen Rücktritt nach. Die Entfernung eines Plakates durch den Ordnungsdienst sorgt für Ärger. Gerster zeigt Gespür für die Situation, hilft, das Transparent wieder aufzuhängen. Das Feeling Bieberer Berg bekommt eine neue Dimension - die Situation aber ist bekannt: Der OFC ist Letzter.
Die Fans: Sie zeigen zu Beginn viel Geduld, verzeihen sogar den Abstieg. Erstmals bekommen die Spieler so richtig den Frust der Fans nach dem 2:3 bei den Bayern-Amateuren zu spüren. Die Besucherzahlen: Mit einem Schnitt von 7500 pro Heimspiel wird kalkuliert und knapp erreicht. Allerdings gibt es selten offizielle Zahlen. Doch die großen Zahltage (gegen Darmstadt und KSC) sind vorbei. Bester Besuch: 16 000 im DFB-Pokal gegen Kaiserslautern. Abgänge: Marco Grevelhörster (Sportinvalide), Daniel Graf (Karlsruher SC, 50 000) und Dubravko Kolinger (St. Pauli, 75 000), Florian Sohler (Bad Kreuznach).
Neuverpflichtung: Patrick Glöckner (ohne Ablöse), Marcio (Mainz 05, für angeblich 50 000 Mark ausgeliehen).
Das Beste aus gut einem Jahr Kickers
"In Offenbach braucht man als Trainer eher einen Wohnwagen als eine Wohnung, so schnell bist Du wieder weg." Peter Neururer, Ex-Trainer, bei seinem Amtsantritt im Oktober 1999.
"Ich glaube, dass die Möglichkeit besteht, kurzfristig mit dem OFC während meiner Vertragszeit in die erste Liga zurückzukehren." Peter Neururer im Februar 2000.
"Ich habe noch nie im Amateurlager gearbeitet. Mein Name wird immer noch mit dem Profifußball verbunden." Peter Neururer wenige Wochen später.
"Wir haben nur einen Schuss, und der muss sitzen." Klaus Gerster, Technischer Direktor des OFC, bei der Pressekonferenz zum Auftakt der Saison 2000/01.
"Ihr habt mir einen tollen Empfang bereitet, ich habe erwartet, dass ihr mich beschimpft. Wenn ich Geld hätte, würde ich jedem einen ausgeben." Dragoslav Stepanovic, Ex-Coach, bei seinem Trainingsauftakt am Bieberer Berg Anfang August.
"Der Trainerstuhl in Offenbach ist ein Nagelbrett. Nicht jeder Trainer ist in der Lage, als Fakir zu arbeiten." Wilfried Kohls, damals nur Vize, nach dem Abgang von Stepanovic Ende September. Wochen später ging auch der inzwischen zum Trainer avancierte Kohls.
"Einige haben den Ernst der Lage nicht erkannt." Knut Hahn, Ex-Trainer, der gleich zwei Mal einsprang.
Zu den legendärsten deutschen Fußballarenen gehört Offenbachs Bieberer Berg mit seiner 80-jährigen Geschichte, seinen Mythen, Besonderheiten und seinem beigeisterungsfähigen Publikum.
Erst die dritte offiziell verzeichnete Begegnung der am 27. Mai 1901 gegründeten Offenbacher Kickers war ein Heimspiel: Auf dem Friedrichsplatz gewann man das Rückspiel gegen den FC Bockenheim 1899. Die Balltreterei war noch nicht besonders populär, überall wurde man vertrieben. Doch "aller Ächtung einer spießbürgerlichen Welt zum Trotz", wie es in einer frühen Jubiläumsschrift heißt, fand man Mittel und Wege, dem Fußball zum Durchbruch zu verhelfen. Am Wochenende schlichen sich die sportbegeisterten Buben weit vor die Tore Offenbachs, den Bieberer Berg hinauf, Motto: "Geh'n mer nuff uff'n Exer!" Auf dem 130Meter ü. M. gelegenen Hügel an der Grenze zum erst 1938 eingemeindeten Bieber lag der Exerzierplatz der Großherzoglichen-
Hessischen Infanterieregiments Nr. 168. Weil wochenends der militärische Betrieb ruhte, konnte man dort Fußball spielen.
1907 fand man eine andere Heimat. Ganz in der Nähe des Bieberer Bergs, auf der "Heylandsruhe", neben der gleichnamigen Gastwirtschaft, wurde für 5.000 RM der neue Platz errichtet, umgeben von einem mannhohen Holzlattenzaun mit einem monumentalen Eingangstor. Das Einweihungsspiel ging gegen den damaligen Deutschen Meister VfB Leipzig mit 0:10 verloren. Am Pfingstsonntag 1907 verlangten die Kickers erstmals Eintritt: 800 Zuschauer zahlten jeweils 50 Pfennig, um dem 1:2 gegen Cercle d' Athletique de Paris beizuwohnen. .