Die Fantastischen Vier

DIE 1. OFFIZIELLE-INOFFIZIELLE MYSPACE SEITE ZUR BAND DIE FANTASTISCHEN VIER
Anders als immer behauptet wird, haben die Fanta 4 weder den deutschen noch irgendeinen anderen Rap erfunden. Sie waren auch nicht die ersten, die überhaupt auf deutsch gerappt haben – die Fanta 4 waren die ersten, die deutschen Rap in die Charts gebracht und somit mainstreamfähig gemacht haben. Das kann man als Verdienst ansehen, muss man aber nicht. Gegründet wurden die Fanta 4 1987 als Terminal Team. Und zwar von den Sandkastenbuddies Smudo und And.Y. 1989 wird das Line-Up durch Dee Jot Hausmarke und Thomas D. komplementiert. Durch ihre diversen Auftritte in Jugendclubs rund um die Metropole Stuttgart wird ein A&R-Manager der Sony auf sie aufmerksam. Schwuppdiwupp ist die Single Hausmeister Thomas D. auf dem Markt und nur wenig später folgt das Debut in Album-Format. Von Fan-Reaktionen zu sprechen, wäre an dieser Stelle wohl übertrieben. Die Kritiker halten die Fanta 4 für einen, wenn, dann eher schlechten Witz.
Sony und die Vier lassen sich nicht beeindrucken und produzieren neben dem nächsten Album die Single Die da?!. Der Gymnasiasten-Rap gelangt bis an die Chart-Spitze und hält sich dort eine Weile. Ganz Deutschland erliegt dem Charme der Schwiegermütter-Rapper. Und die Fanta 4 sind sich auch nicht zu schade, in der Hitparade eines Dieter Thomas Heck aufzutreten. Ein Jahr und etliche Bravo-Home-Stories später sind die Fanta 4 von erfrischend blödelnden Jungspunden zu kopflastigen Popintellektuellen mutiert – zumindest geben sie sich so. Und auf Teenie-Schwärme stehen sie auch nicht mehr. Als Popstar gibt man kulturelle Impulse und nimmt Koks. Die vierte Dimension klingt keineswegs wie immer gern von den Machern behauptet kompromisslos. Sie steht im Zeichen der Zeit – und ein paar Jahre nach den großen amerikanischen Vorbildern entdecken auch die Fanta 4 Jazz-Samples, Quietsch-Loops a la Cypress Hill und den Vocoder. Und vulgär-philosophische Texte zu flüstern, verleiht ihnen leider auch nicht mehr Ausdruckskraft.
Nach der LP Lauschgift und der Veröffentlichung einer Live-Scheibe widmet man sich einem Metal-Projekt, diversen Solo-Projekten, gründet ein eigenes Label und eröffnet in der Heimatstadt einen Studiokomplex. Und erst 1999 erscheint das Nachfolge-Album 4:99. So richtig groß werden die Fanta 4 allerdings mit ihrem Beitrag zur MTV-unplugged Serie – das durfte vor ihnen nur Grönemeyer. Aufgenommen in einer Konzert-Höhle, mutieren die damit im Zusammenhang stehenden Veröffentlichungen (1x LP und 2x DVD) zu Mega-Bestsellern. Danach erholte man sich kurze Zeit wieder voneinander und ging den eigenen Projekten nach. Thomas D. mit Son Goku, Hausmarke als Turntablerocker, And.Y veröffentlicht sein Solo-Debut und Smudo fährt im Porsche durch Hamburg.
Ende 2004 erschien Viel. Wer weiß wie lange es die inzwischen fast 40-jährigen noch als HipHopper aushalten. Smudo gibt dazu an, dass bei 4:99 alle um die 30 gewesen wären, und dass in der Zwischenzeit viel passiert sei und dass keiner von ihnen ausschließlich HipHop-Fan geblieben sei. Wow – was ein Statement?! Wer so was sagt, der ist eindeutig Zu geil für diese Welt. Tatsächlich erweist sich "Fornika" im April 2007 als ein Album voller Popsongs, die kaum noch etwas mit HipHop zu tun haben.
Yeah Yeah Yeah (Live)
Ichisichisichisich
Einfach sein
Ernten Was Wir Säen (EPK)
Ernten Was Wir Säen